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Das abgebildete Werk des Künstlers Andi Rieser (*1954) ist nur eine der zwölf Arbeiten des mehrteiligen Werkes Parcours inoutil auf dem Gelände der Gewerblich-industriellen Berufsschule (GIBZ). Riesers Kunstwerke bestehen mehrheitlich aus Eisen und befinden sich in Wandnischen des Erdgeschosses und auf darüber liegenden Stockwerken der Berufsschule, in der Erschliessungszone hinter dem Eingang Baarerstrasse.Der Parcours inoutil, ein Wortspiel aus den französischen Wörtern Werkzeug (outil) und nutzlos (inutile), zeigt verschiedenen, unbrauchbaren Werkzeugen. Da findet sich ein quadratisches Scharnier mit aufmontierten Sandalen, ein Zeigerpaar ohne Zifferblatt, ein Schraubenzieher, der an der Spitze in einen Schweizerkreuz-Stempel mündet, ein Mobiltelefon inklusive Rollen in der Grösse eines Skateboards. In anderen Werken auf dem Gelände finden sich nicht minder skurrile Gebilde: eine Hammerkonstruktion, deren Griffe sternförmig zusammengeschweisst sind; eine Kreuzung aus Hantel und Mutternschlüssel, ein poetisch aufgeladener Schraubenschlüssel mit Mondsichel und Sternenmuster. Das im besten Sinne des Wortes Wahnsinnige an Riesers Arbeiten ist, dass ihre Elemente alle an vertraute Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände erinnern, gleichzeitig aber deren Funktionalität listig ad absurdum führen.

Das Werk Bausatz mit Blumenkisten von Andi Rieser zeugt von hintergründlichem Humor und befindet sich im Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug im Erdgeschoss von Trakt 1. Die grosse Installation aus Eisen ist flach an eine Wand montiert. Dargestellt ist ein Bausatz in einem Eisen-Rahmen, der aus einzelnen Objekten wie etwa einem Telefon, einer Axt, einer Schaufel, menschlichen Figürchen, Türen usw. zusammengesetzt ist. Insgesamt sind es 34 Eisengüsse und 20 geschweisste Eisenobjekte. Die im Titel erwähnte Blumenkiste ist aus dem Rahmen gelöst und steht in einer Nische daneben. Inhaltlich nimmt der Bausatz den Werkzeuggedanken auf und steht symbolisch für das Leben als Baustelle oder Werkstatt. Der gebürtige Berner Rieser liess sich dabei von Plastikmodellbausätzen seiner Kinder inspirieren. An einem vier mal zweieinhalb Meter grossen Gerippe hängen diese zusammengeschweisst die eisernen Einzelteile eines Wohnwagens, der – im Kopf – mit allen Details und inklusive achtköpfiger Familie zusammengesetzt werden kann.

Beide Werke von Rieser sind ortsbezogen entstanden und reihen sich harmonisch und zurückhaltend in den architektonischen und örtlichen Kontext ein. In ihrer Materialität und der dunklen Farbe setzen sie feine Kontraste zu den weissen Wänden. 

Andi Rieser wurde 1954 in Bern geboren. Er absolvierte eine Ausbildung in manuellem Tiefdruck und führt seit 1983 sein eigenes Tiefdruckatelier. Von 1990 bis 2000 war er als Lehrer an der Gestaltungsschule «Material und Form» in Luzern tätig. Rieser konzipierte viele Kunst-am-Bau-Projekte und stellte seine Werke an zahlreichen Ausstellungen in der gesamten Schweiz aus. 

Infos

Autor:innen
Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Abmessungen des Objekts
300
400
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Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug
Baarerstrasse 100
6300 Zug
Schweiz

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Details Name Portrait
Andi Rieser

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Titel Land Ort Details
Stadt Zug
Schweiz
Zug
Schweiz
Zug