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Touristen stehen vor Sehenswürdigkeiten und schauen gut gelaunt in die Kamera. Auf den ersten Blick sehen die Fotos der Serie ‹Ghosts of your Souvenir‹ aus wie ganz normale Urlaubsbilder. Das sind sie auch. Doch darin sozusagen parasitär eingenistet hat sich eine Arbeit des französischen Künstlerpaars Émilie Brout & Maxime Marion. Auf allen Bildern sind nämlich Brout, Marion oder beide im Hintergrund zu sehen. Die beiden haben sich während Stunden vor dem Eiffelturm, Sacré Coeur, der Rialtobrücke oder dem Kolosseum aufgehalten und unbemerkt in den Fotos anderer positioniert. Anschliessend gingen sie auf Seiten wie Instagram, Flickr oder Facebook auf die Suche nach den Spuren ihrer diskreten Performance. Diese Suche war möglich, da ja viele Fotos, die online gestellt werden, mittels Geolokalisierung, Schlagworten und Zeitstempel örtlich und zeitlich verortet sind. Dies ist der Standard, den man oft bewusst ausschalten muss, wenn man diese Metadaten nicht weitergeben will. Indem sich Brout und Marion in fremden Fotos einnisten und diese in der Bilderflut des Netzes auffinden, machen sie sichtbar, wie die Dinge, die wir online teilen, auch andere Zwecke erfüllen als die von uns intendierten und wie schnell sich die Grenzen zwischen privat und öffentlich auflösen.
Vorgeschlagen von Raffael Dörig

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