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Das Werk Im Fluss von Barbara Gschwind befindet sich in der Studienbibliothek, die im ehemaligen kantonalen Zeughaus untergebracht ist.  Bauwerke der Jahrhundertwende, zu denen das alte Zeughaus gehört, wurden sowohl im Innen - wie im Aussenbereich etwas gerne mit reichhaltigen Dekorationsmalereien - zum Beispiel an Brüstungen und Balkongeländern - ausgestattet. Man liess sich dabei von Pflanzen-Formen inspirieren: Akanthusblätter, Lorbeer, Palmblätter und viele mehr. Die Intervention von Barbara Geschwind knüpft an die dekorativen, floralen Ausschmückungen von Bauten des frühen 20. Jahrhunderts, hat aber einen zeitgenössischen und künstlerischen Charakter: Durch die Verfremdung in die horizontale Lage bekommen die Blätter eine neue Dimension. Sie haben die Fähigkeit sich zu wandeln, und erinnern plötzlich an Fische, die eine leise Bewegung in den ruhigen Studienraum bringen. Bewusst bewegen sie sich im Gegenuhrzeigersinn, gegen unsere Lese-und Schreibrichtung. Sie schaffen über die grossen Fensteröffnungen eine Verbindung vom Aussenraum in den Innenraum und wieder nach draussen. Auf einer anderen Ebene können die herumschwirrenden Elemente ein Bild für die unsichtbaren Gedankengänge sein, die von den Köpfen der Nutzer und Nutzerinnen der Studienbibliothek ausgehen. Auf der Sichtschutzwand der Galerie, die entlang der beiden Seitenwände und der Rückwand des grossen und hohen Raumes verläuft, sind in losen Abständen Löwenzahnblätter in rotorangen Tönen in den weissen Untergrund eingelassen. Die Löwenzahnblätter sind als Intarsien in die Gipswand eingelassen und und erinnern an kleine Fische, die in einem Fluss schwimmen. Symbolisch stehen die fliessenden Löwenzahnblätter für die Gedanken der Studierenden in diesem Raum, die stetig im Fluss sind.

Das ehemalige Zeughaus wurde 1896 / 97 nach Plänen von Dagobert Keiser errichtet, gehört heute zu den kunst- und architekturgeschichtlich wichtigsten öffentlichen Bauten in Zug aus dieser Zeit und steht seit 1997 unter kantonalem Denkmalschutz.  Gschwinds Wandgestaltung entstand anlässlich des Umbaus 2010 / 11 durch die Graf Stampfli Jenni Architekten AG, bei dem in den Obergeschossen das Obergericht und im Sockelgeschoss die Studienbibliothek eingerichtet wurden.

Barbara Gschwind wurde 1962 in Metzerlen geboren. Sie lebt und arbeitet in Luzern. Von 1988 bis 1990 absolvierte sie die Schule für Ausdruck und Bewegung, Zürich, und von 1991 bis 1994 die F + F Schule für Gestaltung, Zürich. Sie erhielt verschiedene Stipendien und Atelieraufenthalte und 1996 den Werkbeitrag des Kantons Zürich.

Infos

Autor:innen
Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Material

Gips und Erdpigmente

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Details Name Portrait
Barbara Gschwind

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Titel Land Ort Details
Stadt Zug
Schweiz
Zug
Schweiz
Zug