Skip to main content

Jennifer Chan, die sich in ihrer Arbeit seit langem mit Männlichkeitskonzepten beschäftigt, stellt uns in ‹Important Men› «wunderbar gewöhnliche Männer» (Chan) vor. Da ist etwa Devin, der von einer Zukunft als Professor und Vater träumt und sich gerne mal eine Rose zum Stück Pizza kauft, oder Paul, der gerne kocht, eine kräftige Stimme hat und sich bei Verlegenheit die Haare um den Finger dreht. Die Darstellung erinnert an eine Lifestyle-Website – Devin stellt uns Smoothie-Rezepte vor, Brad seine liebsten Hautpflegeprodukte und Lippenstifte. Alles ohne Schwere, ganz selbstverständlich. Die betonte «Gewöhnlichkeit» dieser diversen, straighten wie queeren, mehrheitlich nicht weissen Gruppe «wunderbarer Männer» ist nämlich ein prächtiger Gegenentwurf zu einer neuen Rechten, die für ihre Idee von Männlichkeit Normalität und Natürlichkeit reklamiert. Die Porträtierten sind allesamt der Künstlerin nahestehende Männer, ihr Partner, ein Ex, ihr Vater, ein Jugendfreund. Die Arbeit ist nicht nur Hommage, sondern stellt sich auch in eine Tradition feministischer Kunst, die Intimes als Material begreift. Chan tut dies zurückhaltend und vor dem Hintergrund der Allgegenwart von nach aussen gekehrten Intimitäten auf Social Media.

Infos

Autor:innen
Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Digital Art
Share