Skip to main content

Mitte der Nullerjahre begannen Plattformen an Bedeutung zu gewinnen, die von Firmen betrieben wurden, deren Inhalt aber von den Usern generiert wurde. 2006 startete etwa YouTube, das bald von Google gekauft wurde. So begann, was heute das Web zu bestimmen scheint: Immer mehr Inhalte auf immer weniger, mächtigen Plattformen, deren Benutzer nicht nur den Inhalt liefern, sondern auch stets umfassend analysiert werden, damit ihre Aufmerksamkeit bestmöglich an Werbekunden verkauft werden kann. Früh begannen Künstlerinnen und Künstler die neuen Plattformen zu nutzen und zu untersuchen. Einer davon ist der Amerikaner Joel Holmberg (*1982), der 2008 die Plattform Yahoo! Answers zu nutzen begann. Yahoo! Answers basiert auf der Idee, dass User in allen möglichen Kategorien Fragen stellen und von anderen Usern beantwortet bekommen. Holmberg hat dort während vier Jahren über 100 Fragen über das Leben, die Kunst und das Netz platziert. Es enstand eine partizipative Langzeitperformance in der Tradition text­basierter konzeptueller Kunst, die ganz im Geiste der frühen Netzkunst ohne Kontextualisierung als Kunst stattfand (jedoch ein zweites Leben als Dokumentation in Ausstellungen führte). Manche Fragen waren ganz sachlich, andere klare Abweichungen von der Norm, und alle haben Antworten erhalten. «What should I search for?», «Does the Internet have a goal?», «How does it feel to be in love?»

Infos

Autor:innen
Künstler:innen
Datum
-
Art des Kunstwerkes
Digital Art
Share