Skip to main content

Im Zuge der Neugestaltung der Bushaltestelle Heiligkreuz schuf die Künstlerin Elisabeth Nembrini 2013 einen Trinkbrunnen der besonderen Art. Mitten in der Wendeschlaufe für die Busse steht ein feingeschliffener Betonsockel, auf dem – gleich einer seltenen Preziose – ein bronzenes Geweih liegt, aus dem sich Wasser ergiesst. Nembrini verwendete als Grundlage für die Plastik ein Elchgeweih, das sie vom Naturmuseum St.Gallen erhalten hat.
Auf der glatten Oberfläche des Sockels bildet das aus der Geweihschale laufende Wasser einen spiegelnden Film, der Bilder von Himmel, Wolken und Teilen der Umgebung reflektiert. Still und erhaben wie ein kleiner Altar hebt sich das Kunstwerk von der funktionsgebundenen, eher prosaischen Umgebung der Bushaltestelle ab. Formal kann der Trinkbrunnen als Anlehnung an den manieristischen Merkurbrunnen auf Schoss Hellbrunn bei Salzburg gelesen werden, bei dem ebenfalls Wasserstrahlen aus einem Geweih spritzen. Das reduziert inszenierte Naturrelikt lässt jedoch andere, vielschichtige Deutungen zu: Archaisch und gleichzeitig fragil, ein Zeichen für Endlichkeit und doch lebendig, in sich ruhend und als dialektisches Gegenüber die Umgebung spiegelnd wird der Brunnen Gegenstand poetischer wie existentieller Reflexion. (Stefanie Kasper, Mai 2020)

 

Infos

Künstler:innen
Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Abmessungen des Objekts
29
60
47
Material

Bronzeguss auf Betonquader; Ablauf: Chromstahlrinne geschwärzt

Technik
Trinkbrunnen
Share

Map

Langgasse 124
9008 St. Gallen
Schweiz

Künstler:innen

Details Name Portrait
Elisabeth Nembrini

Institutionen

Titel Land Ort Details
Kulturförderung, Stadt St. Gallen
Schweiz
St. Gallen