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Curator’s Choice — Vor rund zehn Jahren begann die Zeit der grossen, Inhalte und Verhalten der User auswertenden Plattformen, die heute das Web dominieren. Facebook etwa ging 2004 online, YouTube startete 2005, wurde 2006 von Google erworben und bald zum Synonym für Videos im Netz. Ein Klassiker der Kunst aus dieser Zeit, die solche Plattformen erkundete, ist Petra Cortrights ‹vvebcam›, auf YouTube veröffentlicht im Jahr 2007. Cortright dekliniert darin zu Musik die Animationseffekte der Software durch, die einer billigen Webcam beilag. -‹vvebcam› ist die erste einer Reihe ihrer Arbeiten, die in der Tradition der Videoperformance stehen und doch ganz und gar netzspezifisch sind. So hat sie alle zuerst auf YouTube veröffentlicht, machte die Verkaufspreise abhängig von der Anzahl Online-Viewer, verstrickte sich in Beschimpfungen in der Kommentarspalte und versah die Videos mit einer langen Liste von Spam-artigen Suchbegriffen (was 2011 zur Sperrung von ‹vvebcam› auf YouTube führte). In allen Videos sehen wir die Künstlerin, die zuhause in ihren Computer blickt – das klassisch gewordene Setting der YouTuber und der Spiegel dessen, was wir tun, wenn wir ihre Arbeit anschauen.

Digitales Projekt des Monats: Der Medienkurator stellt ein Medienprojekt seiner Wahl vor.

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Digital Art
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