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Die Plastik Replace the Abstract Picture Plane II («Ersetze die abstrakte Bildfläche») von Richard Tuttle steht oben am Treppenaufgang zum Garten hinter dem Kunsthaus Zug. Die Plastik aus Aluminium und Marmor ist schon von weitem sichtbar. Über die Hecke hinaus recken sich zwei feine Antennen aus Aluminium, die im «Kopf» der Plastik stecken und auf der Seitenfläche als Stummel sichtbar werden. Der würfelförmige Sockel besteht aus beigem Marmor. Darauf sitzt ein weiterer, etwas kleinerer Würfel aus Aluminiumblech, auf dem, aus demselben Material, ein hochrechteckiger Quader und darauf ein weiterer Würfel platziert sind. Wie ein Wächter streckt sie ihre Antennen ähnlichen Fühler zum Himmel. Die Form des Kubus ist eine Hommage an die Skulpturen Fritz Wotrubas im hinteren Garten und korrespondiert mit dessen dort stehenden Werken. Auch der eher unattraktive Standort nahe der Wendeltreppe und des Verwaltungseinganges wurde vom Künstler bewusst gewählt: Ein markanter Kreuzungspunkt der vier Himmelsrichtungen mit Fernblick auf die Altstadt und den See.

Die Tropfenform der «Fühler» erinnert an den entfernt rauschenden Burgbach. Richard Tuttle grenzt seine Arbeit von den Minimalisten ab. Im Gegensatz «zur effektvollen Rhetorik der Minimalisten über die Präsenz des Unveränderlichen» geht es ihm nach eigenen Worten «um eine Ästhetik der Auflösung». Der Bildhauer, Zeichner und Objektkünstler ist ein Grenzgänger und passt in keinen zeitgenössischen «-ismus», weil er mit seiner Kunst in den Zwischenbereichen der Wahrnehmung wirken will. Um Festlegungen zu vermeiden, aber auch um das Tempo zu drosseln, mit dem heutzutage Kunst konsumiert wird, will der Amerikaner die Betrachter seiner Werke zu Ruhe und Konzentration verführen. So entstehen auch bei Replace the Abstract Picture Plane II die Assoziationen nur aus der Wahrnehmung, nicht aus der Form, und die Skulptur sucht lediglich die Intensität der Begegnung, aber keine Erklärung. Replace the Abstract Picture Plane II entstand im Rahmen des Projekts «Sammlung», welches das Kunsthaus Zug 1998-2002 durchführte. Die Plastik wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern umgesetzt. Sie ist typisch für Richard Tuttle, dessen Werke meist ortsspezifisch und in sozial gebundendem Kontext entstehen und die einladen, sich Zeit zu nehmen und sich der Sinnlichkeit hinzugeben. 

Richard Tuttle wurde 1941 in Rahway, New Jersey (USA) geboren. Er lebt und arbeitet in New York, Santa Fe und New Mexico. 1964 schloss er am Trinity College in Hartford, Connecticut mit dem Bachelor of Fine Arts ab. Durch die Reilnahme an Harald Szeemanns Ausstellung «When Attitudes Become Form» 1969 in der Kunsthalle Bern wurde Richard Tuttle in Europa berühmt. Sein Werk päsentiert er an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen

Infos

Autor:innen
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Datum
Art des Kunstwerkes
Public Art
Abmessungen des Objekts
460
90
55
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Kunsthaus Zug
Dorfstrasse 27
6300 Zug
Schweiz

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Richard Tuttle

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