Anselm Kiefer in der Fondation Beyeler
Anselm Kiefer in der Fondation Beyeler
Die Fondation Beyeler, im flachen, langgestreckten Renzo-Piano- Bau situiert, scheint speziell für die Präsentation von impressionistischen oder klassisch modernen Werken geschaffen. Arbeiten des deutschen Malers Anselm Kiefer (*1945 in Donaueschingen) stellt man sich eher in schweren und auf den Innenraum konzentrierten Architekturen vor. In Riehen wurden sie gewinnbringend mit einem ganz anderen Raumkonzept konfrontiert. Während der Piano-Bau den Blick in die Weite und hinein in die Landschaft lenkt, werden Kiefers kompakte Materialschichten umso körperlicher empfunden. Der deutsche Mystiker ist weniger an einer horizontalen, denn an einer zeitlichen und mentalen, also eher senkrechten Raumöffnung, an Mythologie und kosmischem Geheimnis interessiert. Die Architekturen, die Kiefer vor Augen führt, sein Dachboden-Atelier, nationalsozialistische oder ägyptische Bauten, sind eher als verdichtete Orte des Geschehens vorgestellt, wo nur symbolisch aber niemals real gehandelt werden kann. Die eindrückliche Ausstellung zeichnet anhand von vier ausgesuchten Werkgruppen mit insgesamt 25 monumentalen Bildern sowie 11 Gouachen eine zentrale Entwicklungslinie in Kiefers Werkentwicklung nach. Zu sehen sind die Dachboden-Bilder aus den frühen siebziger Jahren, die «Steinernen Hallen» aus den Achtzigern, die «Archaischen Architekturen» aus den Neunzigern und schliesslich die aktuellen «Kosmos- und Sternenbilder». Mit grossem Katalogbuch.
Institutionen | Land | Ort |
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Fondation Beyeler | Schweiz | Basel/Riehen |