Katharina Hinsberg versteht und behandelt Zeichnung von einer sehr grundsätzlichen Ebene aus, auf welcher Zeichnung vor allem Trennung, Scheidung oder Unterscheidung ist.
Die Fotografien von Tobias Madörin zeigen urbane Phänomene, die nicht mehr in den traditionellen Kategorien der Architektur, der Landschaft und der Stadtplanung festzumachen sind. «Topos – Rio de Janerio/São Paolo» ist Teil eines Langzeitprojekts, das «Landschaftsfotografie» als Form der Wahrnehmung reflektiert.
On se souvient de l’imposante construction conçue il y a une dizaine d’années dans le cadre d’une commande publique, instaurée par le promoteur Robert Moses, de plateaux radio hébergés sur différentes bandes FM du monde pendant quelques jours dans l’optique de constituer à notre échelle une parole à celle de l’information sans faire une critique du formatage et de la diffusion radiophoniques. Lincoln Tobier signe aujourd’hui à Paris l’exposition.
Le programme d’études CCC a été fondé en octobre 2000 par Catherine Quéloz et Liliane Schneiter simultanément au passage de l’École supérieure des beaux-arts de Genève au statut d’HES. Construit en collaboration avec des artistes exercés à la pensée politique, il associe la pratique artistique à des enseignements critiques dans des domaines pionniers et à une échelle internationale. Former un artiste capable d’articuler la théorie à la
pratique et d’inscrire sa production au-delà de l’espace de la galerie est l’une des visées de ce programme.
Die Grenze von Kunst und Dokumentation ist spätestens seit der documenta X von Catherine David Thema der ästhetischen Diskussion. Die junge dänische Foto- und Videokünstlerin Gitte Villesen lotet diese Spannung in ihren beinahe langweilig anmutenden Arbeiten eher behutsam aus. Eben dadurch aber gelingt es den visuellen Porträts der im besten Sinne des Wortes «eigenwilligen» Zeitgenossen, einem sensationslüsternen Voyeurismus zu entkommen.
Jun Yang, geboren 1975 in China, kam mit seiner Familie 1979 nach Wien. Seine Installationen umkreisen Fragen der Identität, der Assimilation und des Fremdseins.
Dem Urbanismus wird im Kunstsystem schon seit längerem grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Der spezielle Aspekt, den die Ausstellung im Künstlerhaus Wien untersucht, ist die phantasmatische Seite der Stadt, welche die Kuratoren Sønke Gau und Katharina Schlieben im Untertitel mit «Disneyfizierung der Städte?» umschreiben.
Das Zeichnen ist performativ. In der Linie formuliert sich ein Abtasten, Aneignen, Wiedererleben, und im entstehenden Liniengeflecht erscheint das dabei Memorierte. Die Zeichnung wird selbst zu einem Ort, aus dem das Bild entsteht. Im Kupferstichkabinett Basel befinden sich insgesamt 91 Zeichnungen des Basler Malers Werner von Mutzenbecher (*1937). Das Kunstmuseum zeigt
«Türe offen lassen» – nach «Die Verdoppelung der Möglichkeit» (1988) entwickelt Anselm Stalder sein Werk ein zweites Mal durch die Raumflucht der Kunsthalle Basel. Auch «Index 2» im ersten Saal ist nur eine Anspielung auf das Register einer möglichen Retrospektive, wie «Index 1», der gleichzeitig in der Galerie Friedrich mehrere Arbeiten aus verschiedenen Zeiten verbindet.
Die Garage wird zuweilen auch als Ort für Planung im Verborgenen benutzt, wo ein Tüftler unbemerkt zu Werke gehen kann. In Hirschhorns «Doppelgarage» wurde das jüngste Weltgeschehen nietzscheanisch aufbereitet.
«Just ready to be published» stand auf einem Büchlein von John M Armleder, das der heutige Verleger Lionel Bovier zusammen mit Christophe Cherix 1995 produziert hat. JRP wurde 1997 zum Logo eines kleinen, in Genf etablierten Unternehmens, das nicht nur Kataloge, Kunst- und Künstlerbücher sondern vermehrt auch Multiples herausgibt.
Alltäglich-Triviales: Handtaschen, Teppiche, Strickmuster, Diarähmchen oder Musikboxen dienen Babette Berger (*1964) als Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Recherchen. Dabei gilt ihr Augenmerk genauso der malerischen Aneignung des Gegenstandes auf der Fläche wie der Erschliessung einer unbestimmten Bildräumlichkeit.
Mit einer kleinen Zeichnung im gelblichen Wechselrahmen eröffnet Eran Schaerf seine Ausstellung «some time later» – ein Grundriss der Ausstellungshalle des Bonner Kunstvereins, kleine Nummern verweisen auf die Standorte einzelner Arbeiten. Die schematische Aufsicht erinnert an Blinky Palermos singuläre Arbeit für den Hamburger Kunstverein – er hatte vor dreissig Jahren ein feines Lineament direkt auf die erste Mauer gezeichnet. Es waren nur die inneren Mauern des Instituts zum Signet zusammengezogen worden – die hatte Palermo gleichzeitig ochsenblutrot gestrichen. Daraus wurde in Aufsicht und Anstrich ein unabhängiger Körper.
Gehen Natur und Kunst eine innige Beziehung ein, dann war das früher ein Fall für die Wunderkammer. Und heute? Mark Dion zeigt in Esslingen, dass die Kunst im Verhältnis des Menschen zur Natur auch für kritische Anmerkungen gut ist.
Der Hamburger Kunstverein widmet dem chinesischen, heute in New York lebenden Künstler Zhang Huan eine umfangreiche Einzelpräsentation. Der 37-Jährige ist einer der bekannteren Vertreter der konzeptionell geprägten Performance- und Body-Art, die sich seit Beginn der neunziger Jahre im
China der politisch und kulturell repressiven Post-Tiananmen-Ära entwickelt hat.
Das Theatralische der Kunst steht in «On stage» auf dem ästhetischen Prüfstand. Zehn ausgewählte Positionen beleuchten das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven – leider wagt die Ausstellung dabei nicht, eine dezidierte These oder gar eine inhaltliche Zuspitzung zu formulieren.
Nach dem Boom von Ausstellungen zum Thema der kinematografischen Erfahrung in der Kunst rufen Peter Weibel und Jeffrey Shaw, der scheidende Leiter des Instituts für Bildmedien am ZKM, erneut eine Art Medienrevolution aus. Basierend auf materiellen Veränderungen stehen den Künstlern neue Kamera- und Projektionstechniken, neue Erzählformen und Bildsprachen zur Verfügung, die künftige kinematografische Entwicklungen utopisch vorwegnehmen.
Der grosse Publikumszuspruch und die oftmals euphorische Berichterstattung in Presse und Fernsehen kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Meinungen über die Archtektur und die erste – programmatische? – Ausstellung der Pinakothek der Moderne durchaus gespalten sind.
Blickt man von aussen in einen Ausstellungsraum des MEP, erkennt man in einem Spiegel einen erleuchteten Kopf, der sich langsam um die eigene Achse dreht. Diese «Moulin sans Tête» ist die neueste Installation von Markus Raetz. Der sich scheinbar selbsttätig drehende Kopf ist als Weiterentwicklung der Installation «Drehungen» (von 1982) anzusehen. Diese kann nur über einen sich ändernden Blickpunkt des Betrachters wahrgenommen werden.
Zur Technik gehört die Panne: Je rasanter der Fortschritt, desto spektakulärer das Desaster. Der Philosoph und Urbanist Paul Virilio plädiert deshalb für ein «per Unfall denken». Seine für die Pariser Fondation Cartier konzipierte Ausstellung «Ce qui arrive» gibt einen Vorgeschmack davon, wie ein Unfall-Museum aussehen könnte.
Im Juni installierte Heimo Zobernig einen «Weissen Kubus» mitten in den Luftschacht des Museums für Moderne Kunst in Wien. Dieser grosse, leere Luftschacht bildet zusammen mit dem Treppenhaus und der gläsernen Aufzuganlage den dominanten Kern des Museums, der die Ausstellungsräume in zwei unverbundene Flügel trennt. Zobernigs Kubus ist zugleich eine Rückeroberung dieses Ortes für die Kunst und ein notwendiger architektonischer Eingriff. Denn der Kubus bildet auf der Ebene 6 den Übergang zwischen den Ausstellungsräumen, in denen jetzt Zobernigs umfassende Einzelausstellung zu sehen ist.