«Who´s that Guy?», interroge le titre de l´exposition rétrospective de Guy de Cointet au Mamco. Passant a priori beaucoup plus facilement pour un anonyme que Madonna à laquelle la question adresse un clin d´œil. Guy de Cointet n´en est pas moins effectivement devenu, à l´occasion de son séjour en Californie une star secrète, un artiste pour artistes. Mike Kelley ou Allen Ruppersberg ont notamment témoigné de l´importance qu´a revêtu pour eux son travail, et Paul McCarthy lui a rendu hommage il y a quelques années sous la forme d´une exposition au Magasin, à Grenoble (déjà partiellement co-organisée par Marie de
Brugerolles, en charge cette fois-ci du choix et de la scénographie, un terme adéquat, ici, de l´exposition).
En dépit d´une politique culturelle cantonale qui veut ignorer l´art contemporain, et d´une absence notoire de mécénat en la matière, une poignée d´artistes «neuchâtelois» a pris son destin en main. La Galerie Une, à Auvernier, en est le soutien permanent à l´intérieur du Canton. La Galerie art one, à Zurich, a présenté récemment, sous le titre «exotic connection», des travaux de Francisco da Mata, François Jaques, Matthieu Pilloud et Jean-Thomas Vannotti. On attend la suite.
In einem Industrieareal am Stadtrand von St. Gallen ist ein einzigartiges Konglomerat entstanden, das sich mit dem synergetischen Begriff der Kulturwirtschaft umschreiben lässt: das Sitterwerk. Mit der Kunstgiesserei Felix Lehner als Kondensationspunkt werden die Werkhallen einer ehemaligen Textilfärberei durch das Kesselhaus Josephsohn, eine Kunstbibliothek, ein Werkstoffarchiv und ein Atelierhaus neu belebt. Bereits haben sich von der Stiftung Sitterwerk unabhängige Betriebe wie eine Buchbinderei zum Ort gesellt.
Henrik Håkansson, einer der bekanntesten schwedischen Künstler, arbeitet mehrheitlich mit der Erkundung von Natur. Oft spielt er mit dem Kontrast zwischen Natur und Kultur. Dabei führen uns seine simplen und schönen Botschaften zu geistigen Territorien, die weit über dieses duale Konzept hinausweisen.
«Swiss Swiss Democracy»: mit der provokativen Ausstellung hat der Wahl-Pariser am Ende des Jahres, in dem er beschloss, nicht mehr in der Schweiz auszustellen, die Aufmerksamkeit nicht nur seines Heimatlandes auf sich gezogen. Der Ständerat quittiert die ambivalente Ausstellung zwischen Diskussionsanstoss und Zynismus mit einer Millionenkürzung.
Nachdem es immer wieder zu schwierigen Situationen zwischen Galeristen und ProLitteris gekommen ist, haben der Verband Schweizer Galerien und ProLitteris einen Rahmenvertrag abgeschlossen, dem sämtliche Verbandsmitglieder freiwillig beitreten können.
Bei der Nennung von Urheberrechten und Verwertungsgesellschaften ist man gemeinhin wohlwollend geneigt, vor allem an das Interesse von Künstlern und Künstlerinnen und anderen kreativen Personen zu denken. Es wäre aber angebracht, die Materie ein wenig genauer zu betrachten.
Barbara Camilla Tucholski gehört seit ihrer grossen Ausstellung 2000 im Kunstmuseum Düsseldorf zu den wichtigen Zeichnerinnen Deutschlands. Ihre rund 150 Blätter umfassende Ausstellung im Freiburger Morat-Institut heisst »Arkadien» und beschäftigt sich mit Orten der Sehnsucht und der Erinnerung.
1776 haben in Genf der Uhrmacher Louis Faizan und der Naturforscher Horace-Bénédict de Saussure die Société des Arts gegründet, eine der ältesten Akademien in Europa und eine der ersten Gesellschaften mit kulturellen Zielsetzungen in der Schweiz. Sie besteht aus drei Sektionen, «classes» genannt: «Agriculture et Art de Vivre», «Beaux-Arts» und «Industrie et Commerce». Sitz der Société des Arts ist seit 1863 das Palais de l'Athénée.
Die Malerei von Joachim Grommek (*1957) täuscht einen falschen Eindruck vor, in dem sich dann doch ihre ganze Wahrheit offenbart. Der in Berlin lebende Künstler bringt eine frappierende Trompe-l'œil-Technik zum Einsatz, die er mit Codes ungegenständlicher Bildsprachen kreuzt. So agiert die Abstraktion auf doppeltem Boden: What you see is what you see - aber doch auch pure Illusion.
Die diesjährige St. Galler Manor-Kunstpreisträgerin Caro Niederer (*1963) präsentiert ihr Schaffen in vier klar gegliederten Räumen, die über die Frage nach der Entstehung des Wertvollen miteinander verhängt sind. «Leben mit Kunst» - so der Titel - zeigt erstmals die Bandbreite und Konsequenz dieses langsam wachsenden, eigenwilligen künstlerischen Schaffens.
Es ist die vierte Ausstellung in der Kunsthalle Wien, die in weiten Kreisen das Thema «Realismus in der Kunst» umspielt. Von der «Barocken Party» über «Tableaux vivants», zuletzt «Lieber Maler, male mir» mit Blick auf realistische Malerei steht jetzt die Kategorie «Skulptur» im Zentrum.
«Da die Fluchtwege, die einstmals von kreativer Ablenkung versprochen worden waren, gleichzeitig mehr und mehr verstopft werden, stellt sich doch die Frage, was eine Kunstausstellung als temporäre Konzentrationsanstrengung überhaupt leisten kann.» In einem Kunstumfeld, in dem ein Ausstellungserfolg mehr und mehr am temporären Zerstreuungseffekt gemessen wird, mutet Josephine Prydes mit suffragettenhafter Verve vorgetragene Forderung nach einer «Konzentrationsanstrengung» im Kunstraum geradezu heroisch an.
«Kambium» nennt Nives Widauer ihre Ausstellung und verweist damit auf jene Zellschichten der Pflanzen, die für das Breitenwachstum verantwortlich sind. Und der Titel dient gleichsam als Metapher für die Ausstellung, die sich den unterschiedlichen Entwicklungen der Künstlerin widmet.
Not Vital, der zu den interessantesten Schweizer Künstlern seiner Generation gehört, steht seit langem in einem transkulturellen Dialog. Schon frühzeitig aus der Enge seiner Unterengadiner Heimat in Sent ausgebrochen und in die Anonymität von New York eingetaucht, fühlt sich Not Vital (*1948) mittlerweile als Nomade in New York, Italien, Indien und in der Wüstenstadt Agadez im Niger ebenso heimisch wie in seinem Bergdorf. Ihm und der Tradition des Bergtals ist er allerdings geistig immer noch sehr verbunden, wovon die neuen Skulpturen und Assemblagen bei de Pury & Luxembourg ein beredtes Zeugnis ablegen.
Das Kunsthaus Zürich ehrt das zwanzigjährige Bestehen der renommierten Kunstzeitschrift «Parkett» mit der integral gezeigten Sammlung von 150 Werken der seit 1984 erschienenen Künstlereditionen.
Die beiden amerikanischen Künstler Joseph Egan und Richard Francisco haben sich ganz der Malerei verschrieben. Die intimen Räume im Soussol der Galerie bieten den kleinformatigen Arbeiten, die wie im Dialog zwischen Freunden zusammengebracht worden sind, ein adäquates, abgeschirmtes Ambiente.
Die Präsentation, die dem Werk des Gartenarchitekten Günther Vogt gewidmet ist, gehört zu jenen, welche das Unvermögen besonders deutlich werden lässt, verbal nicht dahin zu finden, wo das ausgestellte Ereignis stattfindet: in die Natur. Und mit
dieser unüberbrückbaren Differenz sind wir schon mitten drin in der Ausstellung. Denn was will diese transportieren, lautet die Frage, wie setzt sie sich mit Landschaftsarchitektur auseinander und wie lässt sich darüber sprechen.
Die Arbeit von Dierk Schmidt (*1965) ist stärker analytisch ausgerichtet, als es zunächst vielleicht scheint. Das bezieht sich auf die Malerei selbst, aber auch auf die Sujets: Schmidt greift investigativ auf politische und ökonomische Strukturen und Ereignisse zu. Auf Basis eines neu zu denkenden «Historienbilds» formuliert er Gesellschaftskritik und bezieht seine Malerei zugleich auf Repräsentationen klassischer Historienmalerei.
In einer speziellen Rubrik wird das Kunst-Bulletin in Zukunft Projekte vorstellen, welche den White Cube verlassen und sich in nicht auf Kunst spezialisierten Räumen engagieren. Das können einzelne Kunst-und-Bau-Arbeiten sein, aber auch grosse stadtübergreifende. Darüberhinaus werden wir über kleinere und grössere Einzelinitiativen berichten. Folgende Gründe waren ausschlaggebend, solch gewissermassen «öffentlicherer» Kunst grössere Beachtung zu schenken. Die von städtischen, kantonalen oder auch nationalen AuftraggeberInnen lancierten Kunst-und-Bau-Projekte sind in der Schweiz - wie auch in anderen Ländern - wesentliche Einkommensquelle für viele Kunstschaffende. Stärker denn zuvor scheinen sich (zumindest grössere) Städte und Gemeinden ihrer Verantwortung und Chance bewusst und realisieren engagierte Modelle. Für die KünstlerInnen hat die Auftragskunst den Ruch des Angepassten und Geschmäcklerischen verloren. Die grosse Vielfalt und Qualität ihrer Projekte zeugt davon. Obwohl also beachtliches Engagement von auftraggebender und -nehmender Seite vorhanden ist, bleibt der Diskurs über derartige Projekte spärlich. Da uns die Auseinandersetzung der Kunst mit sozialen und architektonischen Räumen besonders relevant und interessant erscheint, wollen wir von nun an versuchen, die Kenntnis und Diskussion voranzutreiben. Dabei müssen nicht unbedingt immer die Kunstwerke selbst im Vordergrund stehen, auch die Engagements, Strukturen und Anliegen dahinter verdienen Beachtung.