«Piktogramme - die Einsamkeit der Zeichen» im Kunstmuseum

Lars Arrhenius · Still aus «The Street», 2004, Animation, Courtesy Galerie Magnus Karlsson, Stockholm, 2006, © Lars Arrhenius

Lars Arrhenius · Still aus «The Street», 2004, Animation, Courtesy Galerie Magnus Karlsson, Stockholm, 2006, © Lars Arrhenius

Hinweis

«Piktogramme - die Einsamkeit der Zeichen» im Kunstmuseum

Piktogramme sind geschriebene Bilder (lat. pictum = gemalt, griech.: gráphein = schreiben), die eine Information möglichst anschaulich und möglichst einfach zur Darstellung bringen. Sie sollen über Sprach- und Bildgrenzen hinweg verständlich sein und erheben bisweilen den Anspruch, eine Universalsprache zu entwickeln. Auch die abstrakte Malerei war mit der Hoffnung verbunden, aufgrund des ungegenständlichen Formenkanons international verständlich zu sein. Der «Verlust der Mitte», der die Atomisierung der Welt und den Zerfall vertrauter Bildwelten mit sich brachte, ging zu Beginn der Moderne mit der Suche nach einer Universalsprache einher. Die Ausstellung zeichnet die bislang wenig untersuchte Vorgeschichte des Piktogramms in der Kunst von der Moderne bis in die Gegenwart nach. Zwar waren KünstlerInnen immer wieder an der Entwicklung einer universal verständlichen Sprache interessiert - so beispielsweise Wassily Kandinsky mit seinen Chiffren -, es gab aber auch Gegentendenzen. Nach 1945 attackierten Dieter Roth und Alighierro Boetti den Gültigkeitsanspruch etablierter Zeichensysteme und setzten ihm eine streng subjektive Sichtweise entgegen, welche die durch gesellschaftlichen Konsens festgelegten Be-züge unterläuft. Vorgestellt werden ganz unterschiedliche Piktogramm-Entwürfe, die mit Künstlernamen u.a. wie El Lissitzky, Henri Michaux, Sigmar Polke, Rosemarie Trockel oder jüngeren wie Lars Arrhenius, Nic Hess, Marc Bijl oder Fiona Rae verbunden sind. Eine Sonderstellung nehmen die in den zwanziger Jahren entstandenen Piktogramme von Gerd Arntz und Otto Neurath ein, welche Bevölkerungsstatistiken visualisieren. Das üppige zugehörige Katalogbuch enthält neben vielen Abbildungen auch Künstlertexte und Essays u.a. von Tanja Zimmermann oder Pirkko Rathgeber.

Bis 
24.02.2007

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