In der Pinakothek der Moderne in München zeigt Roman Ondák erstmals in einem deutschen Museum aktuelle Arbeiten in einer Einzelpräsentation. Seine Werke wirken dabei wenig museal, vielmehr scheinen sie flüchtig
und leicht. Seit seinen Stipendien in Zürich, in der BINZ und am Collegium Helveticum, taucht sein Name auch in der Schweiz immer wieder auf, so unlängst im Rahmen von «A Choreographed Exhibition» in der Kunsthalle St. Gallen.
Die Künstlerin Andrea Knobloch geht von öffentlichem Raum als gestalteter Repräsentationsoberfläche aus. Um in diese mit anderen einzugreifen, erprobt sie verschiedene Arten von künstlerischem Engagement. Ein Beispiel, «Zürich rührt sich», ist aktuell in der Shedhalle in Zürich zu sehen.
Das Kunstmuseum Basel zeigt in einer Einzelausstellung neue Werke von Andreas Gursky. 25 Fotografien reichen aus, um den Seitenflügel im zweiten Stockwerk zu bespielen. Die Arbeiten sind von monumentalem Ausmass.
Golden glänzt sein Name auf dem Ausstellungskatalog. Seine Bilder haben Megaformat. Andreas Gursky, Superstar der zeitgenössischen Fotografie, präsentiert seine neusten Werke in der Gemäldegalerie des Basler Kunstmuseums. Eine Gratwanderung.
Seit 25 Jahren erforscht Zoe Leonard mit der Kamera die Welt. Mal engagiert und laut, dann wieder melancholisch und sanft sind die Bilder, die sie von ihren Streifzügen mitgebracht hat. Das Fotomuseum Winterthur stellt die amerikanische Künstlerin in einer grossen Einzelausstellung vor.
Un accrochage où les oeuvres lumineuses mettent en lumière celles qui ne le sont pas? Imaginé par le collectif «Buy-Sellf», l'exposition aux trente-deux artistes plonge la Villa Bernasconi dans une nuit électrique.
Éclairage.
Vor einer grossstädtischen Architekturlandschaft posiert ein Affe. Er führt zwar noch Früchte und Pflanzen als Verweise auf Herkunft und angestammtes Umfeld mit sich, doch hat er seinen «natürlichen Habitus» längst abgelegt. In starrer Haltung, mit fast menschlicher Gestik und Mimik tritt er den BetrachterInnen auf Augenhöhe gegenüber wie ein Akteur auf einer schmalen Bühne, deren Hintergrund zu einem anderen Stück zu gehören scheint.
Arbeiten von 13 Künstlerinnen und Künstlern haben im Projektraum exex zu einer Grossraumstube zusammengefunden und laden ein zur Auseinandersetzung mit den zerstreuten Splittern des verlorenen Paradieses - und zum Herumlungern vor Monitoren mit Aussicht auf Eden.
Christoph Rütimanns künstlerische Arbeit ist weitläufig. Sie sucht in Zeichnung, Malerei, Video, Skulptur, Performance, Installation und Klängen nach der Vernetzung komplexer Erfahrungen von Raum und Zeit. In St. Gallen und in der Kartause Ittingen zeigt der Künstler eine Werkschau.
Im Kunstraum Kreuzberg sind derzeit parallel zwei Ausstellungen zu sehen, die sich beide mit dem Verhältnis von Kolonisierenden und Kolonisierten in
der kurzen deutschen Kolonialgeschichte beschäftigen.
Auf der Grenze zur Abstraktion arbeitet Alois Lichtsteiner (*1950) an seinen Untersuchungen über die Farbhaut des Bildes, die Wahrnehmung des Betrachters. Eine Retrospektive und eine Monographie gewähren Einblick in die Entwicklung seines Themas.
Von einer «Babushka of realities», einer Realität, in der sich wie bei einer russischen Puppe immer wieder andere Realitäten verbergen
oder eröffnen, spricht eine Protagonistin in «Mandarin Ducks», 2005, dem Film, der ein Kernstück der Ausstellung von Jeroen de Rijke und Willem de Rooij in K21 bildet. Und so ist auch der Film selbst, der erstmals 2005 anlässlich der 51. Biennale von Venedig gezeigt wurde, Teil einer umfassenderen Installation, die für das Stedelijk Museum CS in Amsterdam entwickelt und für die aktuelle Schau teilweise rekonstruiert wurde.
Ein weisser, kahler Raum. Darin ein einzelner Scheinwerfer auf metallenem Stativ, dessen grelles Licht die Augen blendet; gebrochen allein durch den Maschendrahtzaun. Bis hierher und nicht weiter: Deutlicher lässt sich die Geste der Abweisung kaum formulieren.
Der Engländer Victor Burgin (*1941) hatte schon eine längere Karriere
als Konzeptkünstler hinter sich, als er 1993 begann, erste Videos zu produzieren. Als Schweizer Premiere ist dieses filmische Werk nun zusammen mit vier früheren Fotoserien im Genfer Mamco in einer grosszügig präsentierten Schau zu entdecken.
Immer wieder wird ein Gegensatz zwischen so genannt gesellschaftsrelevanter und rein formaler, marktgängiger Kunst konstruiert. Dass die Lage komplexer ist und die wichtigen Fragen womöglich anderswo liegen, zeigt die 100. Nummer der Zeitschrift «Camera Austria» und die dazugehörige Ausstellung «I am not afraid. The Market Photo Workshop, Johannesburg».
Die Postpop-Ära liebt die Selbstreflexion. In Frankreich sind Künstler Legion, die sich mit Blick zurück auf den Haufen der Kunstgeschichte in
die Zukunft des Kunstmarktes blasen lassen. Wohltuend heben sich da
jene heraus, die unprätentiös präzise Fragen stellen, beispielsweise:Wie hängt die Welt zusammen?
Seit der umfassenden Modernisierung ist das aus dem Fels ragende Musée d?art in Sion ein Juwel. Es beherbergt eine exquisite Sammlung aus der Zeit, als die Ecole de Savièse Kunstgeschichte schrieb. Genau da setzt die erste Walliser Manor-Preisträgerin, die in Basel lebende Martina Gmür, an.
Der Ausstellungstitel und seine begriffliche Verknüpfung machen neugierig - und skeptisch. Was, so fragt man sich, soll eine Gattung von «Ökomedien» eigentlich sein? Dabei sind die auch hier weder «öko» noch
besonders neu: Video, Computer, Internet, Print dominieren und transportieren ökologisch-politische Inhalte. Die eigentlich interessante Frage ist, ob und wie die Schau ihre stark programmatische Ausrichtung auch an der Kunst bewähren kann.