Stéphane Zaech
Stéphane Zaech
In klassisch anmutenden Bildern entwickelt der Lausanner Maler Stéphane Zaech (*1966) eine barocke Welt, die überwiegend von zuckrigen Frauen sowie Malern und ihren Modellen bevölkert ist. Ihre Gesichter sind vielfach verdreht und die Gestalten wissen oft nicht, wie sie mit ihren Gliedern umgehen sollen. Dabei vermengt Zaech in ironisch provozierender Weise unterschiedliche Maltraditionen, die von Velàsquez über Picasso bis zu Balthus und Botero führen. Gewürzt sind die Gemälde mit Details aus unserer alltäglichen Umgebung. So stellt der Künstler in «Food of Love» drei aneinander gefesselte Frauen dar, die, von zähnefletschenden Hunden bewacht, zu den Klängen eines altspanisch gekleideten Gitarrespielers singen. Herrlich irritierend ist «La nuit des rois», das einen beinlosen spanischen Grande auf einem Holzpfahl zeigt, der vor drei etwas abnormen Grazien Elektrogitarre spielt. In «La vie de Van 3» hinterfragt Zaech die Beziehung zwischen Maler und Modell und lässt gleichzeitig die Malerei selbst zum Gegenstand der Reflexion werden. Die Bilder sind in ihrer Mixtur zwischen Historienmalerei und mythologischen Darstellungen Teil einer anachronistischen Tradition, die in ihrer Absurdität und ihrer Stimmungslage eine goyeske Welt entfaltet.
Dominique von Burg |
Stéphane Zaech |