Edward Lipski
Edward Lipski
Vor einem riesigen, abgetreppten, mit Plexiglas geschützten Kunststoffspiegel thronen verschiedene, afrikanisch anmutende Skulpturen und Köpfe auf hohen Plexiglassockeln. Spiegel und Objekte sind mit den Zeichen eines altgermanischen Runenalphabets überzogen. Edward Lipski (*1966, London) hat sie in brasilianischen Favelas entdeckt, wo sie ihrerseits auf die Heavy-Metal-Kultur anspielen. Die statuarische Präsenz und die magische Wirkung der schwarzen Figuren erinnern an afrikanische Ahnen- und Wächterfiguren. Die Materialien - verchromtes Messing, Plexiglas, Acryl, Polyurethan-Schaum - irritieren jedoch; ebenso die in die Sockel gestopften Aluminiumstreifen sowie die herumliegenden zusammengerollten Gummischläuche. Lipski jongliert gern mit unterschiedlichen Referenzsystemen und impliziert damit eine Kritik an der zynischen Überheblichkeit von Kolonialisten, die naturmystische Stammeskulturen gnadenlos verdrängten. Und erinnert gleichzeitig daran, dass die afrikanischen Skulpturen in ihrer äusserst reduzierten Formensprache sowohl ein unvergleichliches Äquivalent für die Suche nach dem Absoluten darstellen als auch die Sprache der Moderne entscheidend geprägt haben.
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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Nobuyoshi Araki, Edward Lipski | 20.11.2010 – 29.01.2011 | Ausstellung | Zürich |
Schweiz CH |
Dominique von Burg |
Edward Lipski |