‹A Passion to a Principle› ist eine Ode an die figurative Malerei.In ihrer monografischen Schau präsentiert Lynette Yiadom-Boakye dynamische Individuen und lässt zugleich Stereotypen subtil und stetig auflaufen. Sie porträtiert Figuren, die wir zu erkennen glauben und die zugleich aus ihrer ganz eigenen Welt zu stammen scheinen.
Zeichnen ist schreiben. Zeichnen ist textil, ist digital, ist Verweis und Eigensinn. Alles hängt zusammen und voneinander ab. Wenn die belgische Künstlerin Catharina van Eetvelde ihre Linien auslegt, schauen wir ihr beim Denken zu. Dann quert sie Räume und Zeiten und bringt Dinge zueinander, an denen jede eindimensionale Narration scheitert. Und schafft Konstellationen, an denen sich der Blick üben muss.
Architektur oder Plastik? Modell oder Möbel? Manfred Pernice arbeitet seit zwanzig Jahren am Thema Dose und unterläuft mit diesem Werktypus formale und ästhetische Kategorien ebenso wie Zeit- oder Inhaltsbezüge. Im Kunstmuseum St. Gallen erfahren die Dosen erstmals eine Familienaufstellung bis in die entferntesten Verwandtschaftslinien hinein.
Luigi Archettis Werke bauen ein vielfach verschachteltes System von Referenzen und Interaktionen auf. Sein Blick auf die sonore und visuelle Welt fordert unsere gesicherten Vorstellungen von Wahrnehmung heraus. Betörend entführt er uns, Grenzen zu überschreiten und in der Simultaneität von Sehen und Hören die Erfahrung von Welt neu zu erleben.
Es war keine Absicht: Mit dem Begriff «Crritic!» aus Samuel Becketts ‹En attendant Godot› haben wir zwar unserer Workshop-Reihe zur Kunstkritik ein Schimpfwort vorangestellt. Dass aber die Laune unter den Schweizer Kunstkritiker/innen gar ähnlich schlecht ist wie bei Godots Wartenden, hätten wir nicht gedacht.
La nouvelle équipe de l'espace d'art contemporain Forde, Nicolas Brulhart and Sylvain Menétrey, a invité Axelle Stiefel à développer un projet qui affirme la pratique de cette jeune artiste pour qui l'exposition prend la forme d'une situation qui se crée par l'expérience vécue.
Valentina Pini e Aloïs Godinat condividono il gusto per materiali e oggetti familiari, dei quali si appropriano per offrirne una visione rinnovata e insolita. Lo spazio ginevrino Le Labo fa dialogare i due artisti evidenziando il loro fascino comune per i processi di trasformazione.
Ihr Bild ist uns seit Kindheit vertraut - obwohl wir sie mit blossem Auge gar nicht sehen können. Allenfalls ihre grossen Schwestern, die im Winter als Eisblumen wunderbare Landschaften an die Scheiben zeichnen. Für beide gilt, was Goethe einst über die Pflanzen schrieb: «Keine gleichet der andern.»
Die britische Künstlerin Phyllida Barlow baut rohe, wuchtige Gebilde, die sich nach Skulpturalität sehnen. In der Kunsthalle Zürich verschmilzt die Erfahrung von Raum, Objekt und Institution in einem dichten Gerüstedschungel und einer baustellenartigen Gegenskulptur.
‹Nachten› von Jos Näpflin im Counterspace Zürich ist als Rundgang inszeniert. Er schafft einen ästhetischen Parcours, zwischen Licht und Schatten, Schritt und Verweilen: seit Jahren die erste konzentrierte Einzelausstellung des aus der Innerschweiz stammenden und in Zürich lebenden Künstlers.
Endlich: Lawrence Weiner im Kunsthaus Bregenz. Die Schau ist eine der radikalsten in der Geschichte des Hauses: keine galerietauglichen Formate im Treppenhaus, keine Werkbeschriftungen an den Wänden, keine Objekte, Exponate oder Klänge, nur Worte und Raum vom Erdgeschoss bis ins dritte Obergeschoss.
Wie sähe eine Welt der nicht-menschlichen Akteure aus? Mit vorwiegend medienbasierten Arbeiten entwerfen Künstler/innen im Hartware MedienKunstVerein eine mögliche Zukunft und Ökologie nach dem Menschen - Szenarien im Zeitalter des Post-Anthropozäns.
Der multidisziplinäre Künstler spielt in seiner von zwei neuen Büchern begleiteten Schau im Centre de la photographie Genève mit der Fotografie zwischen Alltag und den semantischen Feldern des Mediums. Wie beiläufig gelingt ihm so ein äusserst präzises Sittenbild unserer Tage.
Im Werk von M.S. Bastian und Isabelle L. verbinden sich Malfreude und Zeitkritik. Ihr Werk ist visuell von der Comic-Szene der Achtzigerjahre geprägt und hat sich zu einer Reflexion über die westlichen Gesellschaften entwickelt. Deutlich zeigt sich das in ihrer Hommage an Picassos ‹Guernica›.
Frauke Dannert zeigt, was passiert, wenn Architektur zum Material der Kunst wird. Sie spielt sowohl mit dem vorgefundenen Raum wie mit einem heterogenen Fundus an Fotografien. Entstanden ist eine raumgreifende Collage zwischen Raumzerstörung und Weltenbau, hartem Schnitt und gelungener Synthese.
Der zurzeit das Centre Dürrenmatt CD bespielende Jean-Christophe Norman dehnt die plastischen Artikulationen so verschiedener Universen wie Literatur, Architektur und Kartografie sachte in Raum und Zeit aus oder wirkt auf deren Zeichen ein. Stets erzeugt er dabei schillernde Fiktions-Realitäts-Geflechte.
Analog und Digital galten lange als robustes Gegensatzpaar. Der Schweizer Künstler Daniel Karrer zeigt in seiner aktuellen Solo-Show in der Kunsthalle Winterthur mit seinen Malereien, wie die Grenzen zwischen den beiden Sphären spielerisch verschwimmen können.
‹The Sweet Lemon Ballad› ist der erste Animationsfilm der Malerin Klodin Erb. Letzten Herbst hatte er Premiere im Zürcher Helmhaus. Nun ist er ein weiteres Mal in der Rotwand Gallery zu sehen, flankiert von den Bildern, die zum Making-of beigetragen haben. Eine interessante Konfrontation.