Pedro Wirz
Pedro Wirz
Paris/Langenthal — Spätestens seit die Ausstellung im White Cube einen Industriestandard erhielt, fordert sie Künstler heraus. Als Grundbedingung für die Existenz bildender Kunst ernstgenommen, induziert sie neue kuratorische, kooperative oder kollektive künstlerische Praktiken. Pedro Wirz entwickelt solche seit seinen ‹Curated Sculptures›. 2012 schuf er für das Künstlerhaus Stuttgart eine minimalistische Matrix, die zu bespielen er Kurator/innen einlud. Jetzt entwickelt er das Matrizielle und addiert zum Cube das luftige Nest. ‹A curbing wall of debris\nesting› heisst das erste Kapitel seiner Einzelausstellung im CCSP. Was er im Pariser «Nest» ausbrütet, ist zwar noch von postdigitalen Kulturen inspiriert, wie es das Satzzeichen des Backslash im Titel andeutet. Jedoch sind die neuen Skulpturen rauer und wie ein Gegenschlag von Co-working-Ästhetik entfernt. Der Matrix verbunden bleiben sie, amalgamieren mit dem Ei als Zentralfigur für natürliche und artifizielle Materialien. Aus Wachs und Abfalltextilien geformte Frösche auf mit Erde bedeckten Sockeln erinnern an die Geburtsheimat des Zürchers, an Brasilien. Deren serieller Abguss evoziert im europäischen Kontext die Welt der Märchen – ihrerseits Kultur-Matrix, seit dem 19. Jahrhundert Nährboden nationaler Identitäten. Die Verbindung von Ausstellung als Material, Natur als Gegenstand und historisch-poetischem Potenzial lässt neue Räume für Weltentwürfe erwarten.
CCS Paris, 3.2.–24.3.2019
Kunsthaus Langenthal, 4.5.–23.6.2019
Institutionen | Land | Ort |
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Centre Culturel Suisse | Frankreich | Paris |
Kunsthaus Langenthal | Schweiz | Langenthal |
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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Pedro Wirz | 04.05.2019 – 23.06.2019 | Ausstellung | Langenthal |
Schweiz CH |
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Pedro Wirz | 03.02.2019 – 24.03.2019 | Ausstellung | Paris |
Frankreich FR |
J. Emil Sennewald |
Pedro Wirz |