Jakub Julian Ziolkowski
Jakub Julian Ziolkowski
In strahlendsten Farben tritt uns eine unheimliche psychedelische Welt entgegen. In surrealen Gärten wimmelt es von monströsen, biomorphen Wesen, deren Erscheinung zuweilen ins Abstrakte kippt. Bald purzeln von einem schwelenden Leben animierte, entkörperlichte Organe durch einen Wirrwarr von pulsierenden Venen und Arterien. Bald piesacken drei Skelette einen halbnackten Soldaten. Und, als ob dies nicht reichen würde, schleicht eine Riesenschlange - die apokalyptische Version der Weltenschlange Ouroborus? - in diese absurde, verbiesterte Welt und verschlingt alles, was ihren Weg kreuzt. Solche gemalte Bildwelten können nur von einem obsessiven Künstler stammen: Dem jungen polnischen Maler Jakub Julian Ziolkowski (*1980 Zamosc). Seine phantasmagorischen Visionen in comicartiger Bildsprache zeugen von eindrücklicher Könnerschaft und sind oft in einem klassischen Genre gehalten - Landschaft, Stillleben oder Porträt. Hervorragend ist ein Schlachtengemälde, in dem Soldaten in geschlossenen Phalangen gegeneinander kämpfen, während die Gefallenen - schon zu Skeletten mutiert - sich als ätherische Schleier in der Atmosphäre auflösen. In der Kraft, wie das Geschehen die Bildränder zu sprengen scheint, klingen James Ensors schrille Maskenparaden an und sind auch Hieronymus Bosch's Himmel- und Höllenvisionen nicht weit. Auch wenn die Bilder etliche kunsthistorische Referenzen durchdeklinieren, zeichnen sie sich dennoch durch eine ganz charakteristische Sprache aus.
Institutionen | Land | Ort |
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Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse | Schweiz | Zürich |
Dominique von Burg |
Jakub Julian Ziolkowski |