Über die Vielzahl an Bedeutungen, die ein simpler Begriff wie der Fleck generiert, nähern sich die Texte und Bilder von Laura de Weck und Annette Amberg einander an. «Paarläufe» ist eine Projektreihe, die Kunst und Literatur auf unterschiedlichen Plattformen in Dialog setzt. Sie wird vom Literaturhaus Zürich, dem Aargauer Kunsthaus sowie dem Kunstbulletin konzipiert. Der Beitrag erscheint anlässlich der Ausstellung im Rahmen der Reihe «Caravan» von Annette Amberg im Aargauer Kunsthaus.
Das Nichts war schon fast überall: in Bern ebenso wie in Basel, im Haus Esters in Krefeld ebenso wie in einer New Yorker Galerie. Überall haben Künstler wie Yves Klein oder Bethan Huws den Ausstellungsraum leer gelassen. Kunsthallenleiter Philippe Pirotte erklärt die Unterschiede zwischen den Leeren, die nun für die Retrospektive «Voids» in Bern versammelt wurden.
In den vergangenen paar Jahren gab es von der Videokünstlerin in der Schweiz keine Auftritte mit neuen Arbeiten. Von sich reden machte Pipilotti Rist trotzdem - vor allem mit dem Filmprojekt «Pepperminta». Jetzt ist der Film im Kino und Pipilotti Rist mit ihren Installationen im Schloss.
In gerahmten Reihen oder projizierten Serien und Standbildern ausgewählter Fotografien erforschen Matteo Terzaghi und Marco Zürcher seit 1992 gemeinsam Modelle der Erinnerung und des Erzählens. Ihre kleinen Bücher und Hefte verbinden die Bilder mit eigenen Texten zu einer sehr besonderen Mischung von subjektivem Lexikon, reiner Fiktion und intimem Journal. Das Museo cantonale d'arte di Lugano gibt nun ihren verzweigten, mehrfach ineinander verschränkten Phantasmagorien im Rahmen des Prix Manor Raum.
Mai-Thu Perret profite de l'expo «Utopics» de Bienne pour renouer avec sa communauté imaginaire en citant des extraits de son texte fondateur «Crystal Frontier». Avant de partir à Lodz, capitale historique de l'avant-garde polonaise, remonter son remake agit-prop «An Evening of the Book».
Andreas Golinski, per Utopico propone un intervento in due movimenti. Una misteriosa casa nello Stadtpark di Bienne e la rada a Locarno sono gli scenari e i dispositivi fisici attraverso i quali l'artista compone una narrazione che intreccia microstoria, scultura ed ellissi temporali.
Das 2005 eröffnete Museum MAC/VAL in der Pariser Banlieue beschränkte sich bisher vor allem aufs Promoten nationaler Grössen wie Claude Lévêque, Jacques Monory oder Alain Bublex. Jetzt zeigt es mit Eric Hattan die bessere Force de l'art. Unter dem Blick von aussen glänzt das Eigene neu und anders.
Peter Z. Herzogs Installation in der Galerie Susanna Kulli fungiert als «künstlerische Bewusstseinserweiterungszone» mit ungewissem Ausgang: Hunderte von leeren Duschmittelbehältern verweisen auf das kurze Leben von Konsumgütern, auf die schaumgeborene Venus oder auf Terroristenbomben.
Es sind spröde Videobilder, die der Künstler zeigt: Fische, die im Aquarium schwimmen. Spinnentiere, die über eine Fläche eilen. Fliegen, die im Windkanal beschleunigen. Das Videomaterial stammt aus Laboratorien und zeigt wissenschaftliche Bühnen, in denen Tiere beobachtet werden.
In einer früheren Arbeit hat er schon HipHop und Futurismus vermengt; oder ein Wörterbuch quasi in sein Gegenteil verkehrt und zum eklektischen Roman gemacht. Nun gelingt es Dani Gal bei Jean-Claude Freymond-Guth, die Parallelen zwischen Heimvideo und Kriegsberichterstattung hervorzuheben.
Diskursive Schärfe und komplexe analytische Betrachtung sind für die in Philosophie promovierte Hito Steyerl kein Problem. Dass dies aber in einer kraftvollen, schöpferisch eigenwilligen Umsetzung geschieht, die man sowohl dem Film als auch der Kunst zurechnen kann, ist ein seltener Glücksfall.
David Renggli stellt Bilder und Installationen her, die zunächst auf bekannte Positionen zu rekurrieren scheinen, bei näherer Betrachtung jedoch irritieren. Nun hat er eine Accrochage inszeniert, die von unerwarteten Gegenüberstellungen lebt und ins Absurde kippt.
Die erste grosse Ausstellung des englischen Zeichners Adam Dant in der Schweiz vermittelt einen fundierten Eindruck seines Schaffens und seiner variierenden Stilmittel. Zentrales Thema ist die Wirtschaftskrise der vergangenen Monate, als abgründiges Sittengemälde gefasst.
Verborgene Ängste und Lüste aber auch den wortlosen Kommunikationsprozess zwischen Kunstwerk und deutendem Betrachter thematisiert eine sensibel gestaltete Ausstellung mit Arbeiten von Sabina Baumann (*1962), Gitte Schäfer (*1977) und Francisco Sierra (*1977).