Wie weiter machen nach dem Disaster am World Trade Center und im Pentagon? Die in New York City lebende Künstlerin Aleksandra Mir, die mit ihrer Performance «First Woman on the Moon», Casco Projects, 1999, nicht nur die Kunstwelt irritierte und diesen September in der New Yorker Galerie Gavin Brown’s Enterprise ihre konzeptionelle Fotoausstellung «Hello» präsentierte, gab folgende Antwort. Gleichzeitig liess sie uns die Liste der angeblich von Clear Channel, dem weltweit grössten Radionetzwerk, nun als «fragwürdig» taxierten Lieder zukommen.
Pavel Pepperstein, der im Rahmen des Projektes «Sammlung» eine mehrjährige Ausstellungsreihe im Kunsthaus Zug konzipierte, hat Boris Groys und Ilya Kabakov zu einem Gespräch eingeladen. Aus diesem Gespräch wurde «Die Ausstellung eines Gesprächs»: Im Zentrum der Schau steht ein Text in russisch und deutsch, der von Zeichnungen sekundiert wird. Per Video kann man die Dialoge im russischen Originalton verfolgen und ausserdem hat Pepperstein in drei Räumen des Museums Männer- und Frauentrios auf die Wand gezeichnet, die sich über Kinder, Wirbelstürme oder Schiffe zu unterhalten scheinen. Kurt Kladler und Samuel Herzog haben sich in Zug getroffen.
Der Haupteingang ist um die Ecke verlegt, der Schriftzug «Österreich» durch «Entrada» ersetzt. Über Bretter gelangt man durch das überschwemmte Gelände auf die Rückseite des Pavillons. Wo vor zwei Jahren Hohenbüchlers Mutter-Kind-Haus stand, ist jetzt ein Tümpel. In einem Nebenraum erinnern vergessenes Gerümpel und Schriftreste auf den Wänden an die letzte Architekturbiennale – Gelatin hat den Österreich-Pavillon in Venedig nach Jahren politisierter Kunstbeiträge in ein schlammiges Sumpfland verwandelt.
«Motiv», der Titel zur aktuellen Ausstellung Hendrik Krawens, gibt einen versteckten Hinweis auf das Geheimnis der neuen Arbeiten dieses in Berlin lebenden Malers, dessen strenge, nahezu ausschliesslich querformatigen und meist horizontal ausgerichteten Bilder bislang insbeson-dere in rheinländischen Ausstellungszusammenhängen auffielen.
Noch vor wenigen Jahren war «Netzkunst» eine Domäne selbstorganisierter Gemeinschaften und Kunst-Netzwerke wie «The Thing» oder «Ädaweb», die im Netz aktiven Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform boten. Mittlerweile sind www-weltweit immer mehr Museen mit eigenen Homepages ans Netz gegangen – und wo es sich um Häuser handelt, die sich mit zeitgenössischer Kunst beschäftigen, wird es zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit, auf diesen auch Werke webbasierter Kunst zu präsentieren oder gar ganze Sonderausstellungen ins Netz zu stellen. Die Institutionalisierung einer Kunstform, die lange Zeit mit grosser Skepsis beäugt wurde und letztlich bis heute als schwer vermittelbar gilt, schreitet unaufhaltsam voran.
Grafitstaub und Zement, in geheimnisvollem, langwierigem Prozess zu schimmernden Werken gefügt. Zum ersten Mal zeigt Jürg Moser eine reine Skulpturen-Ausstellung.
En novembre le Centre pour l’image contemporaine, Saint-Gervais, organise la 9e Biennale de l’Image en Mouvement autour du thème fédérateur, «Sound System». La programmation généreuse orchestrera une compétition internationale, des projections vidéo, des films, des concerts, des performances, un séminaire et une exposition déployée à son aise au Mamco. Une occasion de découvrir les démarches qui explorent l’immensité novatrice de l’image sonore lorsqu’elle est associée à l’image visuelle, et de confirmer la nette tendance des champs artistiques à dépasser leurs frontières.
Wiederaufnahme: Der Neue Aachener Kunstverein eröffnet nach langer Sommerpause sein neues Haus im idyllischen Stadtgarten mit gleichnamiger Ausstellung. «Retake» untersucht das Phänomen Kunst und Musik unter den Aspekten Zitat, Nachahmung und Verfremdung – sprachliches und akustisches Crossover.
Ist es heute überhaupt noch möglich, mit herkömmlicher, handwerklicher Fotografie etwas völlig Neues zu vermitteln, etwas so noch nie Gesehenes? Kann man das Auge des Betrachters sensibilisieren, dass sich vor ihm eine neue Dimension auftut? Die Ausstellung «hochland» von Guido Baselgia liefert den Beweis.
Plötzlich diese Übersicht. Was zuvor in schlichten Vitrinen sorgsam separiert war und sich somit bewusst der synthetisierenden Gesamtschau verweigerte, wird nun zum wandfüllenden Ereignis: Das Schwimmbad – als Anspielung auf den Kunstverein im Marienbad – als Fotoalbum, in dem den Feldstudien Eric Steinbrechers auf der gegenüberliegenden Wand eine Porträtserie der Iranerin Shirana Shahbazi antwortet.
Wir haben uns daran gewöhnt: Kunsthallen und Galerien verwandeln sich immer häufiger in Black Boxes oder Multiplex-Kinos. Und Genf steht schon seit September ganz im Zeichen der 9. Biennale de l’Image en Mouvement. Unter dem Titel «God is in the Details» und «Echo’s Laughter» zeigt das Centre d’Art Contemporain eine bunte Auswahl von Trickfilmen und Videos von 16 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt.
Der 1970 in Schaffhausen geborene Künstler bedankt sich für den Manorpreis 2000 mit einem gross angelegten Environment, das zuvor im Kunstverein Freiburg seine Premiere feierte.
Die Zeit zu vieler Museen mit zu wenig Geld heischt Zusammenarbeit. Moutier und Solothurn ist mit «Analog/Dialog – Plan, Modell und Bühne in der zeitgenössischen Kunst» eine modellhafte Ausstellung dazu gelungen.
Unter dem bestechenden Songtitel «You look good in blue» von Blondie ist erstmals in der Schweiz eine breit angelegte Museumsausstellung des amerikanischen Künstlers David Reed zu sehen. Die Präsentation der abstrakten Malereien Reeds, dessen innigster Wunsch es stets war, Schlafzimmermaler zu werden, spannt dabei den Bogen von den siebziger Jahren bis zur Gegenwart.
Während eines Gesprächs zwischen Jannis Kounellis und Joseph Beuys machte sich Kounellis für den Aufschub von Bedeutung und die daraus resultierende Offenheit stark. Beuys widersprach. Das mit der Offenheit sei schön und gut; aber sie müsse eine Richtung haben. Totale Offenheit sei totale Beliebigkeit. Dieser Dissenz dauert an. Er lässt sich am Werk von Beate Terfloth überprüfen.
«Still» ist der Titel der Ausstellung mit Foto- und Videoarbeiten der Künstlerin Breda Beban (*1952), die sich stets an der Grenze von Privatem und Öffentlichem bewegt. Und die sich nicht scheut, das Politische aus der Perspektive individueller Erfahrung auszuleuchten.
Er trat als Kurator und Publizist auf – nun hat der Berner Bernhard Bischoff im ehemaligen Hotel Beau-Rivage in Thun eine Galerie mit internationalem Anspruch eröffnet. Für den Start hat er «RELAX» eingeladen, den Zusammenschluss von Marie-Antoinette Chiarenza, Daniel Hauser und Daniel Croptier.
Die beiden Ausstellungen fokussieren auf das gegenwärtige Schaffen von Pascal Danz und öffnen so einen differenzierten Einblick in eine aktuelle Position von Malerei, welche die medial vermittelten Wirklichkeitsvorstellungen reflektiert und dabei neue Bildstrategien entwickelt.