Katrin Freisager, Marion Ritzmann und Katharina Bürgin

Katrin Freisager · If Smoke Could Be Water 1, 2021, 90 x 60 cm, hochpigmentierter Inkjetprint

Katrin Freisager · If Smoke Could Be Water 1, 2021, 90 x 60 cm, hochpigmentierter Inkjetprint

Katharina Bürgin · Tiere tot, Fuchs, 2021, getrocknete Blütenblätter, Bleistift und Acryl, auf Polyesterfolie, auf und hinter Glas, 21 x 30 cm

Katharina Bürgin · Tiere tot, Fuchs, 2021, getrocknete Blütenblätter, Bleistift und Acryl, auf Polyesterfolie, auf und hinter Glas, 21 x 30 cm

Hinweis

Katrin Freisager, Marion Ritzmann und Katharina Bürgin

Schaffhausen — In der hohen Eingangshalle der Kunsthalle Vebikus Schaffhausen zieht für einmal die Farbe Grün den Blick in die Höhe. Marion Ritzmann (*1978) hat ihre vier kleinformatigen Arbeiten ‹systemic drawings›, 2021, auf der grossen Wand neben der Wendeltreppe platziert. Sie zeigen einfache polyedrische, geometrische Objekte, die sich in einer Mobile-artigen Struktur und in einer fast wandgrossen Zeichnung im Raum fortsetzen. Marion Ritzmann denkt und arbeitet mit und in Systemen. Die Ausgangspunkte für eine Arbeit sind oft kleine ästhetische Alltagsmomente und die Frage, was dahintersteckt. Schweben, hängen, stehen – Geometrien in labilen Zuständen. Zarte Linien, filigrane Ketten, Aussparungen sind die Elemente, welche die Künstlerin miteinander verknüpft. Und so erzählen die hängenden Dreiecke in ‹(un)stabile Ordnungen› von einem leisen Aufruhr gegen die Vertikale.
Im Hauptraum zeigt Katrin Freisager (*1960) die neue Serie ‹liquid landscape›. Die Zürcher Fotografin erforscht anhand von Inszenierungen mit der Kamera die fragile Beziehung zwischen Realität und Fiktion. Das Bild ‹If Smoke Could Be Water 1› zeigt eine fantastische Landschaft, die in einem analogen Labor entstand. Freisager hantiert mit Wasser, Tusche, Öl und anderen organischen Materialien und hält seltsame Farbwirbel und Spiegelungen mit der Kamera fest. Wie eine Alchemistin schafft sie Fotografien von Mikro-Raumsituationen, die sich jedoch genauen Referenzen entziehen.
Bei Katharina Bürgin (*1964) dreht sich aktuell alles um Pflanzen und Tiere. Die Schaffhauser Künstlerin beschäftigt sich zurzeit mit ‹toten Tieren› – so ein Bildtitel –, die sie im Kontext der Jagd erlebt. Sie richtet ihr besonderes Augenmerk auf die frisch erlegten Tiere, wenn sie noch warm und weich sind und aussehen wie im Schlaf. Sie macht Fotos, überträgt die Motive in ihre künstlerische Arbeit und schafft so Bildwelten mit typischen Elementen klassischer Stillleben, aber auf eigene Art und Weise in Zeichnungen und Malereien aus Acrylfarbe, Bleistift und Schellack auf Polyesterfolie.  
Es ist der Kreislauf von Naturkräften, der die drei Künstlerinnen interessiert und inspiriert, im Garten, im Wald, im Atelier.

Bis 
05.12.2021

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