Geradezu ein Markenzeichen des in Köln lebenden Thomas Rentmeister sind futuristisch anmutende Kunststoffskulpturen mit synthetischen Oberflächen. Dass der Bildhauer dabei auch gegenüber ästhetischen Grenzverschiebungen aufgeschlossen ist, belegte etwa eine Doppelausstellung mit Helmut Brosch oder eine gemeinsame Performance mit Ralf Berger. Dieses Gespräch entstand anlässlich der aktuellen Ausstellung «Kulturpaste» in Köln, in der Rentmeister mit Bodenskulpturen aus Schokoladencreme überraschte.
Was sieht man, wenn man sieht? Wie entsteht der Film im Kopf? Wie hoch ist der Nähr- und Erkenntniswert der Bilder, mit denen wir unseren Bildhunger stillen? Ist Draussen nicht immer schon Drinnen? Und: Wie können wir wahrnehmen, was sonst unterhalb der Bewusstseinslinie abläuft – die Wahrnehmung selbst?
Ob er Werbebanden von finanzkräftigen Sponsoren in die Basler Messehallen hängt, einen Wartesaal in der Genfer Galerie Skopia einrichtet oder eine Galerie in San Francisco in einen Supermarkt für Obdachlose verwandelt: Christoph Büchels Eingriffe bewegen sich jenseits von political correctness und bierernster Institutionskritik.
On attendait une rétrospective et c’est un choix d’œuvres que Xavier Veilhan propose au Magasin de Grenoble. Si les dix-sept pièces montrées, créées entre 1990 et 2000 déçoivent un peu cette attente, elles confirment la grande capacité de l’artiste à inventer des représentations du réel avec lesquelles ses œuvres jouent.
La relecture de «Dan Yack, Le plan de l’aiguille» de Blaise Cendrars, retrouvé au hasard des rayons d’une librairie, incita Johannes Gachnang à se servir de la trame de ce roman exalté pour la «donner à voir» dans une transposition visuelle. Cendrars (1887–1961), originaire de la Chaux-de-Fonds, «Dan Yack», l’histoire d’une expérience existentielle de l’art et une exposition à Porrentruy: une triade qui va se jouer dans la concordance.
Gavin Turk (*1967) gehört zu den jungen britischen Künstlern, die seit der Ausstellung «Sensation» in der Royal Academy of Arts die internationale Kunstszene bewegen. Das Centre d’Art Contemporain in Genf zeigt ein Kaleidoskop seines aktuellen Schaffens.
Mit dem Ausstellungsprojekt «hers. Video als weibliches Terrain» führt die Kuratorin Stella Rollig im Rahmen des diesjährigen Grazer steirischen herbstes weitgehend unbekannte aktuelle künstlerische Positionen im Bereich der Videokunst der neunziger Jahre vor. Laut Ausstellungskonzept werden insbesondere Arbeiten von Künstlerinnen gezeigt, die sich der kritischen Stellungnahme zu gesellschaftsrelevanten Fragestellungen nicht enthalten, sondern mit ihren Arbeiten explizit politische Inhalte zu transportieren versuchen.
Gleich 47 international tätige KünstlerInnen, diverse Arbeiten aus dem Sammlungsbestand und ergänzende historische Positionen sind derzeit in der Hamburger Kunsthalle versammelt, um die «institutionellen Rahmenbedingungen vom Museum zu untersuchen» – eine wahrlich «kritische» Ausstellung, die Fragen aufwirft.
Der Schnitt-Raum ist zu einer der besten Adressen in Köln geworden. Auch durch seine Gasttouren in andere Städte über Köln hinaus. Die Namensgeberin, Corinna Schnitt, zeigt zur Zeit eine von ihr kuratierte Gruppenausstellung junger Künstlerinnen zum Thema: Paradiese. Im Film.
Dort wo die Sonne immer scheint, steht die Produktion brutaler B-Filme auf dem Tagesprogramm. In der Sprache der abgetrennten Köpfe, der schreienden Mädels und eines ominösen Paradieses inszeniert der südkalifornische Künstler Thaddeus Strode (*1964) eine Geistergeschichte. Gerade rechtzeitig zum Gruselfest Halloween kam die Kölner Premiere der Ausstellung «Ghost Sisters of the Sun».
Die Afrika-Welle des internationalen Kunstbetriebs hat auch St. Gallen erreicht. Odili Donald Odita stammt aus Nigeria und lebt in den USA. «documenta»-Chef Okwui Enwezor hat ihn bereits 1997 bei der 2. Johannesburg-Biennale gezeigt. Trotz so viel Anerkennung ist seine bisher grösste Ausstellung in Europa mehr als trendig. Die Arbeiten, die er zur St. Galler Gruppenausstellung «Transfers» beisteuert, thematisieren den Verlust des Fremden.
Die Ausstellung «Out of Space» versammelt sechs Positionen junger Schweizer Kunst, um nach dem Einfluss der elektronischen Bildproduktion auf die traditionellen Medien zu fragen. Dabei interessieren weniger formalästhetische Annäherungen, als die Neuformulierung von raumzeitlichen Koordinaten.
vivencias», die für die Generali Foundation konzipierte Ausstellung, versammelt Arbeiten lateinamerikanischer Künstlerinnen und Künstler, deren Konzepte auf dem in den sechziger Jahren manifesten Wunsch nach unmittelbarer körperlicher und geistiger Erfahrung im Sinne eines ganzheitlichen Lebensgefühls basieren.
Das Konzept nationaler beziehungsweise geografisch sortierter Gruppenausstellung ist gleichermassen fragwürdig und beliebt. Denn während Informationen über Herkunfts- und Aufenthaltsorte von KünstlerInnen kaum mehr als der Status von lapidaren Fussnoten zukommt, lassen sich auf diesem Nenner leichtfüssig konträrste Positionen vereinigen.
Um einen Überblick wird derzeit im Basler Museum für Gegenwartskunst gerungen: Mit zwei neueren Arbeiten des Künstlerduos Fischli & Weiss sowie mit mehr als 150 Plastiken aus der legendären Serie «Plötzlich diese Übersicht».
Die Schau zeigt Werke aus den letzten zehn Jahren von über 120 Künstlern, die ihre Sensibilität in den Ländern des ehemaligen Ostblocks ausgebildet haben und in mannigfacher Weise auf den Zerfall des politischen Systems und die neuen kulturellen Freiheiten und Zwänge reagieren.