Anne-Julie Raccoursier präsentiert in ihrer Schau ‹Blue Cheap› in der ehemaligen Scheune Ferme-Asile in Sitten acht neuere Videos und eine Neon-Arbeit. Darin umkreist sie Phänomene aus unserer heutigen Arbeits- und Freizeitwelt: Automatisierung, Kooperation mit Robotern, massenhafte Mobilität. Eine eigene Form von Langsamkeit prägt ihre filmische Arbeit.
Neue Perspektiven queren bekannte Räume. Erhärtender Kautschuk dehnt Gesichter und Haltungen. In Kenntnis und Erinnerung an ihre Vorbilder erfindet sich Sara Masügers Kunst laufend neu. Die Künstlerin geht ins Material. Das Abgiessen und das Wiederholen, das Fragmentieren und Zusammensetzen halten sich an der Grenze zwischen innen und aussen, Körper und Sprache. Immer ist Bewegung im Spiel, immer auch ein möglicher Verlust. Nun zeigt Sara Masüger neue Werke in Chur und in der französischen Auvergne.
Ausschliesslich weibliche Kunstschaffende sind im diesjährigen Ausstellungsprogramm der Kunsthalle Winterthur vertreten. Im Interview erläutert Direktor Oliver Kielmayer, warum dem so ist und welche Rolle das Œuvre der feministischen Künstlerin Carolee Schneemann dabei spielt. Ihre Ausstellung ist noch bis Ende Dezember zu sehen.
In der Kunstgeschichte wurde Humor bisher erstaunlich wenig erörtert. Matthias Haldemann, Direktor Kunsthaus Zug, widmet dem Thema eine Sonderausstellung unter dem Titel ‹Komödie des Daseins›. Zu sehen sind über dreihundert Exponate, die -erheitern, aber auch irritieren – gelegentlich bleibt einem das Lachen im Hals stecken.
Le Mamco consacre l’entier de son premier étage au travail de la genevoise Mai-Thu Perret : le parcours rétrospectif révèle une artiste surtout attirée par les marges de l’histoire de l’art. Sa production se joue des références culturelles et propose un nouveau rôle aux femmes, empruntant ou inventant des histoires où elles deviennent souveraines.
La vincitrice dell’edizione ticinese del Premio Manor 2018, Vera Trachsel, presenta al LAC l’esposizione ‹Sempatap› a cura di Elio Schenini. Sperimentando con materiali poveri e attraverso un magistrale utilizzo dello spazio, il lavoro dell’artista mostra un’inattesa monumentalità.
Mit ‹Water Your Garden In The Morning› hat Edit Oderbolz eine umfangreiche Einzelausstellung im CRAC Alsace in Altkirch geschaffen. In dieser legt sie durch minimale architektonische Setzungen mehrspurige Fährten aus, die einem weit verzweigten Netz an inhaltlichen Bezügen folgen.
An seiner Kunst kann man sich wund reiben oder mit seinem Freund Alberto Giacometti ausrufen: «Wir haben ihn satt, diesen Balthus mit seinen kleinen Mädchen!» Vierzig Gemälde des Grossmeisters und Autodidakten Balthus zeigt die Fondation Beyeler. Sie alle haben etwas Lauerndes.
Rund 1000 Objekte geben im Haus der Kulturen/HKW einen umfassenden Einblick in die Angelegenheiten und Anliegen der Situationistischen Internationale/S.I. Erstmals wird deren Tun und Denken auf politischer Ebene und mittels Schriftdokumenten reflektiert. Bildgewaltig ist die Schau trotzdem.
Das Berner Performance-Festival ‹Bone 21› macht sich daran, seine Grenzen neu zu definieren. Im Jahr nach dem 20-Jahr-Jubiläum setzt das kuratorische Team Sibylle Omlin und San Keller auf Musik von Künstlerinnen und Künstlern und auf neue Spielorte. Man wagt sich wieder in den öffentlichen Raum.
Das Untergeschoss der Kunsthalle Bern beherbergt einen Laufsteg, der es in sich hat. Wunderbar verlieren kann man sich in rund dreissig Videos von Modeschauen. Mit lauten Beats verwandeln sie die Räume in einen Partykeller, in dem Körper, Kommerz und spektakuläre Inszenierung aufeinandertreffen.
Es ist so etwas wie ein Festspiel des Films, das die britische Künstlerin Tacita Dean in Bregenz zeigt: Ihr neustes Werk, der experimentelle 35-mm-Film ‹Antigone›, der dieses Jahr im Mai in der Londoner Royal Academy of Art Uraufführung feierte, ist ein Hohelied auf die Magie des Zelluloids.
Die freie Kuratorin Fabienne Stephan führt in der Genfer Filiale der Gagosian Gallery von einem Höhepunkt jüngerer Künstlerkeramik zum anderen. So kühn hat sie dabei Brutales und Florales, Minimalistisches und Fantastisches miteinander kombiniert, dass es oft quasi im Hochsommer schneit.
Die diesjährige Manor-Kunstpreis-Trägerin Kyra Tabea Balderer schafft abstrakte, haptisch wirkende Bildwelten. Die Foto-arbeiten kombinieren auf raffinierte Weise Plastik, Malerei und Fotografie. Vor allem die neuen Werke reizen das malerische Potenzial der Fotografie virtuos aus.
Bereits zum vierten Mal ist im Kunstzeughaus eine thematisch strukturierte Sammlungspräsentation zu sehen. Diesmal stehen Kompositionen mit repetitivem Formeninventar und variationsreichen Anordnungen im Mittelpunkt. Sie widerspiegeln das Bedürfnis nach Fülle des Sammlers Peter Bosshard.
Das Kunstmuseum Thun beschenkt sich und die Stadt – anlässlich seines Jubiläums – mit einem Klangwerk von Julian Sartorius. Dieses lädt zum akustischen Rundgang, auf dem der Künstler und Schlagzeuger an neun Plätzen alltäglichen Oberflächen Klänge entlockt und zu rhythmischen Tracks arrangiert.
Es ist ein starkes Stück hierzulande wenig bekannter Geschichte, das die Fotostiftung Schweiz mit Walter Bosshards Reportagen aus China bietet. Einst berühmt, dann etwas in Vergessenheit geraten, spricht uns der Fotograf mit seinem Thema und den in die Tiefe gehenden Bildern unmittelbar an.
Fünfhundert Jahre sind seit der Reformation vergangen. Dass diese nicht nur ein Erfolgsmodell war, will das Zürcher Projekt ‹Schatten der Reformation› zeigen. Vanessa Billy nahm für die Kirche St. Peter das Thema auf und ersetzte die zentralen Kronleuchter durch blutrote Tränen.
Fragen der Identität werden nicht nur individuell verhandelt, sondern speisen sich auch aus kollektiven Erfahrungen, Erinnerungsschätzen und Traumata. Zwei Ausstellungen bei Luma Westbau nehmen sich des weiten Feldes der Identitätsbildung an und verhandeln «Blackness» als agile und wendige Prämisse.
Man weiss wenig über ihr Leben, aber man kennt sie dank -ihrer Bilder: die indischen Maler Manaku und Nainsukh von Guler. Diesen Malerbrüdern, ihrem Vater und ihren Söhnen, die ihr malerisches Erbe in sich vereinigten, widmet das Museum Rietberg eine kleine, aber gewichtige Ausstellung.
Robin Rhode, der Gewinner des diesjährigen Zurich Art Prize, präsentiert im Haus Konstruktiv ein Plädoyer gegen die Isolation. In seinen Arbeiten vereint er unterschiedliche Medien und Figuren und forciert den künstlerischen Dialog – auch mit dem Publikum.