Nic Hess — Nic Frames Names: A Trilogy

Nic Hess · Wann öffnet die Bank?, 2019, Collage auf Fenster, 26 x 31,4 cm, Courtesy Galerie Ziegler Zürich

Nic Hess · Wann öffnet die Bank?, 2019, Collage auf Fenster, 26 x 31,4 cm, Courtesy Galerie Ziegler Zürich

Nic Hess · TapeIt2theEnd, 2019, Pigmentdruck auf Büttenpapier, 17 x 25,5 cm

Nic Hess · TapeIt2theEnd, 2019, Pigmentdruck auf Büttenpapier, 17 x 25,5 cm

Besprechung

Die Galerie Ziegler feiert ihren sechzigsten Geburtstag mit der Trilogie ‹Nic Frames Names› von Nic Hess. Mit multimedialen Arbeiten ehrt der Künstler das aussergewöhnlich engagierte Galeristenpaar, das in seinem Programm einen Bogen von der Avantgarde über die Zürcher Konkreten bis zum Heute schlägt.

Nic Hess — Nic Frames Names: A Trilogy

Zürich — Im ersten Teil seiner Ausstellungstrilogie präsentiert Nic Hess neue spielerisch-ironische Collagen; so mit dem auf einem Galeriefenster fixierten Werk ‹Wann öffnet die Bank›. Zur Frage gehört ein Obelix im Pelzmantel, der auf die Fassade des neuen Kunsthauses gegenüber der Galerie blickt. Er sitzt an einem wackligen Holztisch vor einem Tintenfass, einer Kerze und einer Sanduhr und hält einen Pinsel in der Hand. Gedankenverloren blickt er aus dem Fenster und überlegt sich wohl, wie er zu Geld kommt. Oberhalb dieses Bildes ist das gekenterte Wrack der Costa Concordia vor der Insel Giglio im Mittelmeer erkennbar. Könnte es als ein über dem Kunsthausneubau schwebendes Damoklesschwert interpretiert werden? Gleichsam einen Blick in die Ewigkeit gewährt die Installationszeichnung ‹Fünf Pyramiden, ein Mond und ­einige Sterne›: Ausgehend von einer Zeichnung, welche die drei Pyramiden von Gizeh geometrisch reduziert darstellt, kragen seitlich zwei grosse dreiecksförmige, schwarz bemalte Bilderrahmen in den Raum. Darüber signalisiert ein lädiertes Velorad den Mond und Malerklebebänder markieren die Sterne. Unter dem Titel ‹Frames› wählt Nic Hess einerseits Rahmen aus der grossen Sammlung der Zieglers aus – einige sind leer, andere rahmen ein Bild; andererseits formt er Klebebänder zu Rahmen. ‹Names› stellt den Höhepunkt dar; denn am 7. Dezember feiern Renée und Maurice Ziegler sechzig Jahre Galerietätigkeit. Wie es sich für ein Geburtstagsfest gehört, hat Nic Hess im Fotoarchiv der Galeristen gestöbert, Fotografien ausgewählt und lässt in den vergrösserten Abzügen nun Etappen ihrer Geschichte Revue passieren. So vermeint man Gesprächsfetzen und Gläsergeklirr während einer Vernissage zu vernehmen, während Stimmungen und Erinnerungen aufleben. Serge Ziegler führt die Galerie seit vielen Jahren, während seine Eltern ­immer mehr in den Hintergrund treten. Er ging auf Nic Hess zu, weil dieser mit seiner ­facettenreichen Sprache das Jubiläum am besten zelebrieren könne. Dies scheint eine passende Wahl, denn auch wenn sich Nic Hess hier aus Anlass des Jubiläums zurücknehmen wollte, konnte er doch das ganze Arsenal seines Bilderkosmos entfalten. Bekannt für wandfüllende Klebebandarbeiten und Installationen, nutzt er das Potenzial vorhandener Bilder, die er zu eigenen Bildwelten transformiert. Sie evozieren die Ästhetik von schnellen Graffitis und Pop-Art und basieren auf Motiven, die sich aus kunsthistorischen Reminiszenzen sowie der kommerziellen Welt von Logos, Zeichen und Emblemen speist.

Bis 
24.01.2020
Ausstellungen/Newsticker Datum Typ Ort Land
Nic Frames Names 29.08.201924.01.2020 Ausstellung Zürich
Schweiz
CH
Autor/innen
Dominique von Burg
Künstler/innen
Nic Hess

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