Deep Time
Deep Time
Zürich — Seit der Romantik liest man die Landschaft als visuellen Ausdruck innerer Gefühlszustände. Dabei symbolisiert das Bildnis eines Berges ein Zeichen von Sehnsucht nach Grossartigkeit und Freiheit. Der Genfer Fotograf und Weltengänger Richard de Tscharner (*1947) beschreibt sein Verhältnis zur Natur jedoch weniger als romantische, denn als nüchterne Annäherung an die Topografie eines Objektes. Mit genauem Hinsehen fängt er jenes Bild, das «einen Akkord in unseren Herzen anschlagen kann». So formuliert der Kurator und Autor William A. Ewing sein wichtigstes Kriterium, nach welchem er die Werke de Tscharners für die Galerie Bildhalle ausgewählt hat. Es geht in den digital und analog aufgenommenen Schwarz-Weiss-Fotografien nicht darum, unser Verhältnis und die Spuren menschlicher Kultur zur und in der Natur zu dokumentieren. Sondern darum, die Landschaft – vom monumentalen Bergmassiv bis zum einzelnen Sandkorn – in der «Tiefe der Zeit zu zeigen» (A. Ewing). Der Vulkan in Kamtschatka, über einem Meer aus Wolken schwebend, stehe dabei nicht nur für eine urmenschliche Sehnsucht nach Orientierung im Chaos des Lebens, sondern gebe auch Zeugnis davon, dass wir Teil einer Landschaft sind, die uns «zwischen Ursprung und Ewigkeit» überdauere.
Institutionen | Land | Ort |
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Bildhalle | Schweiz | Zürich |
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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RICHARD DE TSCHARNER - DEEP TIME | 27.10.2022 – 10.12.2022 | Ausstellung | Zürich |
Schweiz CH |
Johanna Encrantz |
Richard de Tscharner |