Die Kunst von Christian Jankowski ereignet sich vor allem in den Medien Installation, Performance und Video, aber auch schon ganze Bücher und verführerische Poster hat der Künstler mit einem Augenzwinkern in Umlauf gebracht. Immer wieder konstruiert dabei ein wohlkalkuliertes Wechselspiel von Fiktion und Realem, hintersinnigem Ortsbezug sowie einer furiosen Mixtur von Zeitverläufen das ästhetische Geschehen.
Der Tübinger Chaostheoretiker Otto E. Rössler gilt in Deutschland als einer der ersten Chaosforscher mit internationalem Ruf. Gegenwärtig interessiert man sich im Ausland für seine Forschungsarbeit mehr als in Deutschlandselber. In der Kunstszene gilt er als eine Art «Computerrevolutionär». Rössler wandelt auf Grenzpfaden zwischen Physik und Kunst, Mathematik und Philosophie.
Der Österreicher Markus Muntean und die Israelin Adi Rosenblum arbeiten seit 1992 zusammen. Markenzeichen des Künstlerduos ist nicht nur die multimediale Arbeitsweise, sondern auch die gezielte Vermischung von historischen und kulturellen Bedeutungsträgern. Formalismen interessieren die beiden aber nur insofern, als sie ihnen ermöglichen, Künstlichkeit und Wirklichkeit einander gegenüberzustellen.
Kendell Geers a troqué sa date de naissance pour naître en 1968 en Afrique du Sud. «Désormais» calé sur LE mai de l’histoire et sur la pleine violence des développements de l’apartheid, il contracte, de cette manière, une dette symbolique avec Marcel Duchamp qui disparaît cette année-là. Il insinue aussi qu’une date peut «fabriquer» autre chose que ce qu’elle évoque d’emblée ou englobe puisque, dans la continuité, il l’utilise comme LA toile de fond des petites fictions nécessaires à la construction de sa propre mythologie. Mais changer cette date en 1993, c’est avant tout «performer».
Au commencement, tout est simple: des personnages, un décor, un début d’histoire. Des images à la composition minutieuse défilent à une cadence lente. On y voit une ou deux figures accomplissant des gestes précis et se déplaçant dans un décor qui se pose comme «vrai». Tout porte à croire qu’il s’agit d’une fiction régie par les codes cinématographiques. Pourtant la mise en scène sème vite le doute et déjoue les attentes.
Warum kann «ganz normaler Luxus» solch heftige Diskussionen auslösen wie das Jahresprojekt «Quite Normal Luxury» von Swetlana Heger und Plamen Dejanov in Kooperation mit dem Autokonzern BMW?
Vor hundert Jahren hat Sigmund Freud gezeigt, wie die Träume entstehen, heute verfährt Pierre Huyghe ähnlich mit der medialen Traumindustrie. Er macht deren Produktionsmechanismen deutlich. Er bricht den kompakten Schein, um das Dahinter, das Ausgelassene und Nichtbeachtete zu zeigen. Aber nicht nur analytischer Natur ist Huyghes Interesse, sondern – gleich wie bei Freud – entstehen neue, höchst intensive Geschichten.
Er lebt das Ideal der Kleinfamilie, präsentiert die Schnappschüsse seiner Kinder aber in riesigen Formaten und drängt uns damit in die Rolle von Voyeuren – ob wir nun wollen oder nicht.
Immer noch blicken uns aus den Bildern von Nan Goldin ihre engsten Freunde entgegen, doch sie liegen nun nicht mehr auf Betten in Manhatten herum, sondern auf den Matratzen und Sofas von Pariser Hotels – eingetaucht in ein warmes Rot.
Lange war Matias Speschas Werk ein Geheimtip, dies obschon er im In- und Ausland viel beachtete Ausstellungen hatte. Nun wird das über ein halbes Jahrhundert gewachsene Werk in einer Retrospektive im Aargauer Kunsthaus gezeigt. Die Galerie im Trudelhaus Baden führte Speschas Arbeiten der neunziger Jahre mit Elisabeth Arpagaus neuen Werken zusammen.
Intellektueller Harmlosigkeit konnte entgehen, dass es eine Malerei gibt, die radikal unversöhnlich und diskursiv durch keinen Erneuerungsgedanken einzuholen ist. Diese Malerei feiert das Ende ihrer selbst als Abschied ohne Wiederkehr. Die Malerin Susanne Paesler (*1963 in Darmstadt) inszeniert dieses Abschiednehmen als Vollendung.
In ihren Video- und Fotoarbeiten verkörpert Ana Axpe (*1968) das Pin-Up Girl oder die Glamourdiva mit den passenden theatralischen Mitteln. Ihre Appropriationen zielen jedoch nicht nur auf den Aha-Effekt der Wiedererkennung, sondern erweitern bekannte Genres.
Terry Atkinsons Name ist im deutschsprachigen Raum wenig präsent, obwohl er Kunstgeschichte mitgeformt hat: 1968 war er einer der Gründer und bis 1974 Mitglied der britischen Künstlergruppe «Art & Language». Dass der konzeptuelle und theoretische Ansatz der Gruppe seine Kunst noch heute prägt, allerdings gepaart mit einer stark politischen Motivation, kann eine jüngere Werkgruppe zeigen, die Atkinson in der Düsseldorfer Galerie Fricke unter dem programmatischen Titel «Cultural Implements», übersetzbar etwa als «kulturelle Instrumente», vorstellt.
Der Mitbegründer der Konzeptkunst hat für den grossen Ausstellungskeller in der Kartause Ittingen eine neue Installation geschaffen, die sich auf die im 19. Jahrhundert aufgelöste Bibliothek des ehemaligen Klosters, darüber hinaus aber auch auf Kosuths bisherige Textarbeiten in Bibliotheken bezieht.
Neisa Cuonz ist immer für eine Überraschung gut. Während im oberen Ausstellungsraum der Galerie die vorgesehenen Arbeiten ihren Platz fanden, verwandelte die Künstlerin in den letzten Wochen das Untergeschoss in eine Malwerkstatt. Statt die geplante Installation aus Wachs und Gips zu realisieren, folgte Cuonz ihrem «Herzschlag» – so der bedeutungsvolle Ausstellungstitel.