Yves Mettler gibt stummen Dingen wie Brücken, Vorstadtsiedlungen oder Windrädern eine Stimme. Er lässt sie über Sorgen klagen und ihre Probleme berichten.
Für sein vielschichtiges Werk wurde dem Ostschweizer Künstler der Manor-Kunstpreis 2006 verliehen.
Philippe Pirotte ist seit Januar 2005 Direktor der Kunsthalle Bern. Im folgenden Gespräch macht er sich Gedanken über die Vermischung der Aufgaben zwischen privaten und öffentlichen Kunstinstitutionen, Galerien und Museen und zeigt auf, welche Bedeutung einer Kunsthalle in einer Demokratie heute zukommt.
Andreas Walser (1908-1930), Alberto Giacometti (1901-1966) und Gaudenz Signorell (*1950), drei der Stadt Paris eng verbundene Künstlerpersönlichkeiten aus Graubünden, begegnen sich im Bündner Kunstmuseum in Chur in einer dialogischen Ausstellung. Gleichzeitig ist auch die Galerie Luciano Fasciati mit der Präsentation von Vorarbeiten von Gaudenz Signorell und einer entsprechenden Edition an diesem Projekt beteiligt.
Dopo un periodo di relativo silenzio, possiamo tornare ad affrontare un tema che ci è caro: quello che riguarda le evoluzioni del sistema istituzionale ticinese e le sue prese di posizione nell'ambito del contemporaneo. La mostra di Luca Mengoni, presso l'Ala Est del Museo Cantonale d'Arte di Lugano, esplicita - a mio parere - alcune difficoltà imprescindibili vissute dal Ticino istituzionale nel trattare il contemporaneo.
Il y a une année, un collectif organisait une exposition dans un atelier d'artiste à l'Usine, Genève. La manifestation fut suivie par une dizaine d'autres événements et aujourd'hui, l'Atelier affirme une fraîcheur productrice, stimulante et ininterrompue. Expositions, publications ou encore visites sur rendez-vous s'enchaînent dans la bonne humeur.
Helmut Kandls Postkartenserie "Alles wird besser" ist gerade in der Gruppenausstellung "Die Heimat um die Ecke" in der Galerie für Zeitgenössische Kunst im historischen Museum der Stadt Regensburg zu sehen. Die Autorin sprach mit dem Künstler über seine Arbeitsweise und Entscheidungen in seinem Atelier in Berlin.
Zürich hat kein Konzept für Kunst im öffentlichen Raum. Bisher gibt es weder departementsübergreifende Regelungen noch eine finanzielle Basis, um grosse, nicht an einen einzelnen Bau gebundene Kunstprojekte zu
realisieren. Gemeinsam mit "Kunst Öffentlichkeit Zürich", einem von der Hochschule für Gestaltung und Kunst lancierten Forschungsprojekt, will sich Stadtrat Martin Waser für eine Neustrukturierung einsetzen.
Die Wiederkehr der Religion ist auf allen Ebenen der gesellschaftlichen Diskussion zum Schlagwort geworden: In der Politik, wo seit dem 11. September 01 die Bekämpfung religiöser Fanatiker mittlerweile alle Mittel staatlicher Repression rechtfertigt. In der Wissenschaft, wo das Spannungsverhältnis zwischen Vernunft und Glauben gewaltige Energien weckt und vorab in den USA - in der Debatte über "Intelligent Design" - gesellschaftspolitische Wirkungen zeigt. Und seit einiger Zeit auch in der Kultur, beispielsweise in der Ausstellung "Gott sehen. Das Überirdische in der zeitgenössischen Kunst" im Kunstmuseum des Kantons Thurgau.
Glen Rubsamen irritiert mit kitschig-schönen Landschaftsdarstellungen unsere Erwartungen an dieses Genre und macht uns gleichzeitig bewusst, wie sehr uns die Natur abhanden gekommen ist.
Grosse Vögel, kleine Vögel. Von den beiden kleinen Schamadrosseln, die im hintersten Raum des migros museums in zwei grossen Volieren hocken und die BesucherInnen jenseits des Drahts mit ähnlich skeptischer Neugier beäugen wie umgekehrt, wird Grosses erwartet. Weise sprechen sollen sie zwar nicht zu uns. Wohl aber zu veritablen MusikerInnen werden.
Marcel Gähler eröffnet in filigranen fotorealistischen Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern Szenen einer nächtlichen, kaum beachteten Welt mit unerwarteten Abgründen.
Neue grossformatige Gemälde und eine Serie mit Gouachen werfen einen Blick auf Marc-Antoine Fehrs eigene Bildwelt. Am Anfang jedes Bildes stehen nahe liegende Landschaften und Räume, deren unmittelbare Realität Schicht um Schicht transzendiert wird.
In drei Einzelausstellungen zeigt die Kunsthalle Basel drei individuelle künstlerische Positionen verschiedenster Herkunft, deren Arbeiten jeweils dunkle Kapitel in der Geschichte des 20./21. Jahrhunderts reflektieren und untereinander ein komplexes Bezugsystem bilden.
Für Filip Haag (*1961) war das letzte Schaffensjahr ein äusserst produktives. Dies zeigt sich in der Vielfalt der in Basel bei Karin Sutter und im Kabinett Bern bei Michael Krethlow ausgestellten Ölmalerei, den Tusche- und Bleistiftzeichnungen und in den plastischen Werken.
Stand der Künstler Stefan Banz 2005 als Kurator des Schweizer Pavillons in Venedig im Rampenlicht, zeigt er jetzt im Centre PasquArt in Biel Installationen, die Machtstrukturen entlarven; radikal, emotional und nicht ohne (Selbst-)Ironie.
Stefan Höllers Rekurs auf eine klassische Bildgattung geht einher mit einer sehr ernsthaft verstandenen Auffassung des Künstlers als Zeitgenosse und Chronist. Gerade die allegorische Dimension des Stilllebens erlaubt ihm, moderne Sinnbilder zu schaffen, deren Bezugsfelder von Kunst- und Kulturhistorie bis zur Politik reichen.
"If I Were A Carpenter" heisst ein Song von Johnny Cash - und eine Ausstellung der in Genf lebenden amerikanischen Künstlerin Amy O'Neill (*1971), die in der Galerie Blancpain Stepczynski zu sehen ist.
"Sie wissen, was zu tun ist. Danke." - der lapidare Titel von Tokarskis aktueller Einzelschau ist ein Musterfall sprachlichen Leerlaufs. Als Kontext für eine Ausstellung funktioniert das ironisch, formal aber eben auch ähnlich wie jene Logos, Phrasen und Embleme, die Tokarski in seine Bilder einschleust, als Leerformeln nutzt und entlarvt, dann aber auch zu überraschenden und assoziativen Sinnverknüpfungen umwidmet. Die neuen, oft grossformatigen Bilder sind dabei weniger texturgesättigt und von pointierter, pulsierender Farbtiefe.
Der ideale Inselstaat "Atlantis" war ausgedacht, um sofort im Erdbeben unterzugehen. Als Platon ihn erfand, brauchte er einen Diskussionsgegenstand, an dem sich im gelehrten Gespräch zwischen Sokrates, Kritias, Timaios und Hermokrates Thesen illustrieren liessen: Kaum entstanden, schon für immer verloren - so mischt man Wehmut und Sentiment ins Bild. Das Motiv inspiriert bis heute, so den Künstler David Lieske, der zurzeit bei Daniel Buchholz ausstellt.
Kunst als Ware schwimmt wie Packeis-Brocken in den Fluten grenzenlosen Mehrwerts, auf denen hoffnungslos das postmoderne Subjekt kauert. Eine Drift ins Ungewisse. Das Schweizer Kulturzentrum in Paris will mit nachdenklichem Innehalten und dem Blick zurück neue Perspektiven eröffnen. Im Mittelpunkt: Eine grosse Ausstellung von Ian Anüll.
Neun Bilder sind mittels eingebauter Wände und geschickter Präsentation wie Videoprojektionen inszeniert. Der Dialog zwischen Malerei und digitaler Fotografie ist ein Thema der neuen Bilder von Josef Felix Müller. Das visuelle Erlebnis vor dem Bild ein anderes.
2005 war wieder ein biennalenreiches Jahr. Mit T1 - für "TorinoTriennaleTreMusei" - eröffnete letzten November eine weitere internationale periodische Grossausstellung in Turin, nicht zufällig parallel zur Kunstmesse ARTissima. "The Pantagruel Syndrome", so der Titel der Erstausgabe, widmet sich dem Gigantismus unserer globalisierten Informationsgesellschaft - insbesondere dem Phänomen der explodierenden "Biennalisierung" der Kunstwelt.
Das Kunstmuseum Winterthur hat dem deutschen Kunstmaler Helmut Dorner erstmals eine retrospektive Schau gewidmet. Die Ausstellung veranschaulicht wie Dorners Bildthemen um die Grundprobleme der Malerei kreisen.