«Surimono»

Utagawa Sadakage · Eine Frau mit Laterne und Schachtel, Japan, um 1825, Farbholzschnitt. Foto: Rainer Wolfsberger

Utagawa Sadakage · Eine Frau mit Laterne und Schachtel, Japan, um 1825, Farbholzschnitt. Foto: Rainer Wolfsberger

Hinweis

«Surimono»

«Surimono!» Nur schon der Klang dieses japanischen Wortes verspricht Poesie. Die mit Gedichten in japanischen Schriftzeichen beschriebenen Farbholzdrucke zählen zu den kostbarsten Kleinodien der Kunstgeschichte. Nun zeigt das Museum Rietberg ausgewählte Blätter aus der Sammlung des griechischen Zeichners, Grafikers und Japanliebhabers Marino Lusy (1880-1954). Sie repräsentieren die Blütezeit von Surimono von 1760 bis gegen Ende der Edo-Periode 1868. Sie vermitteln einen Einblick in die Könnerschaft einer Reihe von hervorragenden Künstlern wie Kunisada, Hokkei, Goshichi, Gakutei und Hokusai. Surimono sind eigentlich japanische Glückwunschdrucke und wurden zu Neujahr oder Anlässen wie Hochzeiten und Geschäftseröffnungen verschenkt. Thematisiert wurden historische Begebenheiten, Kabuki-Szenen, Legendengestalten, Tiere, Pflanzen und Landschaften. Ziel der Surimono war das subtile, anspielungsreiche Verwirrspiel. Die Entschlüsselung der einzelnen Bedeutungszusammenhänge, ihre Beziehung zur Kalligraphie, widersprüchlichen Bildern und Assoziationen ist ohne Kenntnis der japanischen Kulturgeschichte aussichtslos. Dank ausführlichen Erläuterungen wird dem Betrachter nun ein Fenster in eine vormals verschlossene Kultur geöffnet.

Bis 
12.04.2009

Katalog, Dietrich Reimer Verlag

Werbung