«I doubt you share my sensitivity», lässt Maureen Kaegi ihr Publikum in der Kunsthalle Winterthur wissen und verweist mit Augenzwinkern auf ihr feines Gespür für Oberflächen. Die Künstlerin beschäftigt sich mit unterschiedlichen Komponenten unserer Wahrnehmung und referiert mit flirrenden Oberflächen auf das Bilderflimmern der digitalen Welt.
Kein anderes Medium verdankt den kleinen freien Kunsträumen so viel seines Durchbruchs wie der schon vor hundert Jahren in die bildende Kunst geschmuggelte Ton. Verabschiedete sich das Genfer Centre d'édition contemporaine 1999 mit einer sonoren Installation von seinem Erststandort, legt seine Direktorin Véronique Bacchetta jetzt einen berührenden Stimmenkatalog seiner Kunstschaffenden vor.
Bekannt wurde Clare Goodwin mit Arbeiten im Stil der Hard-Edge-Malerei. Präzise Strukturen und klar gegeneinander abgegrenzte Farbflächen dominieren ihre Gemälde. Doch die in Zürich lebende britische Künstlerin verlinkt ihre abstrakten Bilder eng mit dem Blick auf die soziale Realität. In ihrer Ausstellung ‹Constructive Nostalgia› im Centre Pasquart in Biel bündelt sie Gemälde aus den letzten zehn Jahren und narrative Environments zu einer anspielungsreichen und anregenden Übersicht über ihr bisheriges Schaffen.
Selten ist die Datierung bei einem Bild so wichtig wie bei dieser Fotografie, die zwei Frauen, genauer die Fragmente ihrer Körper, gegeneinander ausspielt, sie hinter- und übereinander setzt. Das Bild, das so radikal modern erscheint, ist eine 1852 entstandene Daguerreotypie.
David Hominal entretient un rapport instinctif à l'art. Il ne s'agit pas de naïveté, mais d'un engagement spontané qui s'exprime d'abord dans sa peinture avant de s'aventurer vers d'autres mediums. Le long des cimaises du Musée Jenisch de Vevey se succèdent ses estampes tels des fragments de mémoire s'inscrivant dans l'ensemble de son oeuvre.
Con un’esposizione personale, Gysin-Vanetti inaugurano l’apertura del nuovo museo di arti digitali a Zurigo. Il duo di artisti realizza un progetto imponente, recuperando il vecchio pannello informativo della stazione centrale di Zurigo per dargli una seconda vita.
Die Turner-Preisträgerin Susan Philipsz arbeitet mit Musik als Speicher der Erinnerung. Für ihre Toninstallationen zerlegt sie Musik in einzelne Töne und fügt sie über separate Räume hinweg wieder zusammen. In ihrer aktuellen Ausstellung verwandelt sie das Kunsthaus Bregenz in einen Resonanzkörper.
Seit den Achtzigerjahren bedient sich Christoph Rütimann der Zeichnung. Zeichnen ist dabei sichtbarer Niederschlag seiner Befindlichkeit an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit - ob auf dem Papier, als Skulptur im Raum oder als Video-Aufzeichnung eines Gangs durch die Stadt.
Ein Arbeitstitel ist ein Provisorium. Er umschreibt eine Idee, ohne diese festzulegen, aber mit dem Potenzial, sich als gültig zu erweisen. Annaïk Lou Pitteloud nennt ihre aktuelle Ausstellung ‹Working Title› und findet damit den präzisen Ausdruck für ihre Arbeit über künstlerische und kunsttheoretische Praxis.
Simon Callery und Finbar Ward könnten Vater und Sohn sein. Trotz des Generationenunterschieds werden die beiden von ähnlichen Fragen angetrieben. Sie zerlegen das Medium Malerei in seine Rohmaterialien - Leinwand, Keilrahmen, Farbe - und bauen die Komponenten anschliessend neu zusammen.
Adrian Paci geht in der Galerie Peter Kilchmann der Migration nach - von Menschen, aber auch von Wörtern. Der Fund Hunderter ungeöffneter Briefe in Albanien bildet das Rückgrat seiner neusten Videoinstallation ‹Sue Proprie Mani› mit Briefen, die er nun Jahrzehnte später ankommen lässt.
Das Aargauer Kunsthaus bietet in der Reihe Caravan jungen Kunstschaffenden eine Plattform, die vorgängig meist erst in kleineren Kunsträumen aufgetreten sind. Katharina Anna Wieser kombiniert nun in einer ortsspezifischen Installation räumliche Erkundungen mit der Befragung der zeitlichen Dimension.
Krieg trennt Menschen voneinander. Wenn sie sich wiedersehen, fällt das Aufeinander-Zugehen schwer. Jeder hat so viel erlebt. Wie darüber sprechen? Mitte der Neunziger thematisierte dies Olia Lialina in einer bahnbrechenden Netzkunstarbeit, die bis heute online ist und Folgegenerationen inspiriert.