Mit zu Skulpturen und Installationen auswachsenden Zeichnungen erzeugt Franziska Furter Räume, in denen Erlebtes erinnert werden kann. Wie materialisierte Stimmungen erproben ihre Arbeiten verschiedene Aggregatzustände von Gesehenem und Gedachtem. Und fügen dem Fluss der Wahrnehmung mit einem Augenzwinkern neues Treibgut hinzu.
Das Kunstmuseum Solothurn bietet den zunehmend grossformatigen Zeichnungen des in Paris ansässigen Gilgian Gelzer erstmals den nötigen Entfaltungsraum. Zudem stellt die Schau den verdichteten Atelierwerken kühn Schnappschüsse gegenüber und bettet sie durch eine Auswahl von Blättern aus der Sammlung in einen breiteren Kontext.
Mit der Eröffnung der documenta 14 im April in Athen wird der Reigen der diesjährigen Grossausstellungen an einem Ort in Europa starten, der sonst nicht auf der gewohnten Reiseroute der internationalen Kunstszene liegt. Eine Journalistin aus Athen berichtet über Erfahrungen, Rückschläge und Hoffnungen des lokalen Publikums.
«Sir, when a man is tired of London, he is tired of life; for there is in London all that life can afford.» Was Samuel Johnson 1777 formulierte, gilt noch heute für meine zweite Heimat. London sagte Nein zum Brexit und harrt der Ungewissheit. Wir Künstler/innen halten uns derweil warm.
1902 wurde das Parlamentsgebäude im Bundeshaus Bern eingeweiht. 16% der Bausumme konnte der Architekt Hans Wilhelm Auer für «künstlerischen Schmuck» nach seinem Plan verwenden. 2018 wird Annaïk Lou Pitteloud am Ort des Souveräns erstmals ein freies permanentes Kunstwerk einrichten: eine Öffnung zur Welt.
Surmontés d'un tas de moules, le sexe et les jambes d'Angela Marzullo composent le premier plan du photomontage ‹Feminist Energy Crisis› tandis que la raffinerie de Cressier brille en arrière-plan. Avec cette première rétrospective à Genève, l'artiste se demande non sans humour s'il y a encore de l'énergie dans les mouvements féministes.
A Bienne, la stagione 2017 di Photoforum PasquArt si apre con l'esposizione del fotografo Salvatore Vitale ‹The Moon Was Broken› a cura di Nadine Wietlisbach. Un lavoro pluriennale che, partendo da uno spunto autobiografico, presenta un mondo notturno, sospeso e alieno.
Fotografien von Amateur- und Lokalfotograf/innen erzählen Geschichte und Geschichten, von Ferienabenteuern, dem ersten Schultag oder sonst einem wichtigen Tag im Leben. Sie prägen die individuelle wie die kollektive Erinnerung und liefern das Bild, mit dem wir uns der Welt zeigen.
In Installationen und Videos untersucht die Genfer Künstlerin Delphine Reist Mechanismen der automatisierten Arbeitswelt in einer globalisierten Welt. In Biel verwandelt sie das Kunsthaus Pasquart in eine metaphorische Fabrik, in der unablässige Aktivität zum Selbstzweck geworden ist.
Für die dritte Ausgabe der aufstrebenden Kunstbiennale von Kochi im südindischen Bundesstaat Kerala hat der Zürcher Künstler Bob Gramsma ein ortsbezogenes, wegweisendes und wohl bleibendes Werk geschaffen: die tonnenschwere Installation ‹riff off, OI#16238›.
Einzig mit einem grauen Industrieregal, zwei genormten Bronzekeilen und vielen bunten Unterlegplättchen lotet der Künstler die im Ausstellungsraum K25 zusammentreffenden Massgaben und Systemwelten aus. So sparsam seine Eingriffe, so vielfältig und schier unerschöpflich ist der Denkraum, der sich öffnet.
Wo hört die Natur auf? Wo fängt die Kunst an? Im Werk von Mark Dion sind die Grenzen aufgelöst. Mit Humor und philosophischer Schärfe erzählt der US-amerikanische Künstler die Geschichte der frühneuzeitlichen Wunderkammern und späteren naturkundlichen Sammlungen und schreibt sie in die Gegenwart fort.
Im Zentrum der Ausstellung ‹First Light› von Julian Charrière steht eine neue Werkgruppe, die während eines einmonatigen Aufenthalts des Künstlers auf den Marshall-Inseln entstanden ist. Ein eindringliches - und dringendes - Werk zwischen Umweltwissenschaft und Kulturgeschichte.
Theoretisch verwurzelt in den «Subaltern Studies», einer Geschichte «von unten», konfrontieren Baltensperger + Siepert Stigmatisierung mit individuellen Entfaltungsmöglichkeiten. Ihre Werke funktionieren als Realitätskaleidoskope auf der
Suche nach Perspektiven für die Zukunft.
Die grosse Werkschau von Arnold Odermatt in Zürich birgt eine Überraschung: Der Verkehrspolizist als humorbegabter Künstler fotografierte nicht nur die bekannten ‹Karambolagen›. Er hielt während sechzig Jahren auch sein Familienleben oder die Nidwaldner Dorfchronik mit dem Auge des Beweisführers fest.