Liestal — Das differenzierte Nachdenken über Wirklichkeitsebenen von Bildern und Texten und ihr Nachleben in seinen eigenen Werken ist zentral für Alex Silber (*1950, Basel). Sein Schaffen ist für ihn gleichzeitig Archiv und Arbeitsinstrument. Es speist seine Suche nach neuen Bildern, die sich ständig eins aus dem anderen weiterentwickeln. Dieses Verfahren bestimmt auch die Ausstellung ‹In die Zeit gefallen› im Palazzo Liestal. Die Hängung ist dialogisch konzipiert: Johannes Nilo hat eine Auswahl vorgeschlagen, und Silber hat darauf mit Arbeiten geantwortet, die er teils speziell für die Schau geschaffen hat. Werke aus rund fünfzig Jahren und unterschiedlichen Medien treten in einen Austausch und öffnen so gedankliche und thematische Räume. Das Selbstporträt ‹Ein Bildjäger›, 1980, begrüsst die Eintretenden. Es zeigt den Künstler als jugendlichen, mythischen Krieger mit Lendenschurz und Speer, der präzis auf Augenhöhe geführt zum Sehstrahl mutiert. Ein Spiel mit Bildern, mehrdeutig und sinnlich, das typisch für ihn ist. Die Fotografie führt in eine Zeit zurück, als Silber als Pionier der Video- und Performancekunst begann, multimedial tätig zu sein und Auftritte in verschiedenen von Jean-Christophe Ammann kuratierten Ausstellungen hatte.