Petra Elena Köhle & Nicolas Vermot Petit-Outhenin im Kunsthaus

Nicolas Vermot Petit-Outhenin · 20. März 2006, 18h20, Terrazza a Mare, Palermo

Nicolas Vermot Petit-Outhenin · 20. März 2006, 18h20, Terrazza a Mare, Palermo

Hinweis

Petra Elena Köhle & Nicolas Vermot Petit-Outhenin im Kunsthaus

Die Geschichte eines Liebes- und seit einigen Jahren auch Künstlerpaares kann man zur Zeit anhand eines gleichsam aufgeschlagenen Lese- und Bilderbuches im Erdgeschossraum des Kunsthauses verfolgen. Während dreier Jahre haben Petra Elena Köhle & Nicolas Vermot Petit-Outhenin (beide *1977, leben und arbeiten in Zürich) den Studiengang Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich besucht und sind sich während dieser Zeit nie begegnet. Nachdem das erste face to face in der Wohnung eines Freundes stattfand, wunderten sie sich, dass sie sich bisher nie getroffen hatten. Daher versuchten sie zu rekonstruieren, wo sich ihre Wege in der Vergangenheit gekreuzt und auch verfehlt haben mussten. Diese Mutmassungen inspirierten sie zu einer «Untersuchung der Wahrscheinlichkeit von Begegnung im urbanen Raum», so der Ausstellungstitel. Sie konzipierten eine Versuchsanordnung, die vorsah, dass sie für einundzwanzig Tage getrennt nach Palermo reisten, wo sie ihre jeweiligen Wege und Tätigkeiten detailliert aufzeichnen wollten, immer natürlich vom Wunsch geleitet, einander zu begegnen. Ausgestattet mit GPS-Geräten, Diktafon, Fotokamera und Notizblock durchwanderten sie die Stadt nach vereinbarten Spielregeln, die zum Beispiel das systematische Suchen des andern untersagten. Während Petra etwa von einer Intuition geleitet ihr Hotel verlässt, erwacht in Nicolas der Jäger im Manne, und er sinniert über die «Hoffnung auf eine Beute, eine leise Ahnung, dass sie irgendwo stecke». Die derart verschiedenen Methoden führen schliesslich zur Begegnung. Die im Verlauf des Projekts entstandenen Fotografien, Tagebuchaufzeichnungen, Tonaufnahmen und Videos, fügte das Dou zu einem Puzzle der Stadt Palermo zusammen. Während ihre Texte Einblick in ihre Einsamkeit, Sehnsucht und Fremdheit geben, belegen die Fotografien von ähnlichen Ansichten und Ausschnitten von Strassen, Plätzen oder Monumenten, dass sie viel aneinander gedacht und sich oft knapp verpasst haben wie damals an der Zürcher Schule. Petra Elena Köhle und Nicolas Vermot Petit-Outhenin outen sich hier geradezu als Geschichtenerzähler. Ihre mit Fotografien und Plänen illustrierten Texte vermitteln den Blick auf eine Stadt, der selbstredend von der männlichen respektive weiblichen Sicht und Erfahrung geprägt ist und lebendige und atmosphärische Bilder hervorbringt.

Bis 
05.05.2007

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