In Veronika Spierenburgs Foto- und Videoarbeiten wird das Museum zum Leben erweckt. Die Zürcher Künstlerin interessiert nicht nur, wie Kunst im Ausstellungsraum gezeigt wird, sondern auch, wie die Architektur uns ausstellt. Ihre Präsentation zum Manor Kunstpreis beisst sich aber nicht im Aargauer Kunsthaus fest, sondern verschiebt die Eckpunkte des Koordinatensystems Kunst nach draussen.
Konzentriert schwingt ein Mann - sowjetische Arbeitskleider, Kosakenstiefel - zwei Flaggen oder Fackeln über dem Kopf. Er ist angespannt und wirkt doch federnd und leicht. Das Bild ist Dynamik pur: Einem gespannten Bogen gleich formen sich die dunklen Teile aus der Leere des Weiss, schnellt unser Blick von der Schwere der Füsse ins Flattern der Luft.
Le Mamco Genève présente une vibrante rétrospective de Philippe Thomas, artiste intriguant dont l'insistance à disparaître derrière ses masques et la signature des autres a été submergée par l'omniprésence de son nom et la prégnance des écrits pour comprendre son art.
Lo spazio d'arte indipendente ticinese Sonnenstube espone le opere in dialogo del ticinese Marco Scorti e del ginevrino Jonas Hermenjat, due giovani artisti di frontiera. Tra scenari innevati e assemblaggi di oggetti, l'esposizione, a cura di Sébastien Peter, offre una riflessione sul tema del confine in senso fisico e metaforico.
Kein Kunstprojekt hat in den letzten Jahren in Zürich so viel Aufsehen erregt wie der Hafenkran der Gruppe Zürich Transit Maritim. Lange stand die Realisierung in Frage, doch nun ist es gewiss: Der Hafenkran wird für neun Monate am Limmatquai zu sehen sein. Zürich Transit Maritim schafft mit dem Projekt einen maritimen Erlebnisraum und lädt zu einer imaginären Reise ein. Nach den zahlreichen Debatten um die Finanzierung will dieses Gespräch mit Jan Morgenthaler und Martin Senn auf die künstlerischen Anliegen des Projektes fokussieren.
Als das Internet noch als egalitäres und emanzipatorisches Medium galt, gründeten, 2002, Carmen Weisskopf und Domagoj Smoljo die Online-Plattform Bitnik - die heute international bekannt ist. Ein Gespräch mit dem Künstlerduo anlässlich seiner Ausstellung im Zürcher Helmhaus - im nachgebauten Raum von Julian Assange, mit Brita Polzer.
Seine Arbeit ist ein langer Prozess des Schauens. Mit einer Mittelformatkamera nimmt Arno Hassler Panoramabilder von ruralen und urbanen Landschaften auf. So entstehen filmische Bilderbänder, die verschiedene Ansichten einer Szenerie nahtlos aneinanderfügen und damit die Zeitlichkeit der Wahrnehmung in Frage stellen. Das Musée Jurassien des Arts in Moutier zeigt einige Arbeiten des Fotokünstlers und Druckers und publiziert ein Leporello mit seinen Fotopanoramen.
‹Home Grown› im Museum Oskar Reinhart zeigt, wie Winterthurer Kunstschaffende seit dem 17. Jahrhundert ihren Weg in die Welt gesucht haben. Mario Sala verfolgt mit seiner Kunstfigur ‹Anthony Cells› eine zeitgemässe Möglichkeit, die lokale Perspektive durch verschiedene Medien und Foren zu öffnen. Zwischen seine Bilder auf unterschiedlichen Trägern mischt sich ein Screen mit der gleichnamigen Website.
Derzeit entscheiden Juristen über ein Kunst-am-Bau-Projekt von Yves Netzhammer für die Raiffeisenbank Untersee-Rhein: Denkmalpflege und Kunst prallen aufeinander. Hat sich Kunst denkmalpflegerischen Sichtweisen unterzuordnen oder dienen diese den politisch Verantwortlichen als Vorwand, um ungeliebte Kunst zurückzubinden?
In den letzten Jahren hat Andreas Marti seine Ausdrucksmittel stetig erweitert. Zu Zeichnungen sind skulpturale und installative Arbeiten getreten, welche die Möglichkeiten der Repräsentation räumlich und prozessual untersuchen. Zwei Ausstellungen bieten nun Gelegenheit, diese Entwicklung zu verfolgen.
Quynh Dong zeigt im Kunstraum Baden Skulpturen und Videos aus medial genährten Traumwelten, die im hybriden Zwischenraum verschiedener Kulturen entstehen. Die Protagonisten scheinen sich in bunten, klangvoll digitalisierten Räumen und Landschaften einzurichten.
Obwohl von den Kunstschaffenden mit der Zeit als Misserfolg abgetan, fassten als Kunstwerk verstandene Spielobjekte Mitte des vergangenen Jahrhunderts den Werkbegriff und die Rolle des Rezipienten in einer Weise neu, die auch heute wieder aktuell ist. Ein reichhaltiger Überblick im Museum Tinguely.
Zwischen den Spätwerken von Odilon Redon und Gerhard Richter liegen rund hundert Jahre. So unterschiedlich Form und Inhalt ihrer Malerei auch sind, in der Polychromie zeigen sich vergleichbare künstlerische Haltungen zwischen Schlaf und Anarchie, kindlichem Spiel und romantischer Sehnsucht.
Im Kunsthaus Glarus zeigt Guillaume Pilet, wieviel Mensch in einem Affen und wieviel Affe in einem Menschen steckt. Dabei erzählt der Westschweizer Künstler von den menschlichen Unzulänglichkeiten, von unserem Verhältnis zu den Primaten und von den Abgründen emotionaler Bindung.
Von der Wohnlichkeit der Räume im Kunsthaus Langenthal ist im Moment wenig zu spüren. Leichtes Unbehagen begleitet die von Eveline Suter kuratierte Schau von Muriel Baumgartner. Vergänglichkeit ist ein zentrales Thema der gezeigten Werke. Und Bewegung gleicht eher einem Verharren im Stillstand.
Sozialarbeit braucht zwischenmenschlichen Kontakt und persönliches Engagement, dann kann sie die Gesellschaft positiv verändern, sie mitformen. Dies sind seit der Aufklärung auch zentrale Ziele der Kunst. Daran gearbeitet wird bis heute, beispielsweise von der Italienerin Marinella Senatore.
Die mit zahlreichen Codes aufgeladene Kunstfigur Manon demaskiert mit ihren Selbstinszenierungen die rollenspezifischen Maskeraden unserer Gesellschaft. Nun zeigt die Zürcher Künstlerin bei Silvio Baviera Fotoarbeiten, die sich um Vergänglichkeit und körperliche Fragilität drehen.
Modulationen des Barocken geistern durch die Werke des englischen Künstlers Ed Atkins. Digital spektakulär und berauschend wird etwa in der neuen Arbeit ‹Ribbons› die «Falschheit der heutigen Welt» inszeniert. Die älteren Videos sind noch mehr dem sperrig-analytischen Register verhaftet.
Der Schweizer Künstler Erik Steinbrecher verweigert eine persönliche Handschrift. In Kippenbergerscher Manier unterläuft er Stile und Haltungen, wenn er triviale Bilder fragmentiert und zu rätselhaften Displays zusammenstellt. Nun werden seine Drucksachen erstmals in der Schweiz präsentiert.