Seit den Neunzigern mäandert Pierre Huyghe zwischen Realität und Fiktion, transportiert clever Sinn durch Sinnlichkeit, inszeniert wie in barocken Wunderbühnen Sein und Vergehen. Dabei legt der Franzose seine Kunst wie einen Garten an, beobachtet, was in den Beeten passiert. Ausstellen bedeutet dann: Sich-Aussetzen, Hervortreten, kurz: Existenz.
Shimabuku erzeugt seit 1990 poetische Begegnungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen, Meer, Erde und Fels. Obwohl er seit 2004 in Berlin lebt, ist er im deutschen Sprachraum bisher kaum bekannt. Fabrice Stroun sorgt nun jedoch in der Kunsthalle Bern für Abhilfe mit einer Einzelausstellung, die mittels spielerischer Streifzüge durch sämtliche Schaffensjahre sowie mit einer kulinarischen Eigenkreation des japanischen Künstlers in dessen weitgespanntes Werk einführt.
‹Das Kapital Raum 1970 bis 1977› ist ein spätes Hauptwerk von Joseph Beuys. Urs Raussmüller hatte es mit dem Künstler 1984 in den Hallen für Neue Kunst Schaffhausen installiert. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit meldet die Stiftung nun Konkurs an, nachdem ihr das Eigentum aberkannt und die Prozesskosten von fast CHF 400'000 aufgebürdet wurden.
Entre contraintes et actions spontanées, la peinture de Jonathan Binet explose les cadres et se déploie aussi bien sur la toile que sur les murs. Après plusieurs semaines de travail in situ, il présente au CAN de Neuchâtel ‹Justesse et Quiproquo›, sa première exposition personnelle en Suisse, qui «habite» véritablement le centre d'art.
Il Videoex Festival di Zurigo è dedicato esclusivamente al cinema sperimentale internazionale. Diretto da Patrick Huber sin dalla sua creazione nel 1998, il festival intende posizionarsi in Svizzera come l'unico per la sua specificità. L'edizione 2014 propone uno sguardo sul cinema italiano.
Über Finanzielles wird selten gesprochen, was explizit für den Kunstbetrieb gilt. Erhalten Künstler und Künstlerinnen Honorare, wenn sie Ausstellungen vorbereiten und aufbauen? Der folgende Text beschäftigt sich mit einem heiklen Thema - allerdings sind dabei viele Aspekte anzuschauen. Ein Blick auf komplexe Zusammenhänge.
In ihren Blitzlicht-Skulpturen experimentiert Dominique Teufen mit dem fotografischen Medium und verschiebt den «instant décisif» vom wachen Auge des Fotografierenden auf die spezifischen Eigenschaften des Apparats. Im Moment des Fotografierens entsteht eine neue Wirklichkeit.
Für ihre gemeinsam konzipierte Ausstellung suchten Vera Ida Müller und Sebastian Utzni nicht nur die Verschränkung von Malerei und Bewegung. Sie entwarfen auch gleich die passende Architektur dazu und liessen diese von der Kunstbibliothek Sitterwerk bespielen. Marina Schütz traf die Bücherauswahl.
Klaudia Schifferle scheint ihre Motive aus einer nie versiegenden Quelle zu schöpfen. Vieldeutig, facettenreich und immer wieder überraschend, erweisen sie sich als Hort kollidierender existentieller Widersprüche. Davon legen ihre neuesten Werke bei Stephan Witschi beredtes Zeugnis ab.
Architektur bedeutet Baukunst und eine Utopie ist ein Nicht-Ort. Das Bauen aber braucht einen Ort, um sich zu verwirklichen. Die Kunst bietet den nötigen Raum, in dem die «Architectural Utopias» von Andreas Bauer und Nicolas Kerksieck ihre volle Wirkung entfalten können.
Der in Lausanne geborene Kurator Simon Njami hat für das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt eine monumentale Ausstellung mit fünfzig beteiligten Künstler/innen ausgerichtet. Thema ist die Verschiebung von Dantes Jenseitsvorstellungen in die Gegenwart, nicht aber in andere Kulturen.
Für die grosse Überblicksausstellung, die erste in seiner Wahlheimat Frankfurt, nimmt sich Tobias Rehberger die Konventionen des Ausstellens vor. Die Schau ist tatsächlich etwas anderes geworden, als eine blosse Retrospektive, wenngleich doch Werke aus den vergangenen zwanzig Jahren gezeigt werden.
Marseille ist bekannt für neue Museen, luftige Lebensart, Armut und Schusswechsel auf offener Strasse. Zwischen Anspruch und Unvermögen steht seit März 2013 ein 20-Millionen-€-Gebäude, bezahlt von der Region. Der Kunstfonds FRAC ist nur Mieter. Ideale Bühne für ein Schelmenstück.
In der Lokremise St.Gallen sichtet der in Zagreb lebende Künstler David Maljković in einer multimedialen Einzelausstellung die mit Utopien und Hoffnungen bestückte Moderne und zurück bleibt lediglich ein stummer Nachklang im weiss gestrichenen leeeren Sockel.
Vor hundertundeinem Jahr fand die skandalumrankte Uraufführung des Balletts ‹Le sacre du printemps› in Paris statt. In der Ausstellung ‹Sacré 101› des Migros Museums befragen nun aktuelle Positionen sowie historische Tanzdokumentationen dieses Symbol des Aufbruchs in eine kontroverse Moderne erneut.