Maya Vonmoos - Von Computerwelten zum Aquarell
Mittels Computeranimationen unternahm Maya Vonmoos gewagte Reisen ins virtuelle All und in Weltsysteme, die von Physiker/innen und Philosoph/innen konzipiert wurden. Nun findet sie wieder zurück zu ihrem ursprünglichen Medium, dem Aquarellieren, und entwickelt zugleich eine neue Bildsprache.
Maya Vonmoos - Von Computerwelten zum Aquarell
Der Kreis im Werk der Computerkünstlerin Maya Vonmoos (*1957, Chur) schliesst sich. Am Anfang standen mächtige Metallbauten, bewegliche Eisenplastiken, später interaktive, computergesteuerte Roboterskulpturen, bis sie in New York am Pratt Institute die Computeranimation für sich entdeckte. Damit schuf sie computergenerierte 3D-Skulpturen sowie digitale Film- und auf Aluminium gedruckte Bilderwelten, die von der Galaxis und der Evolutionsgeschichte handeln. Danach fand sie wieder zum Aquarellieren zurück und knüpfte erneut bei ihren künstlerischen Anfängen an. Bis anhin dienten ihr Aquarelle lediglich als Ideenskizzen für die computergenerierten Animationsfilme. Doch mittlerweile begeistert sie sich für das Unberechenbare dieser Technik, den freien Fluss der Farbe und das Experiment.
Nun zeigt Vonmoos erstmals Aquarelle, die in ihrer räumlichen und kompositorischen Grundstruktur auf Computerentwürfe zurückgehen. Sie kopiert nicht einfach die elektronisch generierten, visionären Vorlagen, sondern transformiert und verquickt sie mit den spontanen Eigenheiten des Aquarellierens. Wie beim Arbeiten mit dem Computer delegiert sie die schöpferische Arbeit niemals an die Technik; im Gegenteil, hatte sich doch der kreative Raum dank den zahllosen Möglichkeiten des auf Algorithmen beruhenden Systems immens vergrössert und neue Formen perspektivischen Entwerfens eröffnet. In ‹Cosmic Order›, 2015, finden sich vor einem strahlend hellen Bildgrund in abgestuften Gelbtönen runde Zellen in rhythmischer Abfolge an perspektivisch verkürzten Gittern aufgereiht. In den Versionen von ‹Mental Voyager›, 2015, schieben sich horizontale Platten und schwarze Kuben in den luftig-blauen, vergitterten, sich in die Tiefe öffnenden Bildraum.
Die Ausstellung macht die Diskrepanz zwischen den stimmungsvollen Aquarellen und den virtuellen, technoid wirkenden Bildräumen bewusst. Die digital erzeugten Bilder geben eine unendliche, ungreifbare Raumentfaltung vor. In ihrer Ort- und Zeitlosigkeit muten sie wie Gleichnisse eines Gefühls der Angst oder der Haltlosigkeit an. Dieser Verlorenheit setzt die Künstlerin mit den von Hand gemalten Aquarellen eine fühlbare, menschliche Präsenz entgegen. Statt des stählernen, kalten Glanzes der leuchtend fluoreszierenden Oberflächen lässt sie fliessende Formen sprechen. Damit haben die Kompositionen deutlich an Poesie, Wärme, Unmittelbarkeit und Leichtigkeit gewonnen.
Institutionen | Land | Ort |
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Art Forum Ute Barth | Schweiz | Zürich |
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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Maya Vonmoos | 31.03.2016 – 12.06.2016 | Ausstellung | Zürich |
Schweiz CH |
Dominique von Burg |
Maya Vonmoos |