Therese Hilbert
Therese Hilbert
München — Das Repräsentative ihrer Zunft hat sie nie interessiert. Lieber experimentiert Therese Hilbert (*1948, Zürich) mit meist unkonventionellen Materialien, abstrahierten Formen und in Dimensionen, die das rein zierende Format sprengen. Derzeit ist die Schmuckkünstlerin, die wegen der Liebe (zum Kollegen Otto Künzli) und zur Fortsetzung des Studiums vom «reformierten Zürich» ins «barocke München» kam, in einer Werkschau mit dem Titel ‹Rot› in der Pinakothek der Moderne zu sehen.
Aus Plastiktüten des Kaufhauses Globus nähte sie einst Anstecker, und selbst Ephemeres wie Düfte arbeitete sie in ihren Schmuck ein. Hilberts Inspiration basiert auf Neugier und Sinnenfreude: Die «Apfelhälfte der Erkenntnis» hatte sie schon 1973 als ornamentales Zeichen entdeckt. Sie ist aber nicht angebissen, sondern baumelt vollplastisch, glänzend, verführerisch vor der Brust. Rot und andere starke Farben machen ihre Objekte aus Silber zu Energieträgern: Sie schuf Vulkane, die am Gewand stecken, und Planeten, die um den Hals hängen. Blutrot war ihr Dornenkronen-Collier: Es entstand, als sie Mitte der 1980er feststellte, dass sie mit ihren radikalen Entwürfen als Frau in der Szene auf Granit biss. Da «fuhr ich die Stacheln aus» (Hilbert) – und verwandelte den Frust in eine subtile Kunst. Diese ist selbst wie ein schlummernder Vulkan: Es brodelt unter der Oberfläche.
Institutionen | Land | Ort |
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Pinakothek der Moderne | Deutschland | München |
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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Therese Hilbert | 12.03.2023 – 30.07.2023 | Ausstellung | München |
Deutschland DE |
Thérèse Hilbert |
Roberta, De Righi |