Das britische Künstlerpaar Joanne Tatham und Tom O’Sullivan sprengt mit seinen Arbeiten die Grenzen der Lesbarkeit, indem es mit der Erwartungshaltung des Betrachters spielt und sie durch formale Ablenkungsmanöver irritiert. Ihre neue Installation im Kunsthaus Glarus verbindet drei
Elemente, die räumlich getrennt, aber in enger Beziehung zueinander stehen. Auch der verwirrende Titel der Ausstellung «Think Thingamajig and other Things» ist symptomatisch für den komplexen Umgang der Künstler mit Form und Sprache.
Ein Gespräch in La Chaux-de-Fonds über die Beziehungen zwischen den Kunstszenen der Deutschschweiz und der Romandie aus Anlass der Ausstellungsreihe échanges.
Angesichts der Zeitlosigkeit und scheinbar universellen Gültigkeit von Ian Anülls Arbeiten kann man sich entweder in der Meinung bestätigt sehen, dass sich die Formfindungen der bildenden Kunst in den letzten zwanzig Jahren kaum verändert haben, oder aber überrascht feststellen, dass auch im schnellen Wechsel von Moden verbindliche visuelle Metaphern möglich sind.
Les matériaux qu’Ignazio Bettua fait accéder au statut d’œuvres d’art, ressembler à de la peinture concrète ou à de la sculpture minimale, conservent l’imaginaire de leur fonction modeste et pratique. Il en émane une poésie très communicative. Parfois, la vie est ce qui rend l’art plus intéressant que la vie.
Du 15 mai au 14 juin 2003, la Société des Beaux-Arts de Genève présente au Palais de l’Athénée l’œuvre déstabilisante de Frédéric Post. Tout juste sorti de son cocon estudiantin en 2002, l’artiste
est déjà très prolifique, et avec quelle verve! Ses réalisations bouleversent gentiment les structures établies, la rigidité des règles convenues, la formalité des systèmes et des codes. Pour cette exposition, il s’attaque à la vénération du DJ. Celui-ci mérite-t-il vraiment d’être maintenu sur un piédestal?
Das Centre Culturel Suisse Paris (CCSP) hat mit einem neuen Konzept die Aufmerksamkeit der Kunst-Szene auf sich gezogen. Interdisziplinarität ist das Schlagwort, unter dem mit avancierten Kunstprojekten die Arbeit des Zentrums von der Repräsentation zur Intervention gewandelt wird. Ein Vorbild für andere ausländische Kulturzentren, die sich im Pariser Kulturleben behaupten wollen
Das Kulturzentrum hat sich mit anspruchsvollen interdisziplinären Projekten in Paris einen guten Ruf erworben. Mit einer etwas geschwächten Arbeit des erst seit vier Monaten amtierenden Direktors Michel Ritter setzt es mit Beiträgen aus nahezu allen Künsten seine thematischen Ausstellungen fort.
«Virtuelles Geröll» nennt der Zürcher Künstler Daniel Zimmermann (*1958) die aktuelle Ausstellung in der Galerie Wilma Lock. Gezeigt werden Zeichnungen, Collagen und Malereien. Im Vordergrund steht die Unerklärbarkeit scheinbar selbstverständlicher Naturgesetze.
Happening, Landart, Performance, Dienstleistungskunst, Skulptur? Aleksandra Mir ist in neuen und alten Kunstkategorien zu Hause. Verknüpft wird diese Vielfalt durch ihre grosse Leidenschaft: Ob in luftigen Höhen oder mit festem Boden unter den Füssen, alles dreht sich um Luft- und Raumfahrt. So steht die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle St. Gallen mit Werken der 1967 in Polen geborenen und in New York lebenden Künstlerin nicht von ungefähr unter dem Motto «Welcome Back to Earth».
Mit seinem Kurzfilm «Intervista – Finding the words», 1998, wurde Anri Sala Ende der neunziger Jahre fast schlagartig bekannt. Anhand von historischem Bild- und Tonmaterial konfrontiert Sala in diesem Video seine Mutter mit ihrer politischen Vergangenheit als kommunistische Aktivistin. Seither schuf er zwölf Filme und einige Fotografien, von denen jetzt eine Auswahl in der Kunsthalle zu sehen ist.
In den vergangenen vier Jahren hat sich Magnus von Plessen intensiv mit der Phänomenalität von Räumen auseinandergesetzt. Das bisher entstandene Werk insgesamt erscheint zwar zu heterogen, als dass man von einer zentralen Position der zahlreichen «Raumbilder» innerhalb dieses Malereikorpus sprechen könnte. Dennoch offenbart eine Betrachtung gerade der verschiedenen Raumdarstellungen einen exemplarischen Einblick in die Entwicklung und den Wandel dieser Malerei.
Obwohl beide Ausstellungen zeitgleich in Aachen eröffnen, handelt es sich um vollkommen unterschiedliche Inhalte. Der in Köln lebende Johannes Wohnseifer kreist jedoch souverän um die Themenkomplexe Verschwörungstheorien, Dromologie und Bulimie.
Die Gespenster und Geister unserer unaufgeklärten Vorstellungswelt galt es einst zu vertreiben: die Nachtmahre und Schauergeschichten des 19. Jahrhunderts, von Johann Heinrich Füssli oder E.T.A. Hoffmann. Nun sind sie wieder da, ein bisschen zumindest, bei Daniel Roth und bei einer ganzen Reihe von jüngeren Künstlern, als zurückgekehrte Boten einer längst vergangen geglaubten Zeit.
Mit der kunstvollen Verschränkung von romantischen Tafelbildern, Postkartenmotiven und Touristenfotos zeigt Glen Rubsamen (*1957) weitere Überlegungen zum heutigen Landschaftsbild. Seine zweite Einzelausstellung bei Michael Cosar führt uns nach Marrakesch.
Eine Bibliothek mit fiktivem Bestand, ein Arbeitszimmer, in dem sich Erde häuft: Andres Lutz und Anders Guggisberg haben die Villa Merkel neu eingerichtet. Nicht nur dem Ort, auch der Kultur- und Kunstgeschichte begegnet das Künstlerduo aus
Nader Ahriman ist gleichermassen Maler und Konzeptualist. Der Kunstverein Freiburg widmet ihm zurzeit eine umfangreiche Einzelausstellung mit Bildern, die unter der Last des kulturellen Wissens, das sie tragen, fast in die Knie gehen, aber gerade in dieser Anstrengung einen präzisen Blick auf das Verhältnis von Malerei, Geschichte und Macht entwickeln.
1974 zeigte Johannes Gachnang in
der Kunsthalle Bern fast die gesamte künstlerische Produktion des Jahres 1973 von On Kawara. Es war die erste grössere Ausstellung des japanischen Konzeptkünstlers überhaupt. Unter dem Titel «Consciousness. Meditation. Watcher on the hills» ist nun – zusammengestellt von der Ikon Gallery in Birmingham und vom Consortium in Dijon – im Genfer Centre d’Art Contemporain erneut eine bedeutende Auswahl seiner Werke zu sehen.
Die in Hamburg lebende kanadische Künstlerin Linda McCue zeigt in einer umfangreichen Einzelausstellung Malerei und Zeichnungen. Auf den ersten Blick scheint sie in beiden Gattungen von ganz unterschiedlichen Punkten auszugehen: Während die realistischen Zeichnungen konkrete, aber eigenartig ortlose Plätze wiedergeben – touristisches Niemandsland, bühnenartig mit ein paar exotischen Versatzstücken arrangiert –, eröffnet McCue in ihrer grossformatigen Malerei einen abstrakten Bildraum, den sie aus einer mehrdeutigen Gegenständlichkeit heraus entfaltet.
Farben können überwältigen, besonders wenn sie die Bilder an der Wand verlassen haben, ortlos werden, überraschend wie das unmittelbare Erleben eines spektakulären Naturereignisses. Kaum betritt man die frisch renovierten Räume des Badischen Kunstvereins und überlässt sich der suggestiven Wirkung der von Lori Hersberger inszenierten Malerei, vergisst man den Ort des Geschehens und begibt sich auf eine Reise ins Reich der imaginierten Bilder.
Das additive und trotzdem sezierende Arbeitsprinzip des in Los Angeles lebenden Edgar Arceneaux (*1972) wird momentan in zwei Ausstellungen gezeigt, die inhaltlich über den Komplex der Bibliothek miteinander verwoben sind.