Der in Bratislava lebende Roman Ondák hat im Kölnischen Kunstverein unter dem Titel «Spirit and Opportunity» eine Kulisse nach Medienbildern modelliert. Der Boden aus rotem Sand erinnert an Aufnahmen vom Mars und katapultiert die Besucher unvermittelt ins All.
Moira Zoitl analysiert und verfolgt in ihrer künstlerischen Praxis Lebens- und Arbeitszusammenhänge von Frauen in unterschiedlichen städtischen und kulturellen Kontexten. Meist produziert sie Videos, die sich aus einer Mischung aus alltäglichen Handlungen, erzählten Geschichten und theoretischen Aussagen zusammensetzen. In den jeweiligen Ausstellungen bettet sie ihre Videos in szenische Rauminstallationen ein, die einerseits die gezeigte Arbeit inhaltlich kommentieren und andererseits die medialen Rezeptionsbedingungen mitdenken.
Wann immer man eine Ausstellung von Kirstin Arndt gesehen hat - die gewohnte Ordnung der Dinge wird sich, wenn überhaupt, erst Tage und Wochen danach wieder einstellen; nicht etwa, weil man die Alltagsgegenstände und industriell gefertigten Materialien, welche die Stuttgarter Künstlerin zum Ausgangspunkt nimmt, mit blossen Dingen verwechseln könnte, sondern weil sie in ihrer Arbeit weit mehr Bedeutung gewinnen, als sie scheinbar verdienen.
Hendrikje Kühne und Beat Klein sammeln Bilder aus Werbeprospekten und montieren die Einzelteile zu auswuchernden Installationen. Dadurch entlarven sie die Ästhetik des Konsums, der Werbung und der Kunst.
«Il n´existe aucun travail institutionnel et patrimonial sur la photographie dans les pays arabes. On ne peut plus attendre», tel était le constat d´une poignée d´artistes libanais lorsqu´ils créèrent en 1997 la Fondation Arabe pour
l´Image à Beyrouth. Akram Zaatari et Walid Ra´ad, deux membres de la fondation, présentent dans l´exposition itinérante «Mapping Sitting», une partie de ce patrimoine photographique issu des quatre coins du Moyen-Orient au Centre pour l´image contemporaine à Saint-Gervais.
Ingrid Wildi présente au Centre d´art contemporain de Genève une exposition individuelle qui sonde les mécanismes de la mémoire, la perception du réel et l´imaginaire. Une exploration non dépourvue d´humour qui nous conduit à franchir les barrières linguistiques et l´océan Atlantique.
Nahezu unbemerkt von jeder Öffentlichkeit fand vom 16.3. bis zum 23.4. im Palais des Nations der UNO Genf die Ausstellung «être. les droits de l?homme à travers l?art» statt. Sie war Teil einer Reihe von Beitrittsgeschenken der Eidgenossenschaft an die UNO, die ausserdem die Restauration von Karl Hügins Fresken und ein neues Stellwandsystem in Genf sowie die Neugestaltung des Warteraumes GA 200 im Hauptsitz New York umfasst. Die Idee, eine Kulturbotschaft in Form einer Ausstellung zu verschenken, hat das politische System wahrscheinlich mehr begeistert als jenes der Kunst.
In unterschiedlichen Strängen entwickelt Michael Hakimi ein eher hermetisch anmutendes Werk. Neben zeichenhaft-floralen Computerbildern entstehen vergleichsweise schlichte Handzeichnungen sowie neuerdings Fotos, während er in Installationen eine eigenwillige und karge Material- und Formsprache entfaltet, deren Vokabular auch an Minimal Art denken lässt. Mit «Der grosse Ofen» richtet der Hamburger Kunstverein die erste institutionelle
Einzelschau des Künstlers aus.
Bereits seit den sechziger Jahren und bis in die frühen neunziger hinein entwickelte Anna Oppermann charakteristische Text-Bild-Installationen. Die mehrfache Documenta- und Biennale-Teilnehmerin schuf insgesamt siebzig solcher komplexen Ensembles, von denen heute nur noch vier öffentlich zugänglich sind: drei in der Hamburger Kunsthalle und eines im Rathaus Hamburg-Altona. Erstmals seit dem Tod der Künstlerin zeigt jetzt die Art Agents Gallery vier Installationen aus dem Nachlass.
Eine grossformatige Farbfotografie zeigt, vom Land aus aufgenommen, eine unregelmässige, teils mit Gras bewachsene, teils felsige Küstenformation. Das gleichmässige Licht erscheint milchig hell und lässt die Demarkationslinie zwischen Himmel und Meer im Ungefähren verschwimmen. Das Bild ist die Nummer 18 einer zwanzigteiligen Serie, welche der Künstler Gábor Ösz unter den Titel «The Liquid Horizon», 1999-2001, stellte. Die Aufnahme entstand am 5.9.2001 im norwegischen Stavern; die angegebene Belichtungszeit ist mit 4 Stunden 15 Minuten länger als die meisten Spielfilme.
Ingrid Calame aus Los Angeles hat in den letzten Jahren eine wiedererkennbare Bildsprache entwickelt, die an den Abstrakten Expressionismus erinnert - sich aber einem kalkulierten Malprozess verdankt.
Dass Haare auf Wickler zu drehen ein durchaus skulpturaler Vorgang sein kann, zeigt sich in der aktuellen Ausstellung von Stefan Rohner. Prächtig leuchten die roten Wickler zwischen glänzenden dunklen Haarsträhnen hervor. In einem Videoloop wird der kunstvolle Prozess auf eine Halbkugel projiziert, welche den Lockenschopf buchstäblich in den Raum hinauswachsen lässt.
Russische Kunst? Bunt und körperbetont, konzeptualistisch und provokativ: So kennt man sie seit einer Reihe ausstellerischer Grossprojekte. Oder glaubt nur, sie zu kennen? Ob das Bild nicht bloss eine westliche ethnografische Chimäre ist, geschaffen und genährt von geschäftstüchtigen östlichen Kunstvermittlern und willfährigen Künstlern, die Frage ist noch nicht geklärt.
Im Englisch sprechenden Raum ist Callum Innes bekannter als in der Schweiz. Umso beachtenswerter ist die umfassende Ausstellung neuester Arbeiten des schottischen Künstlers in der Galerie Tschudi in Glarus. Sämtliche Exponate stammen aus den
letzten sechs bis neun Monaten.