Rita Ernst - Imagination Mies
Rita Ernst - Imagination Mies
Gute Ideen haben oft mehrere Zündköpfe. Beim neusten Projekt der Künstlerin Rita Ernst wirkte das Zusammentreffen der Zürcher Künstlerin Rita Ernst (*1956) mit Wita Noack, der Leiterin des Mies-van-der-Rohe-Hauses in Berlin, zündend. Offenbar war der Kuratorin die Werkreihe ‹Progetto Siciliano› aufgefallen. Bei weiteren Recherchen steiss sie - so die Kunsthistorikerin Sabine Weder-Arlitt - auf eine Künstlerin, «deren eigenwilliges Schaffen sich durch einen betont persönlich gestimmten Umgang mit Ordnungssystemen auszeichnet. Am ‹Progetto Siciliano› interessierte Wita Noack vor allem, dass den einzelnen Bildern des Zyklus Grundrisse von Kirchen, Kathedralen, Palästen und Gärten zugrunde lagen.» Auf die Begegnung folgte der Vorschlag an Rita Ernst, Grundrisse von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) als Werkbasis zu verwenden. Diese nahm den Ball auf und übersetzte Grundrisspläne und Fotografien von Bauten des Architekten in über fünfzig Bilder. Die Gemälde aus Linien- und Flächenkonstruktionen zeigen, dass die dem Erbe der Zürcher Konkreten verpflichtete Künstlerin in ihren Grundrissbildern neue Wege geht. So spiegelt der im ‹Landhaus Lemke›, 1932/33, von Mies van der Rohe geschaffene Bilderzyklus die dort wirksame Einheit von Architektur und Natur. Kuratorin ist Wita Noack, Co-Kurator Jan Marhun.
Vortrag der Kuratoren, 23.6., 19 Uhr; Kuratorenführung, 24.6., 19 Uhr; Publikation im Kehrer-Verlag, Buchpräsentation 25.6., 11 Uhr
Institutionen | Land | Ort |
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Architekturforum | Schweiz | Zürich |
Rita Ernst |
Claudia Jolles |