«Es war wie im Zoo», schrieb Matthias Frehner in der «Neuen Zürcher Zeitung» trefflich über die gerade eröffnete Biennale und Harald Szeemanns «Plateau der Menschheit». Zoo-Besuche sind bekanntlich nicht ohne Reiz. René Ammann war als Übersetzer und Trouble-Shooter von Mr. Peacock alias Mr. Alÿs dabei («Peacocks and artists are birds of a feather», so die Londoner Times). Und als einer der Helfer bei Santiago Sierras Performance, bei der 133 dunkelhaarige Immigranten blond gefärbt wurden.
Gleich einem Gang verschneiten Hängen entlang, absteigend über schrundige Furchen, in einem breiteren Tal oder durch Mulden wieder hochsteigend, um fortzufahren in der Traverse, arbeitet sich der Blick in der schwarzweissen Fleckenpartitur der jüngsten Bilder von Alois Lichtsteiner vor, als gäbe es eine Tektonik der malerischen Fläche. Sogleich bricht sich aber die Illusion der Bergdarstellung am deutlich erkennbaren Pinselstrich, der die Fläche unterstreicht.
Si l’an 2000 valait bien une Biennale, se sont dit les organisateurs lyonnais de «Partage d’exotismes», 2001 vient remettre de l’ordre dans l’alternance instituée entre une manifestation consacrée à la danse (années paires) et une autre dévolue aux «arts plastiques» (impaires). Avec «Connivence», les deux directeurs artistiques que sont Thierry Raspail et Thierry Prat ont souhaité créer un événement culturel au sens élargi, et ont à cet effet confié le commissariat de la manifestation à sept individus «policés» et «interstitiels» venus d’horizons différents. En incitant des écrivains, danseurs, cinéastes et gens de théâtres à témoigner, par une ouverture des possibilités expressives de leurs champs respectifs, de notre «Culture visuelle», la bride de l’art peut se rompre et son royaume s’esquisser.
La donazione Panza di Biumo al Museo Cantonale d’Arte di Lugano è tutt’oggi una spina nel fianco di molti. Soprattutto funge però da catalizzatore per riflettere sulla politica a sostegno dell’arte contemporanea in Ticino.
Die Kokerei Zollverein ist ein für das Ruhrgebiet typisches Industriedenkmal, das jetzt nach Möglichkeiten der Nachnutzung sucht. Seit Ende Mai ist der Ort freigegeben für «zeitgenössische Kunst und Kritik». Mit Arbeiten von Angela Bulloch, Maria Eichhorn, Hans-Peter Feldmann, Sebastian Stöhrer und Dirk Paschke/Daniel Milohnic startete nun das Projekt «Arbeit Essen Angst», das von Florian Waldvogel und Marius Babias organisiert wird.
Im Kopf kreist noch immer der Ventilator. «The Curious Garden» hiess die Ausstellung in der Basler Kunsthalle, deren letzter Raum, ein leeres Zimmerchen mit Blick auf den Theatervorplatz, einzig einen Ventilator beherbergte. In der Mitte der Decke am Stromkabel befestigt zog er seine unregelmässigen Kreise und machte aus den wenigen Schritten zum Fenster ein Spiel mit der ungezähmten Elementargewalt: Ein Wirbelwind im Kabinett als spielerisch entfesselte Naturgewalt.
Eigentlich hat die Galerie einen Eingang, der durch Tor und Hinterhof führt. Besucher nehmen aber meist die Glastür neben dem Schaufenster des davorliegenden Antiquariats. Kai Althoffs Installation versperrt alle Seitenwege und lenkt die Kunstbetrachter auf die rechte Bahn, von der Einfahrt direkt in den Ausstellungsraum.
Das Weiss ist leicht cremig und changiert in die schmutzig gelben Randbezirke der Farbe. Eine bewusst gebrochene, die eindeutige Definition der Farbe scheuende Setzung. Weiss ist hier nicht die strahlende, reine Farbe der Moderne, sondern eine tastende Untersuchung, ein vorsichtiges Erkunden der Dehnbarkeit des Begriffs. Die Monochrome des Amerikaners Phil Sims (*1940) verweigern sich dem unmittelbaren Zugriff. Hinter der kraftvoll den Raum besetzenden Farbe, hinter den zuweilen aggressiv ihre sinnliche Strahlkraft aussendenden oder hermetisch sich verschliessenden Oberflächen lauert der Zweifel der Malerei.
Die kinematographischen Installationen, die Rachel Khedoori derzeit in der Kunsthalle Basel zeigt, stellen komplizierte räumliche Dispositionen vor: Zwischen realem Raum, gefilmtem Realraum, gefilmtem Film und Spiegeln stiftet sie einige Verwirrung.
Auf den riesigen weissen Flächen der Zeichnungen von Toba Khedoori sitzen in majestätischer Ruhe kleine Motive, meist Fragmente aus architektonischen Zusammenhängen.
An Jahrhundertbilanzen hat es in den vergangenen Jahren wahrlich nicht gefehlt. Mit der von Okwui Enwezor kuratierten Ausstellung «The Short Century. Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika 1945–1994» im Martin-Gropius Bau wurde die Gesamtbilanz des 20. Jahrhunderts gleichwohl um ein gutes Stück ergänzt, indem der oftmals «vergessene Kontinent» vermessen wurde.
Unter dem Titel «Somewhere not here» realisiert Gert Rappenecker in der Stadtgalerie in Bern seine neuste Installation. In einer geheimnisvoll aufgeladenen Atmosphäre zeigt der in Zürich und Frankfurt lebende Künstler ein neues Interesse an einem konstruktiven Konflikt zwischen einer inhaltlich konzeptuellen Distanz und einer ästhetisch theatralischen Inszenierung.
Dass Malerei heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, wissen viele zeitgenössische Künstler. Manche retten sich durch die Hinwendung zu den heilversprechenden Neuen Medien, manche versuchen, die Malerei immer wieder neu zu rechtfer-tigen, und einige, wie beispielsweise der Schweizer Künstler Peter Sutter (*1963), konstruieren sich Anlässe, um weiterhin mit dem Pinsel umgehen zu können.