Die documenta 12 hat sich die weltweite Migration der Formen zum Thema gesetzt. Kunstwerke werden aus ihren herkömmlichen Zusammenhängen gelöst und in neue Nachbarschaften überführt ? wobei das Kuratorenteam die Pointen setzt. Das aggressive und unversöhnliche Potential von künstlerischen Arbeiten geht bei diesem Transfer vergessen.
In ihrer vierten Ausgabe knüpfen die Skulptur Projekte Münster an frühere Auftritte an und lassen erstmalig auch Film und Internet zum Zuge kommen. Diese werden in diversen nicht-musealen Innenräumen gezeigt. Erneut bietet sich das Fahrrad als optimales Verbindungsvehikel an.
Mit der Eröffnung der Mutter aller Biennalen startete der sogenannte «Jahrhundertsommer der Gegenwartskunst» in Venedig seine «Grand Tour» - gefolgt von den Stationen Basel, Kassel und Münster. Die Erwartungen an Kritiker-Kurator-Künstler Robert Storr waren unterschiedlich und so auch die Meinungen über seine Biennale. «Mit den Sinnen denken, mit dem Verstand fühlen» - es ist zugegebenermassen nicht immer ganz einfach, diesem etwas esoterischen Leitspruch zu folgen.
De mars 2005 à décembre 2006 exista, au 3e étage de l´Usine de Genève, un atelier d´artiste qui fit office d´espace d´expositions temporaires. Après une trentaine d´expositions et d´évènements, il déménagea d´un étage, dans l´espace de Forde. Bien que courte, l´expérience a permis des échanges qui ont amenés des artistes issus de diverses générations ou pratiques, à se poser la question de leur autonomie et à envisager une multitude de collaborations.
Corsin Fontana ist ein Meister der Reduktion. Seine aktuell gezeigten Arbeiten sind ein Konstrukt aus Linien und Flächen, selten farbig, vornehmlich in Schwarz und Weiss. Doch die geometrische Eindeutigkeit ist nicht ohne malerische Komponente.
Ein 34-jähriger Künstler, dessen Bilder von Sammlern rund um den Globus gejagt werden, macht stutzig. Ist da ein Genie geboren oder ist der Künstler Spielball eines aus dem Ruder gelaufenen Kunstmarktes? Oder beides?
Die beiden Häuser zeigen Kunstwerke, in denen es um den Wunsch nach Entschleunigung und um den Kult der Langsamkeit als Reaktion auf die immer schnelleren Wirtschafts- und Medienkreisläufe geht.
Scharf ausgeschnittene Silhouetten, verdichtete Strukturen, auf die drei Farben Rot, Schwarz und Weiss reduzierte Farbigkeit und eine etwas bedrohlich anmutende Stimmungslage zeichnen die Arbeiten von Carlos Amorales (*1970) aus, die er in den letzten Jahren ausgehend von einer Sammlung von visuellen Bausteinen, dem «Liquid Archive», entwickelt hat.
Carsten Nicolai ist der erste Preisträger des in diesem Jahr neu geschaffenen «Zurich-Prize», der von der Versicherungsgesellschaft Zürich Schweiz und dem Haus Konstruktiv ins Leben gerufen wurde und künftig jedes Jahr vergeben werden soll.
Lange Zeit ist der manische Zeichner Marcel van Eeden unbeachtet geblieben, bis er durch Ausstellungen im Museum für zeitgenössische Kunst in Den Haag und zuletzt auf der Berlin Biennale 2006 international Beachtung fand.
Der heisse Kunst-Sommer ist eben angebrochen, neben Kassel, Münster und Venedig erwartet den beflissenen Kunstpilger ein aussergewöhnlicher Ausstellungsparcours im eigenen Land. Im Rahmen des Appenzeller Projekts «För Hitz ond Brand» gehen aktuelle und traditionelle Kunst auf Tuchfühlung. Eine spannende Begegnung mit vielen offenen Fragen.
In die Ausstellung von Jean-Frédéric Schnyder im Oberlichtsaal des MGK in Basel tritt man ein wie in den Dachstock eines Völkerkundemuseums: Der Geist von Heimatkunde und Exotismus schwebt über dem dicht gesponnenen Netz aus Bildern und Objekten. Freihändig hat der Künstler Jean-Frédéric Schnyder mit dem Kurator Philipp Kaiser die Retrospektive eingerichtet, im Wissen um die eigene Balance und vertrauend auf ein schwindelfreies Publikum. Und so stellt man sich auch den auf dem Fahrrad durchs Land streifenden Künstler vor - das zugehörige Rennrad und eine Staffelei thronen jedenfalls im Epizentrum der Ausstellung.
Als ungleiches Doppel mit unterschwelligen Gemeinsamkeiten präsentiert Galerist Raphael Rigassi die Innerschweizer Malerin Christina Priska Oldani und den Münchner Bronzebildhauer Michael Ball.
Zum Finale strahlt farbiges Licht aus dem Gestänge hervor und zaubert ein eindrucksvolles Schattenspiel an die Wand, die Diskokugel lässt helle Flecken an der Decke tanzen. Eine gefährliche Anziehungskraft geht von dieser Apparatur aus, die ihre grausamen Zwecke erst auf den zweiten Blick offenbart.
Sonntagnachmittag in Köln. In der Fussgängerzone am Neumarkt, in Sichtachse des zehn Meter hohen «Dropped Cone» von Claes Oldenburg & Coosje van Bruggen, einer auf das Dach eines Eckhauses gestülpten Eistüte, steht ein Mann. Mit Bedacht positioniert er eine Eistüte auf seiner Stirn, so dass sie im zum «Dropped Cone» entgegengesetzten Winkel von seinem Kopf absteht. Minutenlang verharrt er als bizarre lebende Skulptur, bis das Eis zu schmelzen beginnt. Die Lächerlichkeit seiner Pose erzeugt ein Gefühl der Verletzlichkeit, das sich nach und nach auf das fragwürdig dekorierte Gebäude überträgt.
Ein Bild wie ein Traum. Eine Wohnung, menschenleer; im Musikzimmer ein Konzertflügel, aus dessen geöffnetem Deckel mit einem Mal wehmütige Klänge dringen. Zunächst kaum wahrnehmbar, schweben die Töne geisterhaft durch den Raum - doch bevor man wirklich eine Melodie erlauschen kann, ist das Instrument schon wieder verstummt.
Es gibt wenig, was den Schotten Martin Boyce und den Spanier Fernando Sánchez Castillo verbindet. Sie sprechen auch künstlerisch zwei total verschiedene Sprachen. Aber gerade dieser Kontrast macht den Besuch der zwei Ausstellungen im Genfer Centre d'art contemporain lohnenswert.
Das Kunstzentrum Le Magasin in der grössten Stadt der Alpen stellt seine grosse Mittelhalle neuen Talenten zur Verfügung. Latifa Echakhch hat die Aufgabe mit einer poetisch-politischen Werkgruppe gut gelöst - als jüngste von drei dekonstruktivistischen Positionen.
Die Ausstellung, die 23 internationale Künstler mit Werken der frühen 60er Jahre bis heute zusammenträgt, spürt dem «Emotionalen Kick» nach, der in der als «nüchtern und trocken» geltenden konzeptuellen Kunst lange als verpönt galt. Dabei geht es nicht allein darum, das Romantische in der Konzeptkunst, sondern auch das Konzeptuelle in der Romantik zu erkennen.