Kiki Smith

Kiki Smith · Women with Sheep, 2009, Bronze, 50,80 x 137,16 x 213,36 cm

Kiki Smith · Women with Sheep, 2009, Bronze, 50,80 x 137,16 x 213,36 cm

Hinweis

Kiki Smith

Die wilde, mädchenhafte Wolfsfrau Kiki Smith (*1954) ist in die Jahre gekommen. Von Bronzeschafen bewacht, liegt sie friedlich schlafend in dreifacher bronzener Ausführung im Innengarten der Galerie Lelong. Lässt sich nicht mehr in schaurig-schauderndem Wohlgefühl von Bestien angreifen, beissen oder überwältigen, schon gar nicht mehr sich von Körperzuständen und -funktionen mitreissen. Die neueren, zum Teil grossformatigen Bleistift- und Tuschezeichnungen wirken beruhigt. Die Tiere an der Seite der steif dastehenden oder sitzenden Mädchenfiguren scheinen domestiziert. Es spielen nicht länger Blumen auf die weibliche Fertilität an, sondern Sterne künden von der Auseinandersetzung mit transzendentalen und mythischen Welten. Die knitterige Materialität des Nepalpapiers erinnert an die täuschend echte Hautbeschaffenheit der früheren Skulpturen aus Papier und Mousselinestoff. Doch die Papierbahnen verweisen nicht auf Hautfalten, sondern auf Spuren von überlieferten Geschichten; etwa in der Zeichnung «Large Birds», 2007, die drei Rad schlagende Pfauen zeigt, während eine auf der Seite stehende Frau in der Gebärde einer Magierin ihre Hand nach dem Gefieder ausstreckt. Die Ausstellung in der Galerie Lelong mit einer Auswahl von Werken seit 1993 bietet einen konzisen Überblick über die assoziationsreichen Bilderwelten der New Yorker Künstlerin, die von der Conditio humana sowie von Verbindungen zwischen der geistigen und animalischen, der Welt der Menschen und der Tiere erzählen.

Bis 
28.08.2009
Autor/innen
Dominique von Burg
Künstler/innen
Kiki Smith

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