Endlich stehen die Tore der Manifesta 11 offen. Und erwartungsgemäss gibt die europäische Wanderbiennale, aktuell unter dem Titel ‹What People Do for Money: Some Joint Ventures›, viel zu entdecken und zu reden. Sechs angereiste Autorinnen und Autoren formulieren Empfehlungen und setzen Fragezeichen.
Was macht Performance aus, welche Ansätze werden damit verbunden? Die Diskussion dieser Fragen hat seit einiger Zeit wieder an Aktualität gewonnen, da performative Praktiken auch künstlerische Strategien und Artikulationen durchziehen, die sich nicht explizit als Performancekunst verstehen.
Er hat schon auf Godot gewartet - am Flughafen, mit einem Namensschild für den grossen Beckett'schen Abwesenden in der Hand. Oder er hat Andy Warhols ‹Mao›-Siebdrucke in China nachmalen lassen. Nun aber druckt der britische Konzeptkünstler Jonathan Monk eine Retrospektive aus und klebt sie an die Wand des Kunsthauses Baselland. Kritische Dérive vom Objekt weg oder doch kapitalistisches Derivat?
Simon Starling arbeitet nach dem Serendipity-Prinzip - er vertraut auf den glücklichen Zufall und ist offen für Anregungen. Auf spielerische Weise setzt er neue Bezugspunkte, so zum neuen Naturmuseum St. Gallen: Er bringt Originalfiguren des Broderbrunnens auf den Weg zum Bodensee. In der Lokremise werden die Wurzeln des Projekts gezeigt.
Pour sa cinquième édition, la triennale ‹50JPG - 50 jours pour la photographie à Genève›, est fidèle à sa (déjà) tradition, à savoir ‹explorer une problèmatique sociopolitique contemporaine spécifique›. Cette année, les systèmes de contrôle de nos sociétés sont au coeur des démarches artistiques présentées sous l'intitulé ‹Caméra(Auto)Contrôle)›.
Carole Haensler Huguet invita tredici artisti svizzeri ad appropriarsi degli ambienti del Museo Civico Villa dei Cedri per ripensare il disegno. Solo qualche tocco di colore per una mostra in bianco e nero, che svela tuttavia le numerose sfumature di una pratica ormai pluridisciplinare.
Wo würden Sie in hundert Jahren leben wollen? In der Stadt? Was würde dabei Ihrer Vorstellung von Urbanität entsprechen? Die im Rahmen des zukunftsdenkenden Projekts ‹Vereinslokal Utopia› entstandene Illustration regt an, über die Stadt als vielschichtiges Gefüge nachzudenken.
Anne Imhof gewann letztes Jahr den Preis der Berliner Nationalgalerie. Jetzt wird sie in der Kunsthalle Basel den ersten Akt ihrer neuen Performance-Oper ‹Angst› zeigen. Typisch dabei ihr genreübergreifender Ansatz, der die Grenzen von Bild, Skulptur, Text und Musik überaus spielerisch ignoriert.
Comicfiguren fallen erst, wenn sie bemerken, dass sie keinen Boden mehr unter den Füssen haben. Der Installation, mit welcher Sonia Kacem die zwei sehr unterschiedlichen Ausstellungsetagen des Centre d'Art Contemporain Genève zurzeit verblüffend bündelt, kommt ein vergleichbares Moment zu.
Bei einem Besuch im Kunsthaus Glarus lernt man aktuell ‹Cynthia› kennen - eine Kunstfigur in bester Künstlerinnen-Tradition. Sie wird verkörpert von Shana Moulton (*1976, Oakhurst, USA), die für ihr Alter Ego einen Alltag zwischen Shopping-TV, Brockenhaus-Charme und Sanitätshausromantik inszeniert.
In der Ausstellung ‹Culture, Language & Thought› gelingt Bethan Huws gleich zweierlei: Zum einen inszeniert sie einen konzentrierten Überblick über ihr bisheriges künstlerisches Schaffen, zum anderen treten dabei die ausgewählten Werke in einen Dialog mit Exponaten des Kölner Kolumba-Museums.
Es mag in unserer säkularisierten Welt unzeitgemäss anmuten, «heiligen Besuch» zu empfangen. Die Rede ist von einer Gruppe von fünfzehn gotischen Skulpturen aus der Sammlung Bührle zu Gast im Museum zu Allerheiligen. Die Gegenüberstellung mit Madonnenbildern von Annelies Štrba schafft Aktualitätsbezug.
Die sorgfältig kuratierte Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn ermöglicht Einsichten in die Zusammenhänge des vielgestaltigen Œuvres von Ingeborg Lüscher: Neben zentralen Arbeiten aus 45 Jahren sind auch jüngste, noch nicht gezeigte Werkgruppen berücksichtigt.
Der Künstler Akram Zaatari leistet Arbeit am medialen Gedächtnis der arabischen Welt. Unter dem Eindruck des libanesischen Bürgerkriegs bergen seine Fotografien, Filme und Installationen, was verschüttet oder verworfen wurde. Das Kunsthaus Zürich widmet ihm die erste Einzelausstellung in der Schweiz.
Im Aargauer Kunsthaus rattern derzeit unzählige 16-mm-Filmprojektoren. João Maria Gusmão & Pedro Paiva schaffen ein magisch-träumerisches Universum zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und schelmischer Absurdität. Mit Filmen, Fotografien und Skulpturen verwandeln sie den Raum in ein Labyrinth.
Ausstellungen zum Gotthard haben gerade Hochkonjunktur. Das Haus für Kunst Uri nutzt den aktuellen Anlass und schafft an drei prominenten Orten entlang der alten Alpenquerung eine anregende Reise, auf der nicht nur der Kunst, sondern auch der schroff-herben Landschaft ein grosses Reflexionspotenzial innewohnt.