Diana Dodson und Guy Krneta sprechen, ihren Namen zu Trotz, beide ein breites Berndeutsch. Im Rahmen von «Paarläufe» aufgefordert, erkannten sie bald einmal weitere Gemeinsamkeiten: Die Vorliebe für fournierte Hölzer, möblierte Landschaften und berghohe Häuser. In ihren Arbeiten setze sich beide immer wieder mit der Befremdlichkeit des Vertrauten auseinander. Der Beitrag erscheint belgeitend zu ihrem Auftritt im Kunstmsueum Thun und im Literaturhaus Zürich.
Die SP-Politikerin hat sich immer wieder engagiert für die Stellung der Frau in der Gesellschaft eingesetzt. «Mut zum Handeln ist der Anfang jeder Veränderung» hatte Sie im vergangenen Jahr zum Kernsatz eines Manifestes gemacht - ein Motto, das wir für eine beherztere kultupolitische Debatte durchaus mitunterschreiben würden.
Emmanuel Grandjean · Au Château d´Arenthon, ses piranhas secouent l´imaginaire des spectateurs. Rencontre avec une #&140;uvre passionnante où les arts plastiques se mêlent de génie génétique.
Gegenwärtig scheint sich unter dem Deckmantel des neuen Urheberrechts ein System der Begrenzung des Zugangs zu Wissen und Information durch technische Schutzsysteme und restriktive vertragliche Vereinbarungen zu entwickeln, deren Nutzniesser weniger die universitäre Forschung und Lehre als vielmehr die Verwertungsgesellschaften sind. So agieren die zirka fünfzig kunstwissenschaftlichen Institute des deutschsprachigen Raums gegenwärtig in einer rechtlichen Grauzone und stehen der Kriminalisierung näher als sie ahnen. Besonders heikel ist die Situation für Werke aus dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst, denn nur gut abgehangene Epochen wie Barock oder Gotik sind in dieser Hinsicht einigermassen sicher.
Spielen ist nicht nur eine Sache für Kinder. Viele Künstler und Künstlerinnen setzen spielerische Strategien ein, um Freiräume zu öffnen. Die Ausstellung in Vaduz versucht, die schier unerschöpflichen Ansätze seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in einer grossen, 130 Werke präsentierenden Ausstellung zu fassen
Unten stillt, in einer antiken Bronzeplastik, Isis den Horusknaben, eine Treppe höher im grossen Saal befördern auf einer mittelalterlichen Tafel sieben Engel die heilige Maria Magdalena gen Himmel und serviert uns ein frühneuzeitlicher Anonymus das «Haupt Johannes des Täufers auf der Schüssel». Wir sind - und reiben uns die Augen - in der Kunsthalle Baden-Baden.
Mit «Mahjong» setzt das Kunstmuseum Bern auf Superlative. Gezeigt wird eine mit einem enormen privaten Einsatz zusammengetragene Sammlung chinesischer Gegenwartskunst, die in ihrer Fülle einen einzigartigen Überblick bietet. Beim Rundgang durch die Ausstellung wechseln exotische Rätselhaftigkeiten und westliche Anklänge einander ab.
Mit fünf raumfüllenden Videoinstallationen ist die von Beate Engel kuratierte Ausstellung in der Berner Stadtgalerie und im nahe gelegenen PROGR die bisher umfangreichste der in Berlin lebenden Berner Künstlerin Andrea Loux.
Henning Bohls (*1975) Arbeiten bestechen durch ihre betonte, geradezu lässige Einfachheit und scheinbar spielerische Mühelosigkeit, mit der sich aus wenigen Formen ein Bild zusammensetzt. Erst auf den zweiten Blick enthüllen die Zeichnungen des Künstlers ihren inhaltlichen Beziehungsreichtum.
Als politische Strategie ist Populismus ebenso prekär wie beliebt - und gerade in jüngerer Zeit wieder vermehrt in die Schlagzeilen geraten. Wer vor diesem Hintergrund ein Ausstellungsprojekt zum Thema lanciert, gerät daher schnell selbst unter Populismus-Verdacht.
Elf KünstlerInnen setzen sich mit den inneren Räumen von Architektur auseinander. Von schemenhaften Orten der Erinnerung reicht das Spektrum bis hin zu kritischen Betrachtungen über die Architektur der Moderne. Der Blick ist nicht distanziert, im Gegenteil: Gastkuratorin Felicity Lunn führt uns in das Innere von räumlichen Konstruktionen. An vielen Stellen werden aus dieser Perspektive gebaute Strukturen im privaten und öffentlichen Raum aufgedeckt.
Unter dem Titel «Chikaku. Zeit und Erinnerung in Japan» präsentieren Camera Austria und Kunsthaus Graz so etwas wie eine Art Leitfaden durch die japanische Kunst der letzten 50 Jahre, so etwas wie ein Destillat japanischer Ästhetik oder wie ein spaltbreites Öffnen des japanischen Blicks auf die Welt.
Die Belgierin Berlinde de Bruyckere näht Pferdefelle zu lebensgrossen Tieren zusammen, modelliert aus Wachs kopflose menschliche Doppelwesen. Wer nach der Verbindung von Arnulf Rainers Art-brut-Sammlung und Überzeichnungen, Berlinde de Bruyckeres Skulpturen und Aquarellen sowie Gerda Steiner & Jörg Lenzlingers «Meta-Garten« sucht, die im Maison Rouge unter einem Dach zu sehen sind, stösst auf ihre Verwandtschaft mit dem Surrealismus: Alle drei montieren vorgefundene Bilder zu hybriden Realitätscollagen.
Er zieht alle Register kinematografischer Dramaturgie: Shirin Neshats Film «Passage« aus dem Jahr 2001. In einer Art Fernsehzimmer präsentiert, bietet er visuelle Konzentration, wo sonst Ablenkung herrscht. Am Schluss läuft ein Feuerstreifen durch das Bild - roter Faden für «translation«. Die mit Kunst-Grafik kombinierten Werke aus der Sammlung Dakis Joannou sind die Abschiedserzählung der scheidenden Direktoren des Palais de Tokyo, Jérôme Sans und Nicolas Bourriaud. Im kuratorischen Konzept kulminiert die Tendenz zu Kino-Ästhetiken Das ergibt gelungene Szenen, die teils zum Kintopp abflachen.
Seit der künstlerischen Entdeckung des Tschechen Miroslav Tichy, die auf der von Harald Szeemann kuratierten Biennale von Sevilla 2004 begann, fanden seine Fotografien binnen kürzester Zeit weltweite Anerkennung.