«Ich suche nach den Fragmenten, die nicht in die offizielle Geschichte eingehen», sagt Rosa Barba über ihre Verfahrensweise, Film mittels narrativer Strukturen zu konstruieren. In komplexen Überlagerungen verschiedener Medien schuf die Künstlerin in den letzten Jahren ein umfangreiches Werk, in dem die Diskurse von Film und Geschichte in ein dichtes Geflecht von Fiktion und Dokumentation eingehen. Die filmische Apparatur ist skulpturales Ereignis und Protagonistin zugleich, das Rattern der Projektoren, der Live-Sound, Textfragmente und Bilder spielen miteinander. Im Kunsthaus Zürich zeigt die in Berlin lebende Künstlerin zurzeit eine Auswahl ihrer neuesten Arbeiten. Die Ausstellung ist als fortlaufendes Projekt mit dem Jeu de Paume Paris und der Kunsthalle Bergen geplant.
In Leipzig wird bis 2014 ein Denkmal gebaut. Es soll an den 9.10.1989 erinnern, an die Montagsgebete und die grosse Demonstration mit 70 000 Menschen. Philip Ursprung hat als Jurymitglied am aufwändigen Prozedere teilgenommen. Zugleich ist er am Festival ‹Art and the City› in Zürich beteiligt. Grund genug, in einem Gespräch die Projekte zu vergleichen.
Drei junge Männer schauen gebannt aufs Meer hinaus, in der Ferne ist ein Schiff zu erkennen. Mit dieser Fotografie hat die marokkanische Künstlerin Yto Barrada eine Chiffre für das brennende Thema der Migration geschaffen und gleichzeitig ein Sinnbild für die hoffnungslose Situation der Menschen in ihrer Heimatstadt Tanger.
Amorçant un tournant spéculatif dans son travail, l'artiste belge Ante Timmermans aborde les problématiques du travail et de l'urbanisation sans adopter une position de simple observateur. Au commentaire, il préfère les dispositifs performatifs - optant pour le dessin et l'installation, et même leur fusion - afin de mieux penser les fléaux sociétaux.
Um 14:00 Uhr (London time) möge ich anrufen, schrieb Christian Marclay per Mail, und so wartete ich, bis es präzis 15:00 war in Zürich und tippte die 14-stellige Nummer ein, während die Predigerkirche die Stunde schlug. 45 Minuten Zeit hatte er mir zugestanden, mein Fragenkatalog lag vor mir. Aufgefüttert worden war ich durch einen Text im ‹New Yorker›, dem amerikanischen Magazin, das Marclay und seiner Arbeit ‹The Clock› erschöpfende 14 Seiten gewidmet hatte. Das Bild zeigt einen gutaussehenden schlaksigen Mann mit klarem Antlitz. Er trägt ein blaues Hemd, einer Mao-Uniform nicht unähnlich, mit Nähten, als wären sie mit Tipp-Ex gezogen.
Finanziato dall'industria siderurgica Voestalpine e attribuitoda
una giuria indipendente durante il festival Ars Electronica, ‹the
next idea› ricompensa progetti innovativi nell'ambito dell'ener-
gia, della mobilità e della comunicazione. ‹qaul.net› vince il premio dell'edizione 2012.
An der Biennale Venedig 2011 war Uriel Orlow im Swiss Off-Site Pavilion zu sehen. Jüngst wurde er bei den Swiss Art Awards ausgezeichnet. Das CentrePasquArt in Biel zeigt Orlow, der in umfangreichen Recherchen Orte der Geschichte erkundet, in einer ersten institutionellen Soloschau.
Seit ihrer Gründung 1996 geht es der Manifesta um eine Verknüpfung der aktuellen künstlerischen Positionierung mit der kulturellen Topographie Europas. Die neunte Auflage der alle zwei Jahre stattfindenden Grossausstellung richtet den Blick nach Genk, dem einstigen Zentrum des belgischen Kohlereviers.
Im Gebäude des Thun-Panoramas, dem ältesten erhaltenen Panorama der Welt, zeigt der Zeichner Ingo ‹GRRRR› Giezendanner ein knapp 2 Meter hohes und über 50 Meter langes Rundum-Bild. ‹rundherundherundherum› besticht aufgrund seiner räumlichen Umsetzung sowie der zeichnerischen Lebendigkeit.
Was für eine Konsistenz hat Wissen und wie lässt sich dieses weitergeben? Eignen sich Rezepte und Rituale, um Wissen zu konservieren? Zentrale Fragen, die Pascal Schwaighofer als Ausgangspunkt für seine Einzelausstellung ‹Sketches for a Sundial› im Dienstgebäude in Zürich nimmt.
Die vor zehn Jahren geretteten Nachlässe des Zürcher Künstlerpaars Trudi Demut und Otto Müller werden in der Kunsthalle des Güterbahnhofs Zürich in vier Zyklen vorgestellt. Die Gegenüberstellung mit Werken von Künstlerkollegen der Künstlerkolonie Wuhrstrasse bietet jeweils wechselnde Fokussierungen.
Die Bilder, die Craigie Horsfield in seiner Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel zeigt, verbinden kultisch religiöse Rituale mit Weltpolitischem. Im Grossformat erzählen sie von Momenten, die jenseits von Begriffen wie Rationalität, Raum und Zeit liegen. Endzeitstimmung macht sich breit.
Vorfreude ist die schönste Freude. Dieser so vertraut wie harmlos klingende Sinnspruch erhält einen seltsamen Beigeschmack, wenn das Duo Haus am Gern Galeriebesucher auf den Kreuzweg schickt, um die Bedeutung der Erwartung und des Ringens um Aufmerksamkeit in der Kunst zu reflektieren.
Im Oktober 2011 ist Tyree Guyton für einen einjährigen Aufenthalt als Stipendiat der Stiftung Laurenz Haus nach Basel gekommen. Guyton ist der Begründer des ‹Heidelberg Project› in Detroit. In Basel hatte er Zeit, über sein Engagement während der vergangenen 25 Jahre für dieses ‹Street Art-Projekt› nachzudenken. Der Prozess dieses Innehaltens und Abstandnehmens manifestiert sich auf verschiedene Weise.