Das Museum Haus Konstruktiv widmet dem international renommierten südafrikanischen Künstler William Kentridge die erste Schweizer Einzelausstellung. Der Fokus liegt auf der achtteiligen Videoinstallation ‹I am not me, the horse is not mine›, die auf Nikolai Gogols Novelle ‹Die Nase› und der von dieser inspirierten Oper von Dimitri Schostakowitsch basiert. Kentridge inszenierte die Oper für die Metropolitan Opera New York. Ein Werkkomplex mit Zeichnungen, Collagen, Grafiken, Malereien, Bronzefiguren und Tapisserien entstand, die bisher kaum gezeigt wurden.
Das Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne zeigt die erste Schweizer Soloschau des in Berlin lebenden algerisch-französischen Foto-, Video- und Installationskünstlers Kader Attia. Es setzt damit sein Programm mit internationalen Figuren fort, die politische Reflexion in poetische Vision zu transfigurieren suchen. Attia begegnet uns in seinem Auftritt ‹Les blessures sont là› vor allem als gerissener Dramaturg, der eh schon stark aufgeladene Themen unnötig überzeichnet statt differenziert.
‹What People Do For Money› lautet der Titel der 2016 in Zürich stattfindenden 11. Manifesta. Das Kunstbulletin hat ein Treffen organisiert zwischen dem Manifesta-Kurator und Künstler Christian Jankowski und dem ehemaligen Direktor des Zürcher Arbeitsamts Ruedi Winkler. Im Austausch über Berufe und Arbeitsbegriffe treten die Prägungen durch die eigenen beruflichen Hintergründe hervor: hier der Künstler-Kurator mit seinem Konzept, je eine/n Kunstschaffende/n und eine/n Berufstätige/n zusammenzuspannen, da der Fachmann, der die Arbeitswelt differenziertest kennt.
‹Art Môtiers›, c'est les vacances de l'art. Loin des grandes messes estivales, on se détend. On suit de petits sentiers aux herbes hautes en guettant les ajouts inattendus au paysage. Ici, un renflement de terrain un peu suspect; là, une grotte aménagée, une cabane. À la fois muse et boîte à outils, la nature se glisse dans tous les rôles.
Mit ‹unwrap the present› (UTP) lädt Joëlle Valterio jeden Monat in den Werkstattraum des PROGR ein. Sie setzt ihre Performance jeweils in Kontrast zu zwei Arbeiten von Gästen, in Form einer spontan entstehenden Komposition, eines parallelen Einwirkens unterschiedlicher Positionen.
Collezioni di minerali insoliti, ologrammi, molecole immaginarie: scienza e tecnologia offrono modelli e strumenti per osservare e comprendere l'universo. Nel suo lavoro, Alan Bogana combina il rigore scientifico con la poesia, la sperimentazione dilettanti-stica e il misticismo esoterico, creando ponti fra campi di ricerca disparati.
Wir sind es gewohnt, täglich Bilder zu konsumieren. Wir sind es gewohnt, Bilder der Auslöschung von Bildern zu konsumieren. Wir sind es gewohnt, von den Bildern der Auslöschung konsumiert zu werden. Wir sind es nicht gewohnt, den Konsum der Bilder in Frage zu stellen. Der Künstler Marco Fedele di Catrano tut dies.
Als Startschuss der Season's Opening findet Ende August der Aktionstag ‹Kunsthoch› statt, an dem sich 24 in und um Luzern situierte Kunstinstitutionen beteiligen. Die Veranstaltung liefert den Zündfunken, der von einem Ort zum anderen überspringt und ein Lauffeuer starker Kunst entfacht.
Seit 1985 verwandelt sich Môtiers im Val de Travers im Vierjahrestakt in einen weitläufigen Kunstraum unter freiem Himmel. Das Konzept, bekannte und weniger bekannte Kunstschaffende auf Geschichte und Topografie des Ortes reagieren zu lassen, funktioniert noch immer bestens.
Zur Strasse eine Art maurisches Schloss und auf der Rückseite ein herrschaftliches Patrizierhaus - zurzeit präsentiert sich der historische Palazzo Castelmur darüber hinaus als komplexes Gesamtkunstwerk. Gezeigt werden auf den Ort zugeschnittene, eigenständige Kunstwerke, vornehmlich Videoarbeiten.
Der englisch-libanesische Künstler Lawrence Abu Hamdan zeigt, wie mithilfe der Stimme Deportationen begründet und Urteile vollzogen werden. In der Kunsthalle St. Gallen ist nun seine bisher grösste Einzelschau zu sehen, bei der er sich zeitgenössischer Praktiken des Sprechens und Hörens annimmt.
Auch Wien hat nun eine Biennale. Doch anders als die 200 bereits existierenden Turnusschauen dieser Art verfolgt diese - so Christoph Thun-Hohenstein, MAK-Direktor und Initiator der Vienna Biennale - einen interdisziplinären Ansatz und adressiert anstelle kunstinterner Diskurse Themen des Gemeinwohls.
Statt eines weiteren ‹Wintermärchens› erzählt das Kunsthaus Zürich aktuell mit rund sechzig Künstlerinnen und Künstlern nichts weniger als die ‹Zukunft der Geschichte› Europas. Gerade rechtzeitig, bevor böse, von der momentanen Krise gelockerte Zungen das Friedensprojekt endgültig zerreden.
Silberner Löwe der Biennale Venedig, Zurich Art Prize, Nam June Paik Award: Bereits in jungen Jahren ist Haroon Mirza mit Auszeichnungen hoch dekoriert. Das Tinguely Museum widmet dem in London lebenden britischen Medienkünstler mit pakistanischen Wurzeln jetzt seine bislang umfangreichste Einzelschau.
In der ehemaligen Abteikirche von Bellelay errichtet das Bieler Künstlerduo Haus am Gern eine Installation, die sowohl der Auslöschung wie auch der Vervielfachung des imposanten Kirchenraums dient. Ihre ‹Aire de Bellelay› erweist sich als eine facettenreiche Reflexionsmaschine.
Der irische Künstler Gerard Byrne schafft Orte immersiver Reflexion. Seine exzellente auf das Publikum ausgerichtete Ausstellungschoreographie im Kunstmuseum St. Gallen vernetzt Gegenwart und Vergangenheit, Hier und Dort sowie Realität und Fiktion in vielschichtigen aufeinander bezogenen Videoinstallationen.