Gardiens du silence
Gardiens du silence
Vevey — Irgendwo muss man anfangen. Die Sommerschau des Musée Jenisch Vevey zu Bäumen als ‹Gardiens du silence› tut es bei Adam und Eva. Im Stich von Albrecht Dürer geht es jedoch um den Baum der Erkenntnis, der diese zwei ersten Menschen noch paradiesisch umfängt. Nach der Vertreibung aus dem Garten Eden wurde ihre Beziehung zur Natur komplizierter. In chronologischer Folge kann nachempfunden werden, wie Bäume bei Rembrandt noch in den Zusammenhang einer Landschaft eingebettete Erscheinungen waren und zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert, so bei Cézanne und Giacometti, zu Orten des Sublimen gerieten. Gegen den Schluss dann die klare Botschaft eines Giuseppe Penone oder Barthélémy Toguo: Es braucht nun Erkenntnis für unsere Interdependenz! Bestückt vor allem mit Druckgrafik aus den Eigenbeständen des Museums, die gemeinsam mit Literaturzitaten auf nachtblauen Wänden gehängt sind, ist ‹Gardiens du silence› eine der bewegendsten Ausstellungen zurzeit. Sie wird im Pavillon de l’estampe mit der Schau ‹Figures du vivant› von Astrid de La Forest (*1962, Paris) wunderbar ergänzt. Angesiedelt zwischen Malerei und Druck, sind ihre Darstellungen auf Silhouetten von Landschaften, Flora und Fauna reduziert –jedoch höchst lebendig und evokativ.
Institutionen | Land | Ort |
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Musée Jenisch Vevey | Schweiz | Vevey |
Ausstellungen/Newsticker | Datum | Typ | Ort | Land | |
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Gardiens du silence | 21.06.2023 – 29.10.2023 | Ausstellung | Vevey |
Schweiz CH |
Katharina Holderegger |
Rembrandt van Rijn |