Ritterhaus Bubikon
Ritterhaus Bubikon
Bubikon — Wer erinnert sich noch an die Bastelbögen von historischen Gebäuden, mit denen manch regnerischer Sonntag verbracht wurde? Schneiden, falzen, kleben – und immer war mindestens eine Wand schief! Im realen Ritterhaus Bubikon ist auch nicht alles rechtwinklig, und enge Treppen bieten auch gelenkigen Personen etliche Herausforderungen. Ein Rundgang in den seit 1959 denkmalgeschützten Gebäuden stellt uns deren über 800-jährige Geschichte vor, während zwei Räume im Alten Bruderhaus den Rahmen für die sorgfältig aufgebaute Sonderausstellung ‹Das farbige Mittelalter› bilden. Adel, Klerus und Bürgertum nutzten Farben nicht nur als Schmuck, sondern mittels Kleider auch als Ausdruck von Standesunterschieden. Das Tragen farbiger Gewänder war eine Sache, deren Herstellung eine andere: Färbereien befanden sich ihres Wasserverbrauchs und der Geruchsimmissionen wegen ausserhalb von Siedlungen. Für einen intensiven Blauton wurde beispielsweise ein Sud aus Urin verwendet. Farben waren ein wichtiges Handelsgut, wie eine grosse Karte zeigt, und fanden unter anderem bei der Illumination von Büchern, bei farbigem Glas und der zunehmend weltlich geprägten Tafelmalerei Verwendung. Die Ausstellung zeigt uns geschichtliche Zusammenhänge, Details zu zeitgenössischen Werkzeugen und fächert ein faszinierendes Kaleidoskop einer Epoche auf. Auf der Südseite des Ritterhauses befindet sich der durch Freiwillige gepflegte und nach Epochen unterteilte Kräutergarten, für den, ebenso wie für das Museum, Führungen angeboten werden. Im als Kasse fungierenden Bistro sind nebst Erfrischungen eine kleine Auswahl Souvenirs erhältlich, darunter auch der Bastelbogen.
→ Ritterhaus Bubikon, bis 30.9. ↗ ritterhaus.ch
Institutionen | Land | Ort |
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Ritterhaus Bubikon | Schweiz | Bubikon |
Thomas Schlup |