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04 Schreibwerkstatt – Räume verhandeln

Im Rahmen der Veranstaltung Kunst Szene Zürich – Quo vadis? fand am vergangenen Samstag ein geführter Rundgang durch drei Zürcher Offspaces statt. Diese modellhaften Kunsträume haben das Potential, bestehende Handlungsspielräume zu hinterfragen und neu zu verhandeln.

Mikro, Kulturbüro, Das Archiv— Die Kunst: Szene Zürich findet dieses Jahr an 28 Standorten statt, die unterschiedlicher nicht sein könnten: vom gewohnten Ausstellungsraum über das Quartierhaus bis hin zum Architekturbüro. Rund 250 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dort ihr Schaffen. Ungewöhnlich ist dabei nicht nur das Umfeld, sondern auch die Begegnungen und Gespräche, die sich dort ereignen. Denn einerseits sollen die verschiedenen Orte sichtbar werden, die Zürich so lebendig machen, und andererseits Inhalte auch mal ausserhalb der üblichen Szene thematisiert und – warum nicht – neu verhandelt werden.

Doch wie sieht diese «Szene» denn nun aus? Und vor allem: Wie wird sie in Zukunft aussehen? Diesen Fragen wurde während der Führung Kunst Szene Zürich – Quo vadis? nachgegangen, einer von Julia Moritz moderierten Safari durch drei Offspaces, die nicht an der ‹Kunst: Szene Zürich› vertreten, aber dennoch essentieller Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Geschehens der Stadt sind: das Mikro am Sihlquai, das Kulturbüro beim Helvetiaplatz und Das Archiv in der Nähe vom Bahnhof Wiedikon. Drei unterschiedliche Offspaces, die sich hinsichtlich der jeweils involvierten Generationen aber auch der Finanzierungsmodelle voneinander unterscheiden: Während sich das u.a. von Nicola Kazimir (*1990) geführte Mikro hauptsächlich über Parties und Raves finanziert, lebt das von Christoph Schifferle (*1950) gegründete Archiv auch von Stiftungsgeldern.

So heterogen diese Orte sind, haben sie doch etwas gemeinsam: Sie bieten Kunstschaffenden einen Raum und können etablierte Diskurse und Strukturen erweitern. Als Beispiel dafür stellte Gioia Dal Molin die mobile Gesprächsplattform LE FOYER – IN PROCESS vor. Durch die wechselnden Orte unterscheidet sich das Format von herkömmlichen Künstlergesprächen, die meist im Rahmen einer Ausstellung in der jeweiligen Institution stattfinden. Zudem spielen hier nicht unbedingt die fertigen Ergebnisse eine Rolle, sondern auch – oder vor allem – die noch unfertigen Prozesse. Durch die Mobilität verlässt das Projekt seine angestammte Szene, und spricht, je nach Ort, ein anderes Publikum an, das jeweils andere Themen zur Sprache bringt.

Giulia Bernardi (*1990), freie Autorin und Co-Redaktionsleiterin des Coucou Kulturmagazin. giulia.bernardi@outlook.com

Schreibwerkstatt ist ein Projekt von Kunst: Szene Zürich 2018 und Kunstbulletin.

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