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Martina-Sofie Wildberger, Denis Savary – RUN-UP und ROMA ROMA ROMA

Genf – Die Skulpturenschau im Parc des Eaux-Vives, die eine der vielen in einem weiten Kreis verstreuten Veranstaltungen rund um die Messen artgenève (Januar) und artmonte-carlo (April) ist, neigt sich zu Ende. Nächste Woche werden die von Kunsthändlern zur Verfügung gestellten Plein Air-Werke von Meistern der klassischen Moderne wie Calder und Bill bis zu international bekannten Kunstschaffenden unserer Zeit mit Wurzeln vom indischen Subkontinent (Gupta, Araeen) über die Schweiz (Rondinone, Fleury, Perret, Carron) bis zu den Vereinigten Staaten (Tuazon) abgebaut. Einige Veranstaltungen sind jedoch vorher noch angesagt. So steigen heute Abend nochmals die Performances RUN-UP (2018) von Martina-Sofie Wildberger und ROMA, ROMA, ROMA (2017) von Denis Savary. Beide Werke zeichnet nicht nur der weite intellektuelle Horizont aus, der in ihnen zu erfahren ist. Sie berühren und besetzen einen vor allem sofort, da beide Kunstschaffenden sich von vollkommenen Gemeinplätzen aus an das Hervorzaubern von Momenten voller Bedeutung und Schönheit machen.

So kommt Martin-Sofie Wildberger durch poetische und performative Ausreizungen des im Französischen wie im Deutschen geflügelten Anglizismus RUN und seiner möglichen Appositionen  OFF, FOR, WITH... von unserer menschlichen, energiegeladenen und bewegungsfreudigen Natur zu um gegenwärtige oft nur mehr von Leistung und Wettbewerb um ihrer selbst Willen geprägten Leitlinien. In einem Mosaik von physischen Läufen mit und gegen das Publikum im Park wie auch um die Bäume herum und durch die Wiesen hindurch werden jedenfalls zwischen all den verschiedenen Läufen, die da überall hingelegt werden, den Geist entflammende und die Seele aufräumende Unterscheidungen und Verknüpfungen hergestellt.

Denis Savary verwandelt dagegen die mehr oder weniger flugtüchtigen Heissluftballone, wie wir sie alle einmal in einem Hof oder einem Garten gebastelt haben, in formvollende Montgolfières, die darüber hinaus raffiniert erleuchtetet und individuell von Piloten steuerbar sind Das Ballet méchanique, das sich deshalb am abendlichen Himmel plötzlich über den Köpfen des Publikums entfalten kann, weckt Erinnerungen an künstlerische Feste oder festliche Kunst vom Ancien Régime bis zu diversen Avantgardisten des 20. Jahrhundert wie etwa den Dadaisten oder den Land Artists. Nicht zuletzt wird die Frage gestellt, was wir mit Wissenschaft und Technik sonst noch und vielleicht weniger Destruktives anstellen können als immer weiter, immer höher.

Institutionen

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sculpture garden
Schweiz
Genève
Genève

Ausstellungen / Events

Titel Datum Typ Ort Land Details
sculpture garden 2018 - Ausstellung Genève Schweiz
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Ausstellung
Genève
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